Part 41

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Gewidmet MaggieScarborough ❤️

Viktorias POV:

»Wie wäre es, wenn wir es auch noch in deinem Dorf verkünden würden?«, fragte mich Harold. Ich nickte und er schlang einen Arm um mich. Wenige Sekunden später waren wir vor dem Haus meiner Mutter. Die Tür wurde geöffnet, nachdem ich geklopft hatte und wir standen meiner Mutter gegenüber. »Hallo, ihr beiden«, begrüßte sie uns fröhlich und trat beiseite, sodass wir ins Haus gehen konnten. »Wir wollten das Dorf zu unserer Hochzeit einladen. Ist das für euch in Ordnung?« »Natürlich ist das in Ordnung. Es ist eure Hochzeit. Es soll schließlich ein toller Tag werden.« Wieder fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich konnte Harolds Hand auf meinem Rücken spüren. Langsam strich sie auf und ab, was mich beruhigte. »Du willst ihn immer noch heiraten?«, fragte eine Stimme hinter uns. Ich sah zu Ryan, der an der Tür lehnte, und Harold feindselig musterte. »Ja, natürlich«, sagte ich, ein wenig eingeschnappt. Er hatte zwar zugestimmt, doch er verstand meine Liebe zu Harold nicht. »Ich liebe ihn.« Er nickte, doch ich konnte ein wenig Spott in seinen Augen sehen. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu und lehnte mich an Harold. »Dann können wir es ja jetzt bekannt machen.« Als ich aufstand, nahm meine Mutter Harold gerade Felia aus dem Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich freue mich ja schon so auf Enkelkinder«, strahlte sie. Neben mir versteifte sich Harold, und auch ich riss erschrocken die Augen auf. Sie konnten ja nicht wissen, dass wir niemals Kinder haben werden. »Ja ... emm«, stotterte ich und griff nach seiner Hand. Er drückte sie sanft und lief voraus. Wir gingen auf den Marktplatz und grüßten die Leute, die sich zu uns umwendeten. »Alle mal herhören«, rief ich und mir schoss die Röte in die Wangen. Ich mochte es noch nie im Mittelpunkt zu stehen. »Harold und ich werden heiraten«, verkündete ich. Einige jubelten, die anderen schnappten entsetzt nach Luft. Verunsichert sah ich zu Harold, der mir nur aufmunternd zulächelte und dann ebenfalls die Stimme erhob. »Wir möchten Euch alle auf unsere Hochzeit einladen. Sie wird in einem Monat stattfinden.« Aus einer Ecke hörte ich Glückwünsche, aus der anderen wüste Beschimpfungen. »Verschwinde von hier, du Monster«, schrie jemand und etwas traf Harolds Kopf. Die Reste der Schale hingen in seinen Haaren und das Eiinnere lief sein Gesicht hinunter. Ich schnappte nach Luft und sah entsetzt zu dem Mann, der es geworfen hatte. Er war wütend und kam auf mich zu. »Du Teufelshure«, stieß er hervor und packte meinen Arm. Harold neben mir knurrte. »Du lässt dich mit solch einem Monster ein?«, schrie der Mann und spuckte mir ins Gesicht. Angewidert wischte ich mit der Hand über mein Gesicht und versuchte meinen Arm aus seinem zu ziehen. »Fass sie nicht an«, fauchte Harold hinter mir. Ich spürte etwas Kaltes an meinem Hals und keuchte, als die scharfe Seite eines Messers in meinen Hals schnitt. Ich wimmerte und hörte auf mich gegen den Griff des Mannes zu wehren. »Verschwinde von hier, oder ich schneide ihr die Kehle durch.« Harolds Gesicht war rot vor Zorn, doch als er sah, dass etwas Blut meinen Hals hinunter lief, zog er sich einige Schritte zurück. Dann nickte er und von einen auf den anderen Moment verschwunden. »Und jetzt zu dir«, lachte der Mann und stieß mich zu Boden. Meine Handflächen schrapten über den steinigen Boden. »Wie kannst du deine Rasse so hintergehen?« Um mich herum hatten sich einige Männer versammelt. Die Arme vor der Brust verschränkt. »W-was?« Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass Harold mich allein gelassen hatte. Allein bei diesen Männern. Ich richtete mich wieder auf, allerdings wurden meine Arme gepackt und auf meinen Rücken gedreht. »Du willst einen Vampir heiraten? Der dich gefangen gehalten hat?« Ich nickte. »Er ist nicht so wie er denkt!«, nahm ich ihn in Schutz und verzog das Gesicht, als einer der Männer vortrat und grob mein Kinn packte. »Du denkst wir verlieren ein Mädchen wie dich an einem Blutsauger? Du bist unsere Heilerin!« »Aber, ich komme doch jeden Tag«, stieß ich hervor. »Ich versuche euch zu helfen!« »Du würdest uns mehr helfen, wenn du hier im Dorf bleiben würdest. Du könntest ja meinen Sohn heiraten«, lachte ein anderer. Geschockt sah ich ihn an. »Ich liebe Harold!« Meine Stimme glich schon fast einem Schreien. Dachten sie etwa, er würde mich dazu zwingen? »Wer braucht schon Liebe?« »Ich«, sagte ich und versuchte mich aus dem Griff des Mannes hinter mir zu lösen. »Ich liebe Harold, mehr als alles andere!« »Wir werden nicht zulassen, dass er dich bekommt. Diese Blutsauger töten unsere Männer und Frauen, selbst die Kinder!« »Harold liebt Kinder! Er würde ihnen nie etwas antun. Denkt doch nur an Felia.« Der Mann vor mir packte meine Haare und zog meinen Kopf nach oben, sodass ich ihn ansehen musste. »Nur weil ihr das Kind dieser Hure aufgenommen habt, bedeutet das nicht, dass er Kinder liebt.« »Doch! Er liebt Kinder!« Meine Arme wurden losgelassen und ich sank zu Boden. Jemand schlang seinen Arm um meine Hüfte. Zuerst wollte ich schreien, doch dann erkannte ich Harolds Geruch, der mir in die Nase stieg. »Schhh«, murmelte er und ich spürte, wie ich auf etwas Weichem angelegt wurde. »Alles ist gut. Du bist in Sicherheit.« »Sie hassen mich«, schluchzte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Hemd. »Sie waren bestimmt nur etwas überrascht, das legt sich alles wieder«, versuchte er mich zu beruhigen. Seine Hand strich durch mein Haar und ich spürte, wie er sich neben mich legte und mich an sich zog. Seine feuchten Haare konnte ich an meiner Wange spüren. »Es wird alles gut.« Immer und immer wieder murmelte er diese Worte, bis ich irgendwann mit dem Kopf auf seiner Brust einschlief.

Jemand drückte mir einen Kuss auf die Wange. »Wach auf, meine Schöne«, flüsterte Harold und strich mir über die Wange. Neben mir hörte ich Felia glucksen. Ihre kleinen Hände hatten sich in meinen Haaren vergraben. »Guten Morgen«, sagte ich und setzte Felia auf meine Hüfte. Sie lachte wieder und klatschte vergnügt in die Hände. »Hast du dich wieder beruhigt?«, fragte Harold und lehnte sich gegen den Bettpfosten. »Ich habe Angst wieder in mein Dorf zu gehen«, gestand ich und setzte mich auf. Felia rollte sich von mir und zappelte auf dem Bett herum. »Das musst du nicht.« Harold stieß sich ab und kam auf mich zu. Seine Hand strich über meine Wange. »Es wird alles wie früher sein.« »Das glaube ich nicht.« »Was ist mit deinem Hals?«, fragte er und fuhr mit sanften Fingern über den feinen Schnitt an meinem Hals. Ich wank ab. »Das ist nicht so schlimm.« Mein Magen knurrte und zauberte Harold ein Lächeln auf sein Gesicht. »Lass uns essen«, meinte er und ich stand auf. Mit Felia im Arm ging ich hinunter in die Küche und bereitete Essen vor. Gerade wollte ich Felia einen Löffel Brei in den Mund schieben, als sich die Türen zum Speisesaal öffneten und Penelope herein kam. Sie sah Felia auf meinem Schoss und keine Sekunde später saß sie auf Penelopes.

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