Jay
„Gibt es etwas das ich wissen sollte?", lehnte ich mich später mit dem Rücken an die Brüstung und trank meinen Kaffee. Ich hörte, wie sie seufzte „An sich war die Zeit im Heim gar nicht mal so beschissen.", fing sie an „Ich hatte ein, zwei Freunde und kam auch sonst ganz gut zurecht mit der Situation. Doch desto älter man wird, desto eher verstößt man gegen Regeln." „Der Strafen Raum?", fragte ich vorsichtig und sah wie sie nickte.
„An sich war dieser Raum für alle nur ein Mythos. Etwas das uns erzählt wurde, damit wir von Ärger wegblieben. Doch die, die dort hin mussten konnten bestätigen, dass es diesen Raum gab und man jeden nur davor warnte dort hinzumüssen. Als ich das erste mal dort hin musste, war ich 8...", sah sie gedankenverloren auf die Stadt. „Bitte sag mir nicht, dass es sich bei der Strafe um das handelt, was ich denke.", drehte ich mich um und lehnte mich wie sie mit den Armen an die Brüstung.
„Es war jedes Mal dasselbe... jeder der dort war wusste, was mit einem selbst oder den anderen passieren würde. Doch wir alle waren noch Kinder. Wir wussten, dass man uns nicht glauben würde. Vor allem dann nicht, wenn es jemand so hoch angesehenes ist wie ein Pater.", bestätigte sie meine Ahnung, was mich traurig machte.
„Gab es noch andere, die diesen Raum genutzt haben?" „Nein, es war allein sein „Reich", wie er es immer genannt hatte. Die anderen Betreuer, dachten immer, dass man nur gemaßregelt würde und dann sowas wie Stubenarrest hatte. Es hat nie einer hinterfragt, was in dieser Zeit mit uns passierte." „Nicht einer?" „Nope.", nahm sie einen Schluck von ihrem Kaffee.
„12-15... in diesem Zeitraum war ich am häufigsten dort drin... wir alle kommen in die Pubertät...", lachte sie etwas bitter auf „Da haben es manche eben nicht sonderlich mit Regeln..." „So wie du..." „Jap.", seufzte sie „Ich war froh endlich in diese Wohngruppe zu können. Auch wenn Pater Reese immer wieder nach den Gruppen gesehen hat, so war diese Hölle überwunden. An dem Tag, als ich meinen Abschluss gemacht habe, bin ich während alle anderen Feiern sind, in die Wohnung und hab meine wenigen Sachen zusammen geräumt. Dann bin ich direkt zum Rekrutierungsbüro der Navy und habe meinen Vertrag, welchen wir schon lange bereit liegen hatten, unterschrieben und wurde zur Basis gebracht."
„Die Navy war mein Anker, in einer schweren Zeit... Die Strenge und Disziplin, die gefordert wurde, waren für mich genau das Richtige, um wieder mehr zu mir selbst zu finden. Irgendwann nach dem ich mit der Ausbildung durch war, hatte ich mich einem Kollegen anvertraut. Er half mir dabei Hilfe zu finden, damit ich mit jemandem darüber sprechen konnte. Die Navy hat mir darauf hin einen Therapeuten an die Seite gestellt, mit dem ich all das aufarbeiten konnte." „Wie kann man sowas über Jahrzehnte hinweg nicht mitbekommen...", war ich fassungslos. „Ich glaube es gab oder gibt ein paar Ausnahmen, doch sie verschließen lieber die Augen davor, als etwas zu tun.", sah sie mich traurig an.
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Love across the Ocean
FanfictionAdam ist seit einiger Zeit glücklich vergeben. Doch niemand aus seinem Team hat sie je in Persona zu Gesicht bekommen und glauben, dass er sich diese Beziehung nur einbildet. Doch was, wenn er die Wahrheit sagt? Adam Ruzek x Oc