Teil26

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Jay

„Ach ja. Sie mögen es zwar abstreiten, doch wir haben genug in der Hand, um ihnen diese Taten nachzuweisen und etliche Aussagen, die sie für Jahre hinter Gitter bringen werden. Sie kommen nicht mehr raus Pater.", erzählte ich ihm, nach dem Leonie, sich mit verschränkten Armen an die Tür lehnte und mir zugenickt hatte. Natürlich fing er wieder an alles Abzustreiten, doch Leo ließ es dieses Mal nicht einfach so stehen.

„Ich kann es langsam echt nicht mehr hören. Für Sie mag es zwar etwas sein, dass sie über die Jahre hinweg vergessen haben. Doch bei mir hat sich jede einzelne Bestrafung ins Hirn gebrannt. Genauso wie bei all den andern!", lehnte sie sich an den Tisch und sah ihn wütend an.

„Sie konnten damals schon nicht die Finger von den Kindern lassen, und könne es heute auch nicht. Ich hab mit einigen Kindern dort gesprochen und mehr als die hälfte Flehte mich regelrecht an, dass sie nie wieder in diesen Raum wollen."

„Wir wissen beide, dass das, was Sie tun nur ein Machtspiel für Sie ist, Pater. Doch ich sag Ihnen was, dieses Spiel ist vorbei. Wissen Sie was mit Leuten wie Ihnen passiert, wenn man im Knast davon Wind bekommt, was Sie getan haben?", sah sie ihn herausfordernd an und mir viel es im Traum nicht ein, jetzt einzugreifen.

„Sie werden das Schlusslicht der Nahrungskette sein Reese. Sie werden Sie holen. Zwischen all den Schwerverbrechern und Mördern, werden Sie jede Nacht, um Hilfe betteln und keiner wird kommen, um ihnen zu Helfen. Man wird wegsehen, während die Insassen ihren Spaß mit Ihnen haben, Pater."

„Sie brauchen mich nicht so anzusehen, Pater. Ich bin eigentlich nur noch hier, um Ihnen ihre Rechte zu verlesen. Dann sind Sie das Problem der Gefängnisleitung.", zuckte ich gleichgültig mit den Schultern.

Ich verlas ihm seine Rechte und ging dann mit Leo raus. „Das war gute Arbeit.", legte ich ihr meine Hand auf die Schulter. „Danke. Und... Er weiß es." „Du hast es ihm gesagt?" „Ich hab ihm die Aussagen gegeben und gesagt, dass er meine ebenfalls darin finden wird." „Ich weiß es war nicht leicht für dich, doch du konntest so dabei helfen jemanden wie Reese endlich zu fassen." „Das ist es was wirklich zählt, Detectiv.", lächelte sie etwas und nahm mich in den Arm.

„Du wusstest davon, oder?", hielt Adam die Akte hoch, als ich in den Beobachtungsraum kam. „Sie hat mir davon erzählt ja, aber auch nur, da es zu einer Situation kam, in der ich es mir selbst schon denken konnte.", nickte ich traurig. „Wie geht es ihr damit?", fragte nun Voight sichtlich mitgenommen.

„Sie kommt zurecht. Das sie zur Navy ging, war ihr Rettungsring in einer Schwierigen Zeit. Und heute hat sie noch einen weiteren. Und zwar dich Kumpel.", boxte ich ihm locker gegen die Schulter.

„Wenn du wissen willst, was sie durchmachen musste... dann solltest du dir ihre Aussage durchlesen. Ich weiß nicht, ob sie je den Mut aufbringen kann, es dir persönlich zu sagen." „Verstehe... Jay..." „Hm?" „Wie schlimm ist es?", sah er mich ausdruckslos an, als ich gehen wollte.

„Sie hatte damit zu kämpfen. So viel ist sicher. Es ist das erste Mal, dass sich viele von ihnen gehört fühlen und dass man ihnen glaubt.", deutete ich traurig auf die Akten.

Love across the OceanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt