Love across the Ocean

Teil18

1 Jahr später

Leonie

„Versuchen Sie nun einen zweiten Anlauf, um mich zu Ihrer Einheit zu holen, Voight?", ging ich auf den Boss meines Freundes zu, als ich bei ihnen im Büro war. „Wenn Sie Ihren Standpunkt das letzte mal nicht so deutlich gemacht hätten, wäre ein weiterer Versuch drin gewesen, das geb ich zu.", schmunzelte er etwas. „Aber das ist dieses mal nicht der Grund warum ich Sie sprechen wollte.", wurde er auch gleich wieder ernst.

„Wir brauchen Hilfe bei einem Fall und müssten jemanden Undercover reinschicken." „Okay.", lehnte ich mich an Adams Tisch und verschränkte die Arme, während ich mir anhörte, worum es genau ging. „Es geht hauptsächlich um dieses Gebäude.", drehte er eine Tafel um, damit ich mir das Bild ansehen konnte. „Das..." „Chicago Catholic Orphanage... ja. Ich bin mit diesem Gebäude bestens vertraut.", meinte ich emotionslos.

„Sie kennen die Räumlichkeiten?" „Wie meine Westentasche, wenn sich in den letzten 10 Jahren nichts darin geändert hat." „Das hört sich an, als hättest du viel Zeit darin verbracht." „Seit ich denken kann...", nickte ich leicht „Meine Eltern starben als ich 2 war. Ich war ihr einziges Kind und weitere Verwandte gab auch keine... jedenfalls die man hätte finden können. Das Jugendamt hat mich damals in ihre Obhut gegeben. Wenn man klein ist, ist es einfach eine Familie zu finden, die einen adoptiert. Doch desto älter man wird, desto schwieriger wird es.", erzählte ich ihnen einen Teil meiner Vergangenheit.

„Wie lang warst du da?", fragte mich Antonio. „Bis ich meinen Abschluss gemacht habe und zur Navy bin. Das war kurz vor meinem 18 Geburtstag. Aber ich war nicht die ganzen Jahre dort. Es gab für die älteren ab 16, die Möglichkeit auf eine Wohngruppe, die von diesem Waisenhaus geleitet wird. Dort hab ich dann zusammen mit zwei anderen Mädchen gewohnt." „Wow, das ist heftig." „Und doch die Realität von vielen Kindern, die sich ohne Eltern durchs Leben schlagen müssen.", seufzte ich „Worum geht es bei dem Heim genau?"

„Wir haben eine bestimmte Person im Blick. Pater Simon Reese." „Den gibt's noch?", fragte ich ungläubig und merkte, wie sich alles in mir anspannte. „Ich dachte der wäre schon längst an seinem Krebs verreckt.", kam es schroffer von mir als gewollt. „Er hatte Krebs, ja. Doch er hat ihn besiegen können und hat seine Arbeit dort nach seiner Genesung wieder aufgenommen." „Sie scheinen nicht besonders gut auf ihn zu sprechen zu sein, was?", stellte Voight fest. „Sagen wir einfach, wir hatten unsere Differenzen.", wollte ich nicht näher darauf eingehen.