Amor y Secretos

16

—DAVINA—

Nach dem Arztbesuch von Silas machte ich ihr die Badewanne bereit.

Meine Gedanken waren immer noch bei seinen Worten und seinem geschockten Ausdruck.
Silas war der Arzt, der uns mit zur Welt brachte.
Er kannte meinen Vater schon als Kind.
Ihm viel es auch nicht leicht Kiara so zu sehen.
Natürlich bat ich ihn, noch keinem was zu erzählen.
Ich müsste das tun.
Denn sie würden alle anreisen und ich wusste, dass es zu viel Stress für sie wäre.

Ich erkannte sofort wie schwer es Silas fiel Kiara anzusehen. Und Kiara fiel es noch schwerer.

»Sie hat die Hölle auf Erden durchlebt Davina. Das ist grausam.«
Silas erkannte dass alleine an ihrem Zustand.

Ich schluckte seine Worte runter und blickte zu meiner Schwester.
Der Schaum bedeckte ihren viel zu dünnen und von Flecken und Narben überzogenen Körper.
Immer wieder kämpfte ich mit den Tränen.

Ich wollte ihr ihre Ruhe geben und wollte grade gehen, als sie mich aufhielt.
„Geh nicht. Ich will nicht alleine sein" flüsterte sie.

Unsere eigentlich identischen Augen verschwammen ineinander und ich setzte mich auf den Boden und lehnte mich an die die Wanne.
Ihr Anblick schmerzte so unglaublich sehr.
Ich hasste mich für ihre Narben.
Ich hasste mich für ihren Schmerz.

„Wo sind sie?" flüsterte sie leise mit Tränen in den Augen. Ich atmete tief ein.
„Bei unseren Großeltern. Es geht ihnen gut"
Lächelte ich schwach.

„Warte" sprach ich und stand kurz auf.
Nachdem ich das Bild in Matteos Regalen gefunden hatte, setzte ich mich wieder zu ihr.

„Octavia,Olivia und die Zwillinge"
Ich reichte ihr das Bild.

„Sie-Sie sind so groß geworden" sprach sie, während Tränen über ihre Wangen liefen.
„Sie sind wundervoll" lächelte ich

„Warum sind sie bei ihm? Waren sie immer bei ihm?"
Es wunderte mich nicht, dass sie neugierig war.
Ihre Augen wirkten genauso neugierig. Wenigstens empfand sie was...

„Nein, ich habe sie bei mir gehabt. Aber es wurde zu gefährlich. Es ist viel passiert." versuchte ich es kurz zuhalten. In meinem Kopf gingen alle Ereignisse durch.
Alle toten.
All der Schmerz.

„Sag mir erstmal wo wir sind und wer diese ganzen Leute waren?" Kiara setzte sich etwas auf und versuchte nicht Schwach zu klingen.
Ich wusste diese Frage würde kommen.
Ich schluckte schwer, was sie sichtlich bemerkte.

„Das ist das Rodriguez Anwesen. Matteo Rodriguez ist mein Ehemann"
Ich schloss kurz meine Augen und bereute es, sie gleich wieder geöffnet zu haben.
Ihre Augen weiteten sich und sie wirkte schockiert.

„Du-Du hast geheiratet? A-A-Aber wie? Wie konntest du einfach Heiraten? Eine neue Familie? So schnell?"
Ihre Worte fühlten sich wie Messerstiche an, während sie entsetzt von mir klang. Sie wirkte erschrocken

„Nein- Nein du verstehst das Falsch!" ich näherte mich ihr
„Was kann man daran Falsch verstehen?" fragte sie mich immer noch schockiert, während ihre Augen auf meinem Ring lagen.
Ihre plötzliche Art bereitete mir eine ungewöhnliche Angst.
Sie sollte nicht so denken...