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—DAVINA—

Man sagt, man erkennt erst wie kurz und kostbar das Leben wirklich ist, wenn es schon zu spät ist.

Manchmal frage ich mich ob Kai das erkannte. Er wollte Leben. Er wollte Glücklich und alt werden.

Ist das nicht skurril...? Man startet wie immer normal in den Tag und dann passiert etwas, womit keiner gerechnet hätte und Paff- das Leben ist vorbei.
Der Tod kommt manchmal unerwarteter als gedacht.
Nicht ohne Grund sagt man, man solle jeden Tag so leben, als sei er der letzte. Denn das Leben ist nunmal nicht unendlich. Aber das ist doch nichts Neues. Wir alle wissen das insgeheim.

Ich hatte nie Angst vor dem Tod
Ich hasste ihn.
Ich verabscheute ihn

Ich spürte wie Miguel mit meiner Hand in seiner rannte
Wir rannten um unser Leben und wir wurden vom Tod verfolgt
Er war dicht hinter uns
Ich wollte nicht sterben und definitiv nicht so
Jederzeit könnte das Gebäude in die Luft gehen und wir wussten nicht wann

Wir rannten mit all unserer Kraft zu dem Notausgang und sprinteten die Gänge voller Leichen entlang

Der Tod verfolgte uns also nicht nur- er war um uns.
Ich rannte immer schneller
Ich wollte weg
So schnell wie möglich

Miguel umgriff meine Hand immer härter, doch das war mir egal

„Beeil dich!" rief er lauthals
Er schlug eine Tür auf und rannte die Treppen mit mir nach oben in die Freiheit.
Einige Meter entfernt stand ein Helicopter und ich entdeckte Matteo der Panisch zu uns blickte

Sofort rannten wir weiter und ich hörte ein leises knallen, das plötzlich von einem noch zwanzig mal lauterem Knall übertönt wurde

Eine Welle traf mich schmerzhaft von hinten und schleuderte mich nach vorne
Ich spürte wie ich schmerzhaft auf dem Boden ankam und versuchte zu schreien, aber keinem Ton raus bekam
Ich sah Miguel nicht mehr und hörte nur noch das laute Piepen und spürte die plötzlichen Regentropfen auf meinem Körper
Mit dem Piepen hörte ich Gebrülle
Miguel und Matteo waren leicht zu hören, doch meine Gedanken waren wo anders
Ich fühlte was völlig komisches in mir und hatte das Gefühl, mich nicht bewegen zu können, obwohl ich es wollte

Ich bemerkte noch wie ich festgehalten und umgedreht wurde. Ich sah verschwommen den Umriss von jemandem und hörte Matteos Stimme immer wieder, bevor meine Augen zu fielen


Langsam öffnete ich meine Augen und blinzelte mehrmals
Die Sonne leuchtete auf mein Gesicht
Ich gähnte vor Müdigkeit und bevor ich weiter entspannen konnte sprang mein Körper schon fast aus dem Bett.
Die Erinnerungen holten mich ein und ich sah mich Hastig um. Ich stand völlig verwirrt in Matteo seinem Schlafzimmer. Ich ging mir kurz durch das Gesicht und bemerkte ihn aus dem Bad kommen

Noch verwirrter blickte ich ihn an

„Amor?"
Ehe ich mich versehen konnte kam er auf mich zu und nahm mich in seine Arme

„Was ist passiert? Wo sind die anderen? Haben wir es geschafft?"

Ich blickte zu ihm auf und Verstand überhaupt nichts mehr

Gerade als ich was sagen wollte, spürte ich Matteos Lippen auf meinen
Er küsste mich und ließ wieder von mir ab

„Sie sind alle hier"

Amor y SecretosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt