Kapitel 14 - Bleib am Leben

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"Die Fähigkeit zu improvisieren ist oft der Schlüssel zum Überleben." - MacGyver


Die Taschenlampe beleuchtet schließlich die Tür zum Heizungsraum. Detective Stroud hält inne, sein Blick sucht die Umgebung ab. Wir öffnen die Tür langsam und betreten den Raum. Das Leuchten der Taschenlampe enthüllt die Kessel und Rohre im schummerigen Licht. Die Atmosphäre ist gespenstisch, und das Gefühl, beobachtet zu werden, verstärkt sich mit jedem Schritt, den wir in diesem Raum unternehmen. Mein Herz pocht laut in meiner Brust, und der Atem stockt mir. Der emotionale Druck wächst mit jeder Sekunde. Als wir tiefer in den Raum vordringen, durchzieht mich eine Mischung aus Furcht und Entschlossenheit. Jeder Schatten scheint eine Bedrohung, und die Ungewissheit verstärkt die Spannung in der düsteren Umgebung.

Die schmalen Lichtkegel unserer Taschenlampen zerschneiden die Dunkelheit, als wir die bleichen Röhren der verlassenen Heizungsanlage durchkämmen. Das fahle Licht enthüllt verrostete Metallstrukturen und von der Zeit gezeichnete Rohre. Das leise Summen der alten Geräte, begleitet von einem sporadischen Knarren des morschen Bodens, verstärkt die beunruhigende Stille, die den Raum durchdringt.

Ich stoße Eve leicht an und flüstere: "Hast du dieses Kribbeln gespürt, seitdem wir in der Schule waren?"

Eve nickt, ihre Augen scheinen im Dunkeln zu leuchten. "Ja, es ist immer stärker geworden. Als ob uns etwas folgt."

"Wir müssen vorsichtig sein", flüstere ich weiter. "Hast du einen Dolch für mich?"

Eve sieht mich an, ihre Miene ernst. Ohne ein Wort zieht sie zwei Dolche aus ihrem Gürtel und reicht mir einen. Der kalte Stahl fühlt sich vertraut und gleichzeitig bedrohlich an, während wir uns weiter durch die düsteren Gänge bewegen.

Das leise Knarren wird intensiver, und das Summen der Geräte scheint sich zu einem unheimlichen Crescendo zu entwickeln. Unsere Unsicherheit wächst, während wir Detective Stroud folgen, der das Licht auf die blau schimmernde Spritze fallen lässt.

"Detective Stroud", rufe ich zögerlich, "haben Sie auch das Gefühl, dass wir nicht allein sind?"

Er dreht sich zu uns um, eine Mischung aus Verwunderung und Skepsis in seinen Augen. "Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht. Lasst uns die Spritze finden und verschwinden."

Unsere Schritte hallen in der Stille wider, begleitet von einem unerklärlichen Gefühl, dass uns etwas im Dunkeln beobachtet. Die Auraerkennung zeigt weiterhin nichts Auffälliges an, aber das Kribbeln in der Luft verstärkt sich.

Die düsteren Schatten scheinen lebendig zu werden, und das Gefühl, dass uns etwas Unbekanntes umgibt, erreicht einen Höhepunkt. In dieser unheilvollen Stille durchsuchen wir weiterhin den Raum, unsere Sinne geschärft, während das Kribbeln unaufhaltsam wird.

Die kalten Schulflure umhüllt uns, als wir gerade aus dem Heizungsraum kommen. Detective Stroud steckt die Spritze mit dem Beweismittel für den Mord sorgfältig in einen Beutel. Ein paar Schritte gehen wir noch weiter, als etwas aus dem Schatten tritt – ein Mensch mit einem Lächeln und blutverschmierten Mundwinkeln.

Eve und ich stellen uns schützend vor Detective Stroud. Das klackende Geräusch, als der Detektiv seine Waffe entsichert, durchbricht die Stille. "Das wird ihm nichts nützen, Detective", sagt Eve scharf. Ich ergänze: "Sehen Sie die blasse Haut, die rotunterlaufenden Augen. Das ist ein Vampir. Da bringen Ihre Kugeln nichts."

Der raue Klang von Detective Strouds Schuss hallt durch die leeren Flure. Die Kugel trifft den Vampir direkt in die Brust, doch anstatt einer Reaktion verblasst der düstere Blick des Vampirs für einen Moment, nur um danach wieder aufzuleuchten.

Schattenliebe - Der Schrei der BansheeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt