Kapitel 23 - Keine guten Nachrichten

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Schlechte Nachrichten bleiben schlechte Nachrichten. 
Egal wie sie überbracht werden. - Robin Hood

Die Nacht lastet schwer über der Stadt, als Detective Stroud und ich das Krankenhaus verlassen. Die Stille im Auto ist fast unerträglich, nur das leise Summen des Motors durchbricht sie. Ich starre aus dem Fenster, die Lichter der Stadt verschwimmen vor meinen Augen. Ein dumpfer Druck liegt auf meinem Magen, als ob er mit Blei gefüllt wäre.

Die Fahrt zum Haus von Max' Eltern dauert gefühlt eine Ewigkeit, obwohl es nur wenige Minuten sind. Detective Stroud, erfahren und schweigsam, sagt nichts. Die Dunkelheit draußen spiegelt die Schwere in mir wider. Der Detectiv warnt mich nicht zu sprechen gleich. Ich nicke langsam.

Ein schwaches Licht dringt durch die Fenster, und der Tag neigt sich dem Ende zu. Ich klopfe an die Tür, während ich nervös meinen Blick durch die Umgebung schweifen lasse.

Die Tür öffnet sich langsam, und eine Frau tritt heraus. In der Hand hält sie ein Geschirrhandtuch, mit dem sie sich die Hände abtrocknet. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie uns begrüßt. Detective Stroud schiebt seinen Blazer zur Seite, enthüllt dabei die goldene Polizeimarke an seiner Hose. Das Gesicht der Frau verändert sich zu einem fragenden Ausdruck, und sie ruft nach ihrem Mann.

Als der Vater schließlich an die Tür tritt, seine Augen kurz auf uns ruhen lässt und uns dann ins Haus bittet, spüre ich eine Mischung aus Neugier und Besorgnis in seinem Blick. Die Tür öffnet sich weiter, und seine Frau zögert, bevor sie uns fragt, ob wir ein Wasser haben wollen. Stroud lehnt dankend ab, und auch ich verzichte höflich. Die Unsicherheit in der Luft ist förmlich greifbar, als wir dem Vater ins Wohnzimmer folgen.

Im Wohnzimmer bitten wir darum, dass alle sich setzen sollen. Der Vater deutet auf eine Couch, und wir nehmen Platz. Die Stille im Raum wird nur durch das leise Knarren der Sitzmöbel unterbrochen. Die Eltern setzen sich gegenüber von uns, ihre Gesichter von einer Mischung aus Anspannung und Erwartung geprägt.

Detective Stroud beginnt zu sprechen. "Es tut mir leid, dass wir Sie zu dieser späten Stunde stören, aber es gibt etwas, das wir mit Ihnen besprechen müssen. Es handelt sich um Ihren Sohn, Max." Ein schwerer Seufzer entweicht Stroud, und sein Blick weicht für einen Moment den Blicken der Eltern aus. "Es tut mir aufrichtig leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass er heute Abend bei einer Autoexplosion ums Leben gekommen ist."

Ein Moment des Schocks durchfährt die beiden Eltern. Strouds Worte hallen in der Stille des Raumes wider, und die Emotionen manifestieren sich in den Gesichtern der Eltern. Die Mutter bringt ihre Hand vor den Mund, um den Schrei der Verzweiflung zu ersticken, während der Vater seine Stirn runzelt, als würde er versuchen, den Schmerz in seinem Kopf zu ordnen. Ich kann den tiefen Schmerz in den Augen der Familie sehen, und eine bedrückte Atmosphäre legt sich wie ein unsichtbarer Schleier über das Wohnzimmer. Die Worte scheinen in diesem Moment bedeutungslos zu sein, und die Trauer findet ihren Ausdruck in den verstummten Blicken, den gefüllten Augen und den gesenkten Köpfen der Eltern, die nun in ihrem Schmerz vereint sind.

Stroud legt behutsam eine Mappe auf den Tisch, die Fotos und Dokumente enthält, die mit der Untersuchung in Verbindung stehen. Die Bilder zeigen das zerstörte Auto auf dem Schulparkplatz, von Flammen umgeben, und die Trümmer, die weit verstreut sind. Die Eltern zucken zusammen, als sie die Bilder sehen, aber sie können ihre Augen nicht davon abwenden, als ob sie hoffen, dass der Anblick sich in Luft auflösen würde.

"Wie konnte so etwas passieren? Wer würde unserem Max so etwas antun?" murmelt die Mutter, Tränen rinnen unaufhaltsam über ihr Gesicht. Der Vater umklammert ihre Hand, als ob er Kraft daraus schöpfen kann.

Detective Stroud senkt seinen Blick auf die Mappe und erklärt mit einem Hauch von Bedauern: "Die Ermittlungen sind bereits im Gange, und wir setzen alles daran, die Hintergründe aufzuklären. Es ist wichtig, dass wir verstehen, was passiert ist." Er öffnet die Mappe und zeigt auf die Fotos.Detective Stroud setzt fort: "Wir sind auf jede mögliche Spur angewiesen, um Klarheit zu gewinnen. Jeder Strohhalm zählt." Der Ton seiner Stimme ist ruhig, aber die Dringlichkeit seiner Worte ist unübersehbar.

Schattenliebe - Der Schrei der BansheeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt