Fortschritte

212 15 10
                                    

Erzähler Pov:

Giyuu hatte sein Zeitgefühl verloren... Wie lange er jetzt schon übte, wusste er nicht mehr. Er sehr nur noch sein Katana, hörte nur noch seine Stimme, wenn er die Atmungen anwandte und spürte nur noch seine Beine, welche förmlich nach einer Pause schrien. Nicht zusammenbrechen, er musste vor Abend noch die dritte Form lernen.

Er war die erste und zweite Form sooft durchgegangen und hatte an den Baumstämmen geübt, bis er es sicher beherrschte. Zitternd holt er nun in seinen Bewegungen inne, da Herr Urokodaki ihm auf die Schulter klopfte. Giyuu hatte mühe, davon nicht zusammen zu brechen. Er keuchte vor Erschöpfung und sein Magen knurrte.

" Du erinnerst mich sehr an Sabito... Er hat genau den gleichen Kampfgeist wie du."

Giyuu musste sich zusammenreißen, nicht umzukippen. Er fühlte sich, als hätte er jahrelang nicht geschlafen und brauchte eine Pause. Doch er musste doch noch die dritte Form lernen.... Er... musste heute noch den Berg hinabsteigen....

„ Lass es gut sein für Heute, die Sonne ist längst untergegangen. Wir machen morgen weiter, Giyuu. Ruh dich aus, damit du morgen wieder fit bist." „ Ja, Meister.", murmelte der Junge.

—————
Die Nacht schlief er tief und fest durch, am nächsten Morgen jedoch wachte er mit höllischem Muskelkater auf.

Er biss die Zähne zusammen, sie frühstückten gemeinsam und kurz danach gingen sie trainieren. Herr Urukodaki wollte ihm nun die dritte Form zeigen.

„ Sie nennt sich  „ Strömungs Tanz." Trainiere heute weiterhin so fleißig wie gestern, dann gehst du, in naher Zeit, wieder auf den Berg."

„ Aber.... Meister, ihr meintet doch, dass ich heute schon hingehen kann?", fragte Giyuu. Der ältere Herr blickte ihn ernst an.

„ Du wirst nach dem Training viel zu erschöpft und kaum in der Lage sein, einen Berg herunter zu rennen und dich zu verteidigen. Gib dir und deinem Körper Zeit, um sich an das Training zu gewöhnen. Sonst nützt es nichts.", erwiderte er.

Giyuu nickte. Ja, vielleicht hatte sein Meister recht.

Herr Urukodaki zeigte ihm, wie man die Form anwandte, dann war sein Schüler an der Reihe. Giyuu lernte erstaunlich schnell und bereits Mittags hatte er den Dreh einigermaßen raus. Herr Urukodaki war sehr zufrieden mit ihm. Für Giyuu jedoch war es eine ungemeine Anstrengung, welche er noch nie zuvor erlebt hatte. Genau im richtigen Moment den Katana in eine bestimmte  Richtung schwingen, Kraft aufwenden, sich konzentrieren... und das immer und immer wieder, den ganzen Tag. Er war kurz davor, zusammen zu brechen.

Trotzdem wollte er sich nicht unterkriegen lassen und übte so lange weiter, bis er mit sich selbst zufrieden war.

Es vergingen drei Wochen, bis Herr Urukodaki endlich das Training auf dem Berg anordnete. Er hatte beobachtet, wie sehr sich der Junge innerlich, doch auch äußerlich, verändert hatte. Klar fehlte es dem Jungen noch bei weitem an Kraft, doch sein Wille und die Konzentration hatten sich enorm gesteigert. Wenn er also auf dem Berg genau so fokussiert war wie beim Training, sollte der Abstieg kein Problem für den Jungen sein. Jeden Tag hatte er schließlich die drei ersten Formen Trainiert, bis zum umfallen. Beinahe einen ganzen Monat.

Und endlich, als die Dämmerung einbrach, lief Giyuu mit Sabito zusammen, nur mit einem Katana aus Holz bei sich, wieder auf den Berg. Der Pfirsich Haarfarbene beobachtete den Schwarzhaarigen unauffällig. Dieser lief, mit müden Augen, schweigend neben ihm her. Er humpelte etwas und sein Schwert drohte beinahe, ihm aus den Händen zu rutschen. Sabito runzelte die Stirn. Hatte der Junge denn überhaupt noch die benötigte Kraft, einen Berg hinunter zu rennen und Fallen auszuweichen? Er trainierte doch gerade mal erst seid einem Monat... war es dafür nicht zu früh?

„ Alles in Ordnung?", fragte der Junge deshalb. Giyuu blickte ihn überrascht und etwas verwirrt aus seinen müden Augen an, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders gewesen. „ Hm? Oh... ja, klar... mir gehts gut.", murmelte er nur. „ Wenn du meinst...", erwiderte Sabito nur und zuckte mit den Schultern.

Sie kamen auf dem Berg an. Sabito blickte noch einmal prüfend zu Giyuu, welcher starr nach vorne blickte, augenscheinlich den Weg analysierend. " Na dann, viel Glück.", sprach der Pfirsich Haarfarbene. Giyuu nickte und die beiden Jungen trennten ihre Wege.

Sabito nahm einen anderen Weg für den Abstieg und Giyuu den, welchen er letztes Mal genommen hatte. Er konnte sich noch grob erinnern, wo die Fallen waren. Er atmete tief durch und lief also, zwischen den Bäumen hindurch, den Berg hinab. Sein Katana hielt er angriffsbereit, fest in beiden Händen.

Und tatsächlich, als die ersten Fallen ihn angreifen wollten, konnte er sich gut gegen fliegende Messer oder Steine, verteidigen. Er schaffte es, genau auf seine Umgebung zu achten und kämpfte sich voran.

Er machte es sehr gut, er lag super in der Zeit.

Er huschte zwischen Büschen, Bäumen, Steinen vorbei, sprang über die Gruben und hatte alles im Blick.

Doch auf einmal kam aus dem Dickicht ein Wildschwein gesprungen und rannte den Jungen beinahe um. Erschrocken stolperte er zurück und achtete dabei nicht auf dem Boden. Dort war eine beinahe unsichtbare, silberne Schnur gespannt, welche ihn nun zum Fall brachte.... Und zwar direkt in ein zwei Meter breites und ein Meter tiefes  Schlammloch.

" Mist....", zischte er...

Er versuchte sich aufzusetzen. Sein Katana war zum Glück nicht mit ihm im Dreck gelandet. Herr Urokodaki hatte ihm strengstens Eingeschärft, ihn weder zu beschädigen, noch zu verlieren. Sonst würde er eine Strafe bekommen und darauf konnte Giyuu sehr gut verzichten.

Doch als er sich endlich Mühevoll aufgesetzt hatte, seine Kleidung vor Schlamm triefend, kam es ihm so vor, als wäre er am Boden festgewachsen. Er konnte keinen Fuß rühren oder ein Bein heben. Er bekam Panik... Was war das hier?

Verzweifelt zerrte er an seinen Beinen, in der Hoffnung, sie wenigstens ein paar Millimeter aus dem Schlamm zu bekommen, doch es war alles vergebens. Tränen schossen in seine Augen.... Was sollte er nun tun? Er saß fest.

" Nein... Nein... NEIN!!!"

----

Tut mir leid, dass so lange nichts kam, war bissl viel in letzter Zeit. Aber das bekomme ich hin.

♥️ Hab euch lieb, eure Lala.

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt