Ablenkung

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Es war die letzte Woche vor der Hochzeit.

Giyuu und Sanemi unternahmen jeden Tag etwas und Tsutako lud den Jugendlichen auch öfters zum Essen ein, worüber sich beide Freunde sehr freuten.

Gerade waren Giyuu und Sanemi auf dem Feld, um das getrocknete Heu auf einen Wagen zu laden. Für Giyuu waren die Heuballen sehr schwer, doch Sanemi half ihm. Für ihn war das kein großes Problem. Er besaß mit seinen beinahe neun Jahren schon viel mehr Muskelmasse als manch anderer Junge.

" Warte, ich helfe dir.", rief er, als er bemerkte, wie Giyuu versuchte, einen großen und schweren Heuballen auf den Wagen zu heben. " Ich.... Schaff das schon...", knirschte Giyuu mit den Zähnen und stemmte sein ganzes Gewicht gehen die Last. Sanemi lehnte sich amüsiert gegen einen noch liegenden Ballen allen und betrachtete seinen Freund.

" Du musst dir nichts Beweisen, ich sehe doch, dass er noch zu schwer für dich ist. Komm, ich helfe dir.", lächelte Sanemi und Giyuu nickte schwitzend. Gemeinsam schafften sie es und Giyuu trank danach erst mal einen großen Schluck von seiner Wasserflasche.

" Wollen wir später baden gehen?", schlug Sanemi vor. Giyuu nickte begeistert. " Gute Idee, ich schwitze total." " Ich auch, aber nun haben wir es ja gleich geschafft. Dann kommt der Bauer und fährt den Wagen ins Dorf.", antwortete Sanemi.

Die Sonne stand hoch am Himmel, als die beiden Jungs lachend ein Wettrennen zum Wasser machten.
Es war Gleichstand, als sie in das kühle Nass rannten und auf jedem Centimeter ihrer Haut sich die kühle Erfrischung verbreitete.

Sanemi ließ sich rücklings fallen und seufzte entspannt. " Ahhh, wie angenehm..." Giyuu kicherte, tauchte unter und zog an Sanemis Füßen. Sofort ging dieser mit einem überraschten " blubb?", unter. Sie kämpften im Wasser und versuchten, den anderen unter Wasser zu drücken.
Irgendwann gewann Sanemi, da dieser ja größer und auch kräftiger war. Er wuschelte Giyuu durch die nassen Haare und lachte. Auch der kleinere grinste.

Sie blieben noch eine Weile im Wasser und gingen schließlich, gegen Nachmittag, zu Giyuu nach Hause. Dort wartete Tsutako bereits mit dem Abendessen auf sie.

Giyuu trat durch die Tür und roch bereits den Eintopf. " Hallooo, wir sind da.", rief er und auch Sanemi schnupperte. " Wow, riecht das lecker."

Da kam seine große Schwester mit einem Topf in den Händen, aus der Küche. " Ah, da seid ihr ja. Oh, ihr seid aber nass, geht euch erst mal umziehen. Giyuu, Gib Sanemi bitte ein paar Sachen von dir." " Ja.", antwortete dieser und gemeinsam gingen sie in Giyuus Zimmer.

Dort suchte der Schwarzhaarige einen etwas größeren Kimono und einen Haori für seinen Freund heraus. Dann zogen sie sich um und gingen ins Wohnzimmer zurück. Dort, am Tisch, saen bereits Tsutako und noch ein anderer, junger Mann. Das war Mio, der Bräutigam seiner Schwester. Er lächelte die Jungs warm an. Giyuu mochte ihn sehr. Er war immer fröhlich, motiviertend und zuversichtlich. Er war keiner dieser Männer, die ihre Frauen nur ausnutzen. Er half überall selbst mit.

" Setzt euch.", meinte Tsutako. Das ließen sich die beiden nicht zwei mal sagen. Sie setzten sich auf die Matten und das Mädchen reichte jedem eine Schale Eintopf.

" Lasst es euch schmecken."

Sie begannen zu Essen. Mio lobte Tsutako für das gute Abendessen und fragte dann die Jungen, was sie heute getan hatten. Giyuu und Sanemi erzählten von der Arbeit auf dem Feld und das Baden. " Wisst ihr, früher hab ich auch gerne mit meinem besten Freund, Wasserschlachten gemacht. Das war lustig." Sanemi und Giyuu nickten aufgeregt. " Damals waren wir beide gleich stark und sind manchmal Stunden lang, bis in die Nacht, im Wasser geblieben, da niemand aufgeben und den anderen unter Wasser drücken wollte." Sanemi und Tsutako lachten, während Giyuu fragte: " Waren eure Eltern nicht sauer?" " Oh, ab und zu schon. Dann ham wir uns einfach leise nach Hause geschlichen damit sie nichts bemerkten.", schmunzelte Mio.

Giyuu lächelte. Ja, kein anderer Mann passte so gut zu seiner Schwester, wie Mio.

Als die beiden aufgegessen hatten, räumten sie gemeinsam auf. " Oh, dass musst du nicht tun, Tsutako. Ich wasche schon ab.", meinte Mio. " Aber... Soll ich dir nicht helfen?", meinte seine Verlobte. Der Junge Mann gab ihr einen sanften Kuss. " Nein, keine Sorge. Das schaffe ich schon." Das Mädchen lächelte und nickte.

" Sah mal Giyuu, wie alt sind die beiden eigentlich?", flüsterte Sanemi seinem Freund zu. " Tsutako wird in drei Tagen 17 und Mio ist 18. Doch den beiden macht der Altersunterschied nicht so viel aus, Tsutako liebt ihn wirklich und er sie. Das spüre ich.", lächelte Giyuu. " Na, dass ist die Hauptsache. Ich geh dann mal, ja? Bis morgen."

" Ich muss morgen bei den Hochzeitsvorbereitungen helfen...", viel dem kleinen plötzlich ein. " Das macht nichts. Eine Freundin meiner Mutter passt morgen Nachmittag auf  meine zwei Jüngsten Geschwister auf und Mama geht mit Genya wäsche Waschen. Da braucht sie mich nicht. Ich kann dir helfen.", meinte Sanemi.

" Wirklich? Das wäre lieb von dir.", meinte der Schwarzhaarige. " Na dann, bis morgen."

" Ja. Gute Nacht.", lächelte Sanemi und schloss die Tür.

Dann ging der kleine in sein Zimmer. " Schlaf schön, Giyuu.", lächelte Tsutako. " Ja, du auch." " Gute Nacht, kleiner.", lächelte Mio und Giyuu grinste ihm zu. Dann schloss er die Tür.

Er zog sich um und legte sich schlafen. Mittlerweile war er sich sicher, dass Mio der richtige war.... Und vielleicht würde ihm der Abschied von Sanemi doch nicht so schwer fallen... Oder sie blieben vielleicht doch da? Giyuu hatte das den jungen Mann ja noch gar nicht gefragt. Vielleicht....

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt