Was sind Dämonen?

253 18 29
                                    


Am nächsten Morgen hatte Giyuu bereits wieder so viel Kraft, dass er aufstehen konnte. Vorsicht lief er in die Küche.

Herr Urokodaki und Sabito saßen vor einem niedrigeren Tisch und aßen. Als der ältere Herr den Jungen bemerkte, blickte er ihn an. Giyuu erkannte, dass er unter der Maske lächelte.

" Guten Morgen. Geht es dir wieder besser?", fragte er. Sabito würdigte ihn auch mit einem kurzen Blick, doch dann wandte er sich wieder genervt seinem Essen zu.

Giyuu nickte. " Ja, vielen Dank. Sie haben mich gerettet...", murmelte er etwas verlegen. Ihm war es peinlich, dass er gestern so einen Aufstand gemacht hatte...

" Ach, das war doch selbstverständlich. Setzt dich, möchtest du auch etwas Essen?", fragte Herr Urokodaki freundlich.

Der Schwarzhaarige nickte und setzte sich ebenfalls, neben den Pfirsich Haar Farbenen Jungen. Dieser rührte sich nicht, sah ihn noch nicht mal an. Giyuu fühlte sich bei ihm unwohl. Er hatte gestern auch sofort gespürt, dass Sabito eine Abneigung gegenüber dem Dunkelhaarigen empfunden hatte.
Giyuu konnte es ja verstehen, schließlich hatten sie ihm geholfen, doch er konnte ihnen nichts zurück geben... Wie lange durfte er eigentlich bleiben? War es überhaupt in Ordnung, dass er hier war?

Giyuu Schrank aus seinen Gedanken, als Herr Urokodaki eine schüssel voller Haferbrei vor ihm anstellte. " Lass es dir schmecken."
" Danke...", nuschelte Giyuu zurück und nahm ein paar Löffel. Er schmeckte ihm sofort, da Tsutako ihn schon von klein auf jeden Morgen diesen Brei gegeben hatte... Manchmal sogar mit Honig oder Beeren darin...

Tsutako....

... Er würde sie nie wieder sehen. Nie wieder ihre beruhigende Stimme hören, wenn sie abends eine Geschichte erzählte oder ihn tröstete, wenn Giyuu Angst vor einem Gewitter draußen gehabt hatte. Nie wieder eine Umarmung von ihr bekommen, oder ihre lieben Worte, wenn sie stolz auf ihn war.

.... Die Blauen Augen des Jungen fingen an zu tränen und er schluckte. Er hatte es noch nicht wirklich verarbeitet, konnte seine Emotionen nicht mehr zurück halten.
Er presste seine Lippen aufeinander und kniff die Augen zusammen...
Er wollte sich am Tisch keine Blöße geben, vor allem nicht vor Sabito.

... Doch die Tränen bahnten sich langsam den Weg aus seinen Augen und er versuchte sich schnell, unauffällig über das Gesicht zu wischen.

" Hey... Bleib ruhig.", hörte er auf einmal eine leise Stimme neben ihm.

Erschrocken weitere er die Augen und blickte zu Sabito, welcher ihm das gerade zugeraunt hatte.
Doch dieser tat so, als hätte er nichts gesagt und aß in aller Ruhe weiter. Giyuu blickte auch wieder auf sein Essen, welches inzwischen kalt geworden war....

... Weshalb hatte Sabito das gesagt? Der Schwarzhaarige war eingentlich der Annahme, dass sich der Junge nicht für ihn interessieren würde. Ihm war es auf einmal peinlich, so offensichtlich die Fassung verloren zu haben. Vorsicht blickte er zu Herrn Urokodaki, doch der schien nichts bemerkt zu haben.

So tun, als wäre nichts passiert, aß er seinen restlichen Brei zur Hälfte noch auf und blickte stumm auf seine Hände.

Auch die beiden anderen beendeten ihr Frühstück und Sabito stand auf.

" Meister? Ich würde jetzt trainieren gehen.", sprach der Junge.
Herr Urokodaki nickte. " Ja, tu das. Zehnmal den Berg hoch und runter, verstanden?" " Sehr wohl, Meister.", antwortete Sabito und verbeugte sich.

Er ging zur Tür, nahm dort einen art Stock oder etwas anderes längeres und eine kleine Holzmaske. Doch bevor Giyuu beide Dinge genauer betrachten konnte, war der Junge bereits durch die Tür nach draußen verschwunden.

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt