Treffen der Säulen

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Giyuu Pov:

Stumm blickte ich in den Wolken verhangenen Himmel. Da die Tage wieder länger geworden waren, strich ein kühler Wind durch die Wälder und ließ die Äste der Kahlen Bäume, welche im heiligen Garten standen und ihr Laub schon längst verloren hatten, erzittern.

Ich selbst genoss dieses Herbst Wetter. Im einer solchen Jahreszeit lag immer eine wohlige und sanfte Stille über dem Land, welches einem das Gefühl von Geborgenheit hab, auch wenn schon bald der Kälte Winter seinen Einzug halten würde.

In mir stiegen die Erinnerungen empor. Damals, als ich noch in dem Dorf mit dem Fluss gewohnt hatte und Tsutako mit mir lange Spaziergänge unternommen hatte. Ich hielt ihre warme Hand, während ich dich Eingepackt war und den dunkelblauen Schal trug, welchen einmal Mama für Tsutako gestrickt hatte.
Während meine ältere Schwester auf den Feldern nach Überresten von den Ernten suchte, so beobachte ich Eichhörnchen, Mäuse oder Igel, welche zwischen den abgetrennten Korn Ähren nach Körnern für ihren Wintervorrat suchten.

Ich liebte Tiere über alles und immer wenn ich etwas interessantes bemerkte, so lief ich sofort zu meiner Schwester und löcherte sie geradezu mit neugierigen Fragen über die Natur und ihre Bewohner. Doch Tsutako lächelte stet und während wir draußen, an den Feldern vorbei zurück zu unserem Dorf liefen, erzählte sie mir alles was sie wusste. Und ich hörte ihr gespannt und fasziniert zu. Ich bewunderte sie über ihr großes Wissen..

Egal was sie zu erzählen hatte, ich liebe es, ihr zuzuhören. Sie war meine große Schwester und gleichzeitig wie eine Mutter für mich. Sie gab mir stets das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.

Meine Erinnerungen verschwommen langsam wieder vor meinen Augen. Stadtdessen kamen nun die Bilder jener Herbste in mir hoch, welche ich mit Sabito verbracht hatte.

Ich erinnere mich, dass wir damals stundenlang im Wald trainiert hatten. Wir kämpften auch ab und zu mit Holzschwertern gehen und selbst und hatten einen riesigen Spaß. Und wenn der Wind doch zu kühl war und unsere Hände bereits ganz klamm vor Kälte wurden, so machten wir uns immer ein kleines Lagerfeuer und saßen Nachmittags immer nebeneinander, vor den Warmen Flammen und verspeisten unser Mittagessen.

Sabito erzählte mir, gleich wie Tsutako damals, viel über den Wald und seine Bewohner. Auch ihm konnte ich stundenlang zuhören und ebenfalls eine Frage nach der anderen Stellen, welche er mir auch meistens sofort beantworten konnte. Wir mussten oft so sehr über kindischsten Witze lachen, dass wir uns auf dem Waldboden kugelten.
Und wenn am Abend Herr Urokodaki kam, um nach uns zu sehen, so musste er doch schmunzeln, als er uns kichernd und glucksend auf dem Boden vorfand, vollkommen verdeckt.

Gerade wollte diese Erinnerung auch Weider dahin schwinden, doch auf einmal erinnerte ich mich tatsächlich an einen Herbstmorgen, als ich noch im Dorf gelebt hatte. Damals war Sanemi bei mir gewesen. Wir standen früh morgens am Fluss und sahen, wie der Nebel über ihm Aufstieg. Ich hatte sowas noch nie gesehen und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sanemi jedoch hatte lächelnd auf mich herab geblickt und mir liebevoll durch die Haare gestrichen.

Doch all diese Erlebnisse gehörten zu meiner Vergangenheit, welcje nur noch als ein dunkler Schleier in meinem Unterbewusstsein existierte. Ich hatte alle verloren, mit welchen ich diese Erinnerungen teilte. Ich war der letzte, welcher sich an diese Momente erinnern konnte. Und ich hatte mich damit abgefunden und diese Erinnerungen ganz tief in meinem Herzen verbannt, in der Hoffnung, sie irgendwann vergessen zu haben, damit auch der Schmerz der Sehnsucht nach dieser Zeit, endlich verschwinden würde.

" Hey, du da. Bist du nicht die Neue Säule?"

Aus meinen Gedanken gerissen, drehte ich mich um. Vor mir stand ein Junger Mann, vielleicht 19 Jahre alt. Er hatte auffallend weißes Haar, trug eine Dunkel blaune Uniform und ein Stirnband, welches mir Perlen verziert war. Er legte anscheinend sehr viel Wert auf sein Äußeres, denn an seinen durch trainierten Oberarmen befanden sich jeweils ein dicker Goldreif. Lässig spielte er mit einem sehr großen und breiten Katana, während er mich neugierig musterte.

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt