Dämonen im Wald

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Erzähler POV:

Doch die ersten zwei Nächte verliefen überraschend Friedlich. Es schien so, als gäbe es überhaupt keine Dämonen in diesem Wald. Giyuu und Sabito blieben immer in der Nähe ihres Versteckes, da es dort am sichersten zu sein schien. Giyuu war sehr dankbar, dass die Woche bis jetzt so ruhig verlief, doch Sabito meckerte immer öfters. „ Man, ist das langweilig. Kein einziger Dämon hier.... Wozu denn dann die Prüfung, wenn sich die Biester eh nie blicken lassen?" „ Sei doch froh.", warf der Schwarzhaarige ein, welcher gerade einen gefangenen Fisch über einem kleinen Lagerfeuer zubereitete. „ Ach Giyuu, wie sollen wir in Zukunft denn mit Dämonen klar kommen, wenn wir es hier nicht üben? Wer weiß, ob diese hier überhaupt schon Ränge haben..."

„ AAAAAAAAAHHHH... HILFEEEEEE..." Giyuu fuhr vor Schreck in die Höhe und Sabito hielt inne- dann griff er sein Katana und rannte in die Richtung, aus der der Hilfeschrei kam. Immer tiefer in den Wald, wo beinahe kein Sonnenlicht mehr durch die Äste drang. „ SABITO, WARTE AUF MICH!", schrie Giyuu und eilte seinem Freund hinterher.

Völlig außer Atem kam Giyuu neben seinem Freund zum stehen und riss die Augen auf-

Vor ihnen kämpfte ein Dämon gerade gegen zwei Jungen. Einer hatte sich mit wackligen Beinen vor dem Monster positioniert, der andere befand sich bereits in dessen Gewalt. Giyuu zitterte leicht- Bei dem Anblick des Dämons musste er sofort wieder an jenen denken, welcher seine geliebte Schwester getötet hatte.... Doch dann blinzelte er kurz, griff entschlossen zu seinem Katana und blickte zu Sabito, welcher es ihm gleich tat. Sie mussten nun handeln und die Jungen befreien.

Der eine kam Giyuu sehr bekannt vor- es war der schwarzhaarige Murata, welcher sich mit einem blutenden Arm gegen den Dämon wehrte. Sein Katana lag zerbrochen auf dem Waldboden. Der andere Junge wurde von dem Ungeheuer in den Schwitzkasten genommen und schrie keuchend um Hilfe, während er strampelnd versuchte, sich zu befreien. Der Dämon hatte die Zähne gefletscht und knurrte böse.

Giyuu und Sabito reagierten schnell und machten sich Kampfbereit. Als Murata sie bemerkte, sah er sie flehend und unter Tränen an. „ Bitte, helft uns. Toka wird noch von dem Viech zerquetscht und ich .... Kann ihm alleine nicht helfe-"

Weiter kam er nicht,da er von dem Dämon gegen einen Baum geschleudert wurde. Das Monster brauchte dazu nur eine Hand, doch Giyuu hörte ganz deutlich, dass ein paar von Muratas Rippen nun gebrochen waren. Sofort eilte Giyuu zu ihm. „ SABITO, BITTE KÜMMERT DICH UM DEN JUNGEN!", rief er seinem Freund zu, während er sich schützend vor Murata stellte. „ Wird gemacht.", grinste dieser. „ Wasseratmung, dritte Form-"

Giyuu POV:

Es ging alles ganz schnell. Entschlossen blickte ich den Dämon an, welcher sich auf mich stürzen wollte, doch Sabito wandte nur eine einzige Form an und durchtrennte dessen Kopf, als wäre dies das reinste Kinderspiel für ihn gewesen. Das Monster zerfiel zu Staub, sein Ausgestreckter Arm nur Zentimeter vor meinem Gesicht, um mich ebenfalls zu verletzten, und der Junge viel Keuchend zu Boden. Sabito half ihm sofort auf und blickte mich bittend an. „ Würdest du mit ihnen an eine sichere Stelle gehen? Ich hab das Gefühl,dass wir beobachtet werden- von anderen Dämonen...."

Ich konnte nur nicken und sah ihm nach, wie er davon rannte. Das eben war so unglaublich gewesen. Sabito Angriff war so schnell und präzise.... Ich hätte so schnell niemals reagieren können. Waren wir beim Trainieren vor einem Monat nicht noch auf dem gleichen Stand gewesen? Und nun hatte er den ersten, richtigen Dämon, welchen er je zu Gesicht bekommen hatte, einfach so getötet? Das war einfach unglaublich.

——————

Es mochten inzwischen mehrere Stunden vergangen sein. Ich saß mit Murata und dem anderen Jungen, Toka, in der Höhle, in welcher ich mit Sabito bis jetzt übernachtet hatten. Ich hatte versucht, Muratas Verletzungen halbwegs zu verarzten, indem ich etwas Stoff meines Haoris abgerissen und ihm um den Arm gewickelt hatte. Toka hingegen hustete die ganze Zeit, was uns dreien Sorgen bereitete. Auch fragte ich mich die ganze Zeit, wo bloß Sabito blieb.... Es mochte ihm doch nichts zugestoßen sein?

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt