Das Ende der Prüfung

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‼️Triggerwarnung: Selbstverletzung‼️

Giyuu POV:

Langsam schlug ich die Augen auf. Mein Schädel dröhnte und ich stöhnte kurz vor Schmerz. Wo war ich.... Im Wald? Wo waren die Dämonen, wo war.... Sabito?

Ich setzte mich mühselig auf blickte direkt in das müde und traurige Gesicht von Murata. Neben ihm saß Toka. Er hatte neue Verletzungen und blickte beschämt zur Seite. Ich blickte mich um. Ich lag auf einem Futon, in einem Zimmer.

„ Wo... bin ich?", fragte ich die beiden verwirrt. „ Du... befindest dich in einer Krankenstation für Demon Salyer... Du warst mehrere Tage Ohnmächtig und das letzte Auswahlverfahren wurde gestern beendet.", meinte Murata leise.

„ Was? Ich war die restliche Prüfung über Ohnmächtig?", fragte ich verwirrt. Das konnte doch nicht wahr sein...

„ Ja. Und da du am Ende noch gelebt hast, hast du somit die Prüfung auch bestanden..." „ Aber... ich.... warte....

.... Wo ist Sabito?"

Nun schaute Murata zu Boden und sagte nichts mehr. Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Nein, das.... Konnte doch nicht wahr sein.... Ich durfte ihn nicht verlieren.... Nicht schon wieder jemanden gehen lassen, welcher mir viel bedeutete...

„ Hör zu, Giyuu.... Während du Ohnmächtig geworden bist, hat Sabito beinahe alle Dämonen dieses Berges eigenhändig getötet. Und er hat Hilfe geholt, damit du nicht an deiner Verletzung sterben würdest. Während du in Sicherheit gebracht wurdest, hat er uns ganz fest eingeschärft, wir sollten ja zusehen, dass dir nichts weiter passieren würde. Und danach ist er wieder verschwunden, um den gefährlichsten aller Dämonen auf diesem Berg zu Besiegen.
Das Monster hatte einen Körper welcher nur aus seinem Kopf und vielen Armen bestand. Es hatte schon einige Kämpfer in den Tod gerissen...."

„ ...Ich war dabei.... Ich habe gesehen, wie er gegen das Monster gekämpft hat. Er war wirklich der stärkste Junge, den ich hier je gesehen hatte...", murmelte Tako nun.

„ Aber dann.... war der Dämon doch stärker ... und hat Sabito...."

„ ... Er ist tot?", hauchte ich voller Angst. Ich hoffte inständig, dass die beiden das jetzt verneinen und mein Freund einfach durch diese Tür kommen würde, um nach mir zu sehen... Aber nichts der gleichen geschah. Stattdessen nickten die beiden bloß stumm. „ Es tut uns so leid Giyuu...."

Ich starrte in die Leere, alles flimmerte vor meinen Augen. Nein.... Ich hatte schon wieder einen Freund verloren. Schon wieder musste jemand sterben, um mich zu beschützen. Schon wieder war ich nicht stark genug gewesen und hatte zugelassen, dass ich allen zur Last viel. Ich hatte in den paar Tagen dort keinen einzigen Dämon eigenhändig besiegen können. Stattdessen war ich bewusstlos.

Und mein bester Freund... war gestorben. Weil ich ihm nicht geholfen hatte.

Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich zitterte. Ich krallte meine Hände in die Bettdecke und schluchzte. Warum mussten denn immer alle sterben? Warum musste ich kleiner Schwächling überleben? WARUM MUSSTEN SICH DENN IMMER ALLE FÜR MICH OPFERN? DAS HATTE ICH DOCH NIE GEWOLLT!

„ Giyuu, bitte beruhige dich...", rief Murata bemitleidend und griff nach meinem Arm, doch ich stieß ihn weg. „ GEHT RAUS!", schrie ich und die beiden zuckten zusammen. Ich atmete schwer und blickte sie unter Tränenden Augen an. „Bitte.... Lasst mich alleine!"

Tako nickte sofort und zerrte Murata nach draußen. Kaum hatten sie die Tür geschlossen, brach ich zusammen und schrie vor innerem Schmerz.

Sabito war tot. Ich hatte ihn verloren.... Genau wie Tsutako, Sanemi, Genya.... Ich hatte sie alle verloren. Weil ich zu schwach gewesen war. Warum konnte ich nicht gestorben sein? Aus Sabito wäre ein so guter Demon Slayer geworden, welcher alle beschützt hätte. Und ich.... Ich hatte ja noch nicht einmal geschafft, einen einzigen Dämon zu besiegen. Ich war ein Schwächling! Nichts wert! Ich hatte diese Prüfung mit Glcük überlebt! Ich verdiente es gar nicht, Dämonenjäger zu werden. Ich wollte einfach nur noch sterben und alle Wiedersehen. Ich wollte Sabito sehen und ihn tausendmal um Entschuldigung bitten. Tsutako umarmen und einfach bei ihr zu sein. Sanemi zu treffen und ihm alles erzählen, was geschehen war.

Stattdessen lag ich hier, wie ein Häuflein Elend und musste in dieser grausamen Welt weiterleben. Wie sollte ich nun Herrn Urukodaki unter die Augen treten? Wie sollte ich ihm beibringen, dass Sabito.... Und wie sollte ich ihm erklären, dass ich nicht imstande war, selbst zu kämpfen?

Er würde so enttäuscht sein. Und ich hatte es verdient.

Ich schrie meine ganze Wut und den Schmerz von meiner Seele, in mein Kissen. Ich wollte nicht mehr... Ich konnte nicht mehr weiterleben.... In den letzten Jahren hatte ich es endlich geschafft, wieder neuen Lebensmut zu schöpfen und nun war alles zerstört.

Ich hasste diese Dämonen. Ich hasste sie bis auf den Tod.... Diese Monster!

Was brachte es noch, dass ich lebte? Ich war zu nichts zu gebrauche... Wegen mir starben alle. Und wozu? Damit ich auch bald sterben würde...

Ich weinte und konnte mich nicht beruhigen. Die Tatsache war einfach zu grausam. Ich setzte mich auf und bemerkte, dass ich das Essen, welches neben mir gestanden, über den Boden verteilt hatte. Aber mir war es egal. Ich verdiente das Essen nicht. Ich verdiente gar nichts mehr, außer den Tod.

Ich krallte meine Hände in meine Arme, so tief, dass sie anfingen zu Bluten. Meine Arme brannten, das Blut tropfte auf mein Laken... doch ich brauchte den Schmerz. Ich keuchte und blickte auf die Wunden... blutige Striemen, welche nun auf meinem Unterarm waren... doch ich musste mich bestrafen. Es war schließlich alles meine Schuld. Sabito und Tsutako hatten sicher viel mehr Schmerz durchmachen müssen, da waren diese Wunden nichts hingegen.

Ich weinte bitterlich und krallte meine Fingernägel noch tiefer in meine Haut.

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Die nächsten Tage konnte ich nicht richtig Schlafen. Immer wieder wurde ich von Albträumen gequält, hörte ihre Stimmen... Wenn ich erwachte, lag ich meistens schreiend auf meinem Futon. Immer öfters wurde ich von Murata oder Toka geweckt, welche mich so lange rüttelten, bis ich zu schreien aufhörte.

Tage vergingen... Ich musste bald zurück zu meinem Lehrmeister.... Doch ich hatte Angst davor. Wäre es nicht am einfachsten, wenn ich mich einfach umbringen würde? Meine Gedanken drehten sich einfach nur noch um meine Erkenntnisse: Sabito war tot. Ich war alleine. Ich war zu schwach.

Ich aß nichts mehr.

ich stand nicht mehr auf.

Ich konnte nicht mehr.

Ich wollte nicht mehr.

Und die Narben an meinen Unterarmen brachte ich immer wieder, sobald ich auf mich selbst wütend war, erneut zum bluten.

Solange, bis die anderen mir meine Hände zusammenbanden und mich zwangen, etwas zu Essen. Ich spuckte das Essen erst wieder aus, doch Toka fackelte nicht lange und gab mir ein paar Ohrfeigen, wenn ich es erneut tat. Auch wenn mir der Schmerz inzwischen egal war, so schluckte ich es nun doch herunter.

„ Wir lassen dich hier nicht verhungern.", knurrte Toka, sobald er mich fütterte. Murata saß meistens still neben ihm und streichelte ab und zu über meinen Rücken. „ Hör endlich auf, dich für alles schlecht zu fühlen.", zischte er. „ Du kannst eh nichts mehr daran ändern." Toka schien innerlich so hart wie aus Stein zu sein. Doch ich wusste, dass auch er nur so tat. Er hatte ebenfalls all seine Freunde dort oben zurückgelassen....

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Eines Abends saß ich einfach nur still da und starrte die Wand an. Ich fühlte mich so leer. So unfassbar leer und alleine. Ich bemerkte gar nicht, dass Murata bei mir saß, bis er zu sprechen begann:

„ Giyuu... Du trägst keine Schuld an Sabitos Tod. Er wollte dich beschützen. Er ist.... ohne Groll gegen dich gestorben... „ Murata...", unterbrach ich ihn. Sofort war er still und blickte zu Boden.

„ Er ist gestorben, weil er mich beschützt hat... Weil ich selbst zu schwach war, um es selbst zu tun... Also Versuch gar nicht erst, mich von etwas anderem zu überzeugen.... Es sind schon zu viele Menschen für mich gestorben...."

Murata blickte mich mitleidig an. Dann räusperte er sich leise. „ Ich... Danke dir, dass du mich gerettet hast. Sonst... wäre ich nun ebenfalls... tot."
Ich antwortete ihm nicht. War es mir egal? Ich dachte an nicht mehr, meine Erinnerungen an die letzten Tage waren wie in dunklen Nebel gehüllt. Vielleicht würde ich die Geschehnisse auch irgendwann vergessen haben, wer wusste es schon.
Ich spürte nur diese Leere und Kälte in mir....

Und diese Leere, die sich nun in mir breit machte, verschwand nicht. Sie füllte alles in mir aus.... Auch mein Herz und Seele.

Sanegiyuu: The way to my heart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt