Giyuu Pov:
Es war später Herbst. Die Schneeflocken rieselten sanft vom Himmel herab und eine zarte Schneeschicht hatte sich über das Gras gelegt.
Ich lief über einen Feldweg, meine Hand griffbereit an meinem Katana. Ich achtete auch jedes noch so leises Geräusch, denn diese idyllische Stille konnte jederzeit von einem Dämonenangriff zerstört werden.
Mein langes, schwarzes Haar trug ich zu einem Pferdeschwanz gebunden und mein Haori schützte mich vor dem kalten Wind. Auch meine Uniform war auf dieses Wetter eingestellt.
Schließlich musste man als Demon Slayer zu jeder Zeit kampfbereit sein.
Und das war ich. Seid sechs Jahren gehörte ich zur Demon Slayer Truppe. Ich war einer der wenigen, welche das letzte Auswahlverfahren überlebt hatten, auch wenn ich einen hohen Preis dafür hatte Zahlen müssen.
Nun war ich 17 Jahre alt. Ich hatte zwar noch nicht mit den schrecklichen Erinnerungen meiner Kindheit abgeschlossen, doch ich hatte wieder Lebensmut geschöpft. Dank Herrn Urukodaki.
Als ich damals nach der Prüfung zu ihm zurückkehrte, hatte er die schlechte Nachricht bereits erfahren. Er hatte mir versprochen, nie wieder einen seiner Schüler zu der Prüfung zu schicken, zu ihrem eigenen Schutz. Auch versicherte er mir, dass ich keine Schuld an dem Tod meines Freundes trug. Ich blieb noch ein halbes Jahr bei ihm, dann erhielt ich mein Scnwert und die Uniform.
Auch wenn ich meinem Meister versichert hatte, nie mehr als Dämonenjäger arbeiten zu wollen, so wünschte er es sich trotzdem. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie ich unter Tränen bei ihm in der Hütte saß, mein Katana in den Händen hielt und er mir über den Kopf streichelte. Er sprach mir dabei zu:
„ Giyuu.... Die Pflichten eines Demon Slayers sind nicht, stärker als seine Kameraden zu sein. Sondern gemeinsam stärker als die Dämonen zu sein.
Du bist nun ein Dämonenjäger und du hast, genau wie die anderen, nun die Pflicht, die Menschen zu beschützen. Viel mehr noch. Du beherrschst die Atmung, nun wende sie mit Stolz und Pflichtbewusstsein an. So kannst du die Verstorbenen Ehren und Rächen."Und ich hatte mir geschworen, diese Vorraussetzungen zu erfüllen. Ich würde niemals Gnade vor einem Dämon haben. Sie waren schreckliche Monster...
Und so war es. Ich wurde von meiner Verbindungskrähe zu den Orten gebracht, an welchen ich gebraucht wurde. Und mir gelang es jederzeit, die Dämonen zu töten und die Bewohner der Dörfer oder kleinen Städten ab da in Sicherheit zu wissen.
Manchmal arbeitete ich mit anderen zusammen, doch meine Kameraden hatten oft zu viel Angst und schlussendlich war ich es, welcher die Dämonen besiegte.Das tat ich ohne eine Miene zu verziehen. Ich zeigte kaum noch Emotionen, ich hatte seid Jahren keine richtige Freude mehr empfunden. Meine Seele war mit Leere und einer immerwährenden Traurigkeit ausgefüllt. Ich tat meine Arbeit mit dem Pflichtbewusstsein, wie es von Demon Slayern verlangt wurde. Ich besuchte Herrn Urokodaki oft und er selbst war der Meinung, dass ich mich sehr verändert hätte... Ich nahm es kaum wahr.
Gerade war ich nicht auf dem Weg zu einem neuen Autragsort, sondern zu den Treffpunkt der Ehrwürdigen Säulen. Der Meister persönlich wollte mich sprechen. Ich hatte schon viel von ihm gehört und war etwas nervös, ihn kennen zu lernen. Ob er genau ein solch ehrwürdiger Meister wie Herr Urokodaki war?
Meine Krähe wies mir den Weg und nach ein paar Stunden Fußmarsch durch den Wald, war ich endlich angekommen. Mitten im Wald stand das Anwesen. Es sah sehr stattlich aus..
Ich betrat einen kleinen Garten und sah mich prüfend um. Wurde ich erwartet?
Ja, tatsächlich. Eine junge Frau stand dort, auf einer Veranda. Sie hatte schneeweiße Haare und blickte zu mir.
" Herr Tomioka?", fragte sie. Ich nickte, ging auf sie zu und verbeugte mich höflich vor ihr. " Der bin ich."
" Herzlich Willkommen auf dem Ubuyashiki Anwesen. Danke, dass Sie es einrichten konnten."" Es ist mir eine Ehre!", versicherte ich ihr.
" Bitte warten sie einen Moment hier. Der Meister wird sogleich erscheinen." Damit verschwand sie im Haus.
Ich kniete mich auf den Boden, um dem Meister meinen Respekt zu zeigen.
Und dann trat er hinaus auf die Veranda. Ich blickte zaghaft nach oben und war mehr als erstaunt.
Der ehrwürdige Meister war ja selbst vielleicht nur ein Jahr älter als ich.
Er trug einen weißen Haori und hatte schwarze Haare. Seine gütigen Augen waren auf mich gerichtet und strahlten eine solche Wärme und Liebe aus, wie ich sie noch nie erlebt hatte.
" Hallo, Giyuu. Schön, dich kennenzulernen."
" Meister...", antwortete ich, doch ich wusste nicht mehr, was ich sagen wollte. Wie redete man mit einem solchen Menschen? Seine Ausstrahlung war etwas besonderes. So hatte ich sie wirklich noch bei keinem anderen erlebt. Ich konnte einfach nur still knien und warten, was er mir zu sagen hatte. Ich war wie versteinert, doch aus Ehrfurcht.
" Amane, bitte reiche mir den Brief.", sprach der Junge Mann lächelnd. Die hellhaarige Frau nickte und zog einen gefalteten Zettel hervor.
" Giyuu. Mir sind deine Tätigkeiten als Demon Slayer berichtet wurden. Du warst bis jetzt stets erfolgreich in all deinen Missionen und konntest deinen Kameraden, welche nicht in der Lage zu kämpfen waren, tatkräftig unterstützen. Außerdem ist deine Anwendung der Wasseratmung sehr bemerkenswert."
" Ich tue mein bestes, Meister.", erwiderte ich.
In den letzten Jahren hatte ich jede Freie Minute meine Atem-Techniken verfeinert. Jeder Kampf brachte mir Erfahrungen, welche ich an meinen Kampfstil anpasste. Ich war noch nicht zufrieden mit meinem jetzigen Stand, doch ich würde solange Trainieren, bis ich irgendwann das Gefühl bekam, Sabitos Stärke ebenbürtig zu sein.
Die Worte meines Meisters von damals, dass vergleichen nicht die Lösung wäre, waren zwar an mein Ohr gedrungen, jedoch nicht in mein Herz...
" Ich halte hier ein Schreiben deines Ehemaligen Meisters, Herrn Urukodaki, in den
Händen. In dem Brief hat er mir einiges mitgeteilt, was dich auch interessieren dürfte."Erstaunt blickte ich ihn an. Was sollte das bedeuten?
Herr Ubuyashiki räusperte sich kurz und begann dann:
" Sehr geehrter Meister Ubuyashiki. Hiermit möchte ich, Sakonji Urokodaki, um Verzeihung bitten, doch ich werde das Amt der Wassersäule ablegen. Viele Jahre habe ich Treu als Demon Slayer gedient, doch das Alter holt einen Menschen irgendwann ein. Ich bitte darum, mich zur Ruhe setzten zu dürfen.
Jedoch werde ich euch einen jungen Mann empfehlen, welcher ohne Zweifel das Potenzial besitzt, meine Nachfolge anzutreten. Meinem Ehemaligen Schüler Giyuu Tomioka.
Ich habe seine enormen Fortschritte über die Jahre sehr gründlich beobachtet und könnte mir keinen besseren Nachfolger vorstellen. Ich bitte Sie darum, meinem Schüler diese Chance zu ermöglichen.
Hochachtungsvoll, Sakonji Urokodaki "
Ich saß wie versteinert da und versuchte zu glauben, was ich gerade gehört hatte. Herr Urokodaki legte das Amt der Wassersäule ab? Und ich sollte auf seine Empfehlung hin, sein Nachfolger werden?
War ich wirklich so stark geworden, dass er es den Meister persönlich geraten hatte?
" Nun, Giyuu, nun wollte ich dich fragen, was du davon hältst. Ich persönlich finde, dass dein Meister damit nicht unrecht hat. Dir ist bis jetzt immer gelungen, die Dämonen, welche an deinen Auftragsorten waren, zu besiegen. Darunter waren ebenfalls drei der Dämonenmonde."
Dämoneonde? .... Ja, ich erinnerte mich. Sie waren stärker als die anderen und gegen sie zu kämpfen somit umso mühsamer. Sie hatten Zahlen in ihren Augäpfeln eingraviert gehabt.... Doch ich konnte sie alle besiegen.
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Sanegiyuu: The way to my heart
FanficGiyuu und Sanemi. Eine Freundschaft, welche bereits in Kindertagen begann... Beide waren unzertrennlich und die Freundschaft bedeutete beiden viel. Doch von einem Tag auf den anderen veränderte sich alles, sie wurden getrennt... Würden sie sich wie...