Verbotener Kuss

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Robrian-Story




,,Gleich haben wir ihn, Männer!", brüllte der Sheriff triumphierend, während sie Robin hinterher jagten.
Dieser wurde langsam erschöpft.
Sie verfolgten ihn jetzt schon mehrere Minuten!

Nach links, nach rechts, Treppe hoch, Treppe runter, geradeaus.

Für einen kurzen Moment hatte er sie abgehängt und stützte sich auf seine Knie.

,,Robin, hierher!", flüsterte auf einmal eine bekannte Stimme.

Erleichtert über Hilfe schlitterte Robin in den Raum und ließ sich, kaum als er drinnen war, auf den Boden fallen. ,,Die werden immer trainierter ... wahrscheinlich helfe ich ihnen ungewollt dabei, schneller und ausdauernder zu werden, indem sie mich verfolgen ...
Ach außerdem, danke!".

,,Klar", sagte Marian und lächelte, während sie ihn an der Hand hochzog.
,,Du solltest übrigens mal lernen, leiser zu sprechen. Sonst kommen noch die Soldaten hierher, auch ohne das sie dich gesehen haben!".

,,Okayokay, ich werds versuchen!", schmunzelte Robin, und etwas leiser wiederholte er: ,,Danke, dass du mir geholfen hast!".
,,Hm", machte sie abwesend, während sie ihre Hand betrachtete, die die Hand von Robin festhielt.

Er bemerkte ihren Blick und bewegte seine Hand dann so, dass ihre Hände flach und senkrecht aneinander lagen.
Er fing schon an, langsam seine Hand in ihre zu verschränken, doch Marian packte seine Hand und hielt sie auf.

Als er sie fragend ansah, flüsterte sie: ,,Du weißt, wir dürfen das nicht".
Robin beugte sich zu ihr runter, sodass zwischen ihren Lippen nur noch wenig Platz war und fragte: ,,Seit wann halten wir uns an Regeln?".
Marian fing an zu lächeln. ,,Niemals!".
Er zog ihr Kinn näher zu sich und zwinkerte. ,,Na also!". 

Genau in dem Moment, als ihre Lippen sich sanft berührten, verschränkten sie ihre Finger ineinander.

Doch sie konnten sich nicht lange küssen, da plötzlich die Tür zu dem Zimmer aufflog und der Sheriff hereinplatzte.

Sie schreckten auseinander und Robin zog einen Pfeil aus seinem Köcher, allerdings nicht, um den Sheriff und die Wachen zu bezwingen.

Er legte eine Hand auf den Hinterkopf von Marian und zog ihn ruckartig nach hinten, sodass ihre Kehle entblößt wurde und sie unfähig war, sich zu wehren.
Dann legte er den Pfeil seitlich an ihre Kehle und sagte seelenruhig: ,,Guten Tag, Sheriff!".
,,Robin Hood! Lass die Prinzessin sofort los!".
,,Ich lasse sie erst los, wenn ihr mir versprecht, mich in Ruhe gehen zu lassen, ohne das einer von euch versucht, mich anzugreifen!
Sonst ...", er drückte den Pfeil noch etwas mehr an Marian's Kehle.

Der Sheriff erstarrte. ,,Tu der Prinzessin nichts!
Okay, wir versprechen, dass wir dich nicht an deiner Flucht hindern werden!
Aber führt den Pfeil von der Prinzessin weg!".

Robin tat so, als würde er überlegen. ,,Na gut". Mit diesen Worten stieß er Marian kräftig von sich und klopfte sich die Hände ab, als wäre dieser Punkt abgehakt.
,,Auf Wiedersehen!", flötete er kurz darauf, während er zum Balkon lief und dann verschwand.

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