Kurzgeschichten RHSVS

Eifersucht

Robrian-Story

,,Vor langer Zeit gab es ein Königspaar im Norden von England, dass von jedem verehrt und geschätzt wurde. Immer, wenn es irgendwelche Entscheidungen treffen musste, wählten sie weise immer das, was ihrem Volk am besten von Nutzen war. Es gab auch nie Hungersnot oder Geldnot bei der Ortschaft, da alles in Mengen für das friedliche Königreich bereitgestellt wurde. Es war ein Traum für jeden Einwohner in der Gemeinde!
Doch eines Tages machte sich das Königspaar auf den Weg zu ihren Nachbarn und ab da sollte nichts mehr so sein, wie es war ... der König und die Königin wurden überfallen, entführt! Das Land verfiel in Armut und Hungersnot und jeder war traurig.
Bis jetzt sind die beiden Herrscher noch verschollen und es wird immer noch verbittert nach ihnen gesucht, in der Hoffnung, das eines Tages das Königreich wieder so werden würde, wie es einstmals war ...
Sooo, das war's! Scarlett wird dir dann später mehr darüber erzählen, denn ich hab jetzt noch was vor. Okay?".

,,Okay!", antwortete Prinz John entzückt und umarmte seine Cousine.
Marian zuckte kurz zusammen, bevor sie ihn zaghaft zurückumarmte.
Seit ihr Cousin durch sie innerlich wieder 5 Jahre alt geworden war, war er der niedlichste und knuffigste kleine Junge, den sie je gesehen hatte! Noch dazu war er überhaupt nicht mehr egoistisch oder geldgierig, sondern sehr brav und ein reines Unschuldslämmchen.

,,Tschüss Mari!", rief er, winkte ihr zu und verließ dann ihren Raum. Sie winkte ihm nach, bevor sie das Märchenbuch zuklappte und zufrieden aufseuftzte.

,,Robin?! Bist du hier?!", schrie Marian einen Tag später verzweifelt, als sie im Baumhaus angekommen war.

,,Nein, momentan nicht", antwortete Little John, ,,was ist denn los?".

Marian vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. ,,Ach Little John, Prinz John ist abgehauen und ich weiß nicht, wo er ist! Er ist doch jetzt innerlich so klein und verletzlich geworden, da könnte ihm alles passieren!".

Little John trat auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. ,,Beruhige dich, ihm–".
,,Wie soll ich mich denn beruhigen?! Er ist so nett und niedlich geworden, ich möchte nicht, das dem Kleinen was zustößt!
Und außerdem, wenn König Richard erfährt, daß ich zu dumm dafür bin, auf meinen Cousin aufzupassen, dann–!".
,,Hey, das wird schon! Prinz John ist zwar jetzt ein Kleinkind, aber trotzdem hat er noch einen Dickschädel, mit dem er sich durchsetzen kann!
Und solange er sich nicht wehrt, was ja in dem Alter ausgeschlossen ist, wird ihm auch niemand etwas ernsthaftes tun!".
Er umarmte sie beruhigend und Marian umarmte ihn vertrauenswürdig lächelnd zurück.
,,Danke, du bist echt ein toller Freund! Ich werde zum Schloß zurückgehen und Scarlett aufsuchen, vielleicht hat sie ja den Prinzen gesehen!".
,,Mach das, und sag Bescheid, falls du was neues weißt!".

Sie nickte, lächelte und rannte dann davon, während Little John ihr hinterherlächelte.

,,Ähüm ...".

Little John fuhr erschrocken herum und sah als erstes nur zwei wütende, feurige und orangebraune Augen, die ihn aus dem Schatten anblitzten, bevor ihr Besitzer langsam mit verschränkten Armen aus den Schatten heraustrat.

,,Robin? Was machst du denn hier?! Ich dachte, du wärst unterwegs!",
,,Und das wolltest du wohl ausnutzen, nicht wahr?!".
,,Robin, hör zu, es ist nicht so, wie du denkst–!".
,,Ich habe dir vertraut!", zischte Robin nur und trat wütend an ihn heran. ,,Du weißt doch ganz genau, das ich Marian mag! Und jetzt?! Wann wolltest du es mir sagen?!".
,,Wir sind nur Freunde, sie–!".
,,Nur Freunde?! Mir sah das etwas mehr als ,,nur Freunde" aus!!".
,,Robin, bitte, sei nicht so albern–!".
,,Albern?". Robin stieß ihn weg und schnaubte auf. ,,Ich albern?! Wahrscheinlich weil ich dir vertraut habe!".
,,Komm schon, steigere dich da nicht rein! Sie hat ja ursprünglich nach dir gerufen und nicht nach mir!
Außerdem darf ich sie doch wohl trösten, oder?".

Robin blitzte ihn an, bevor er sich umdrehte und mit verzerrtem Gesicht wegging.