Jon
Die nächsten Tage kehrte, mehr oder minder, Ruhe ein in Winterfell.
Sansa hatte es sich zur Aufgabe gemacht die Burg neu auszuschmücken und achtete dabei penibel darauf jedes Segment der Boltons zu vernichten.Tormund hatte ihm einen Raben geschickt, sie waren ohne größere Verluste in Ostwacht angekommen. Auf ihrem Weg waren sie auf eine Gruppe abtrünniger Soldaten getroffen, die versucht hatten sie auszurauben. Wie es Tormund aber so schön beschrieb, hatten sie ihnen die Faust in den Arsch gesteckt. Widergängern seien sie jedoch noch keinen begegnet. Dies war zumindest eine gute Nachricht.
Jon stand auf dem neu verkleideten Wehrgang. Er stützte sich an der Balustrade ab und warf einen Blick in den Innenhof. Von hier aus hatte man den besten Überblick über den Burghof.
Edd Tollett hatte eine Gruppe aus Hornwaldern, Mormonts, Starks und Wildlingen um sich gescharrt und leitete ein Kampftraining an.
Nachdem Jon zum König des Nordens berufen wurde, hatte er ihn zum neuen Lord Kommandanten der Nachtwache gemacht. Der Titel stand ihm und Edd trug ihn mit Stolz. Neben Jon war er einer der wenigen, der die Weißen Wanderer je gesehen hatte. Zum ersten Mal, als sie während einer Exkursion mit ner Nachtwache bei Craster nördlich der Mauer untergekommen waren. Craster hatte dort einen alten Bauernhof wo er alleine mit seinen Töchtern lebte, die er fickte und schwängerte wie es ihm beliebte.
Die Söhne die seine Töchter bekamen, opferte er an die weißen Wanderer um sie von sich fern zu halten.
Als Jon dies erfuhr, kam es zur Meuterei, in der der ehemalige Lord Kommandant, Joer Mormont und aber auch Craster getötet wurden.
Jon übertrug ihm daher die Aufgabe, die Männer einzuweisen und zu trainieren. Edd schien seine Berufung sehr ernst zu nehmen, denn er achtet penibel auf jede Bewegung der Männer.
„Manchmal frag ich mich, ob man mir hier wirklich Männer geschickt hat oder ob ihr unter eurem Wams Titten versteckt. " herrschte er die Gruppe an, während sie sich gegenseitig mit Übungsschwertern verdroschen.
Jon konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
Seine Gedanken führten ihn zu seinem Freund Samwell Tarly.
Er war vor Monaten mit Goldy, einer von Crasters Töchtern, nach Altass aufgebrochen um in der Zitadelle mehr über die weißen Wander herauszufinden.
Sie wussten bereits, dass man sie mit Feuer und valyrischem Stahl vernichten konnte. Jon hoffte zutiefst darauf, dass es noch eine andere Möglichkeit gab. Langklaue war aus valyrischem Stahl, doch seit dem Untergang des alten Valyria, gab es keine Schmiede mehr die ihn herstellen konnten. Die letzten noch existierenden Schwerter aus valyrischem Stahl waren daher von unsagbarem Wert.
Feuer war in dem eisigen Schneetreiben des Nordens keine verlässliche Quelle. So versiebten die Flammen doch viel zu schnell, um einen Mann genügend zu schützen.
Seit dem Sam aufgebrochen war, hatte er nichts von ihm gehört. Keinen Raben kein, Lebenszeichen. Er schob es darauf dass Sam sich zu viele Sorgen machte, der Rabe könnte auf seinem weiten Weg abgefangen werden. Außerdem war sicher sehr beschäftigt damit, seine Nase in die Akten Bücher zu stecken.„Wir sind ihnen körperlich unterlegen.". Hörte er plötzlich Aryas aufgeregte Stimme. „Doch das nutzen wir zu unserem Vorteil.".
Etwas abseits der Menge stand sie mit Mary und die beiden taxierten einander.
Arya hatte ihre anfängliches Misstrauen Mary-Louise gegenüber gänzlich abgelegt. Was wohl auch daran lag, dass die beiden einen ähnlichen Hang zum Leichtsinn besaßen.
Da Mary es aufgegeben hatte ihre Fähigkeiten mit dem Bogen weiter auszubauen, erklärte Arya sich bereit, sie ein wenig in der Schwertkunst zu lehren.
Dafür ließ sie Mary sogar manchmal mit Nadel trainieren.
„Du musst schnell sein wie wildes Wasser.". Arya wich ihr mit einer gekonnten Drehung aus. „Und so wendig wie Fisch.". Mary schlug neben ihr ins leere, versuchte es jedoch sogleich erneut. Sie duckte sich, um sogleich Aryas Übungsschwert auszuweichen.
Mit Schwert und Dolch ging sie wahrlich geschickter um als mit einem Bogen. Jon schmunzelte als er sich daran zurück erinnerte, wie er mit ihr, in der schwarzen Festung geschossen hatte. Nur mit seiner Führung hatte sie ein einziges Mal die Zielscheibe getroffen.
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THE LONG NIGHT - Jon Schnee (FF)
Fanfiction.. er umfasste ihre schmale Taille und führte ihren linken Arm in Richtung ihres Ziels. "Nicht zu lange überlegen, Mary." Er war ihr so nahe, dass er ihren Puls spürte. "Bogenarm ausdrehen." Ihr Atem ging flach und stoßweise. Der Pfeil sauste los...