Kapitel 14: Vom einsamen Krieger zum verschlossenen Grab

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Sandro

Ich stand am Fenster in meinem Zimmer in der Clearwater High und blickte auf den Innenhof der Schule und beobachtete den Rest meiner Klasse beim Unterricht. Ich war vor zwei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen worden doch mein Inerres fühlte sich, obwohl meine Rippen in der Zwischenzeit verheilt waren, immer noch Kaputt an. Diese Schule bedeutete mir nichts mehr. Alle Lehrer hatten gewusst wer meine Eltern waren und hatten es vor mir verschwiegen, und meine sogenanten ''Eltern'' hatten mich im Prinzip mit Carani und Tina ja auch einfach ersetzt. Gerade als ich mich hier richtig wohlgefühlt hatte ist nun alles zerstört. Es war zwar Milling gewesen der mich damals hatte entführen lassen. Doch alle anderen waren genau so Schuld wie er daran wie mein Leben verlaufen war. Sie hatten ja, so wie es aussah, nach der Entführung nicht einmal nach mir gesucht. Klar sie hatten mich für tot gehalten und trotzdem. Man hatte damals im Fluchtauto der Entführer ja keine Spure von mir gefunden und man hatte mich einfach als tot abgestempelt. Ich war fertig mit allen Lehrern und meinen sogenanten ''Eltern''. Sobald die Winterferien anfangen würden war es für mich wohl an der Zeit wieder mein eigenes Leben zu führen und für immer zu verschwinden.

>>knock knock<<

Es klopfte an der Tür. Wer zum Wolfszahn war das denn? War mir eigentlich auch egal. Ich bewegte mich nicht und liess die Tür verschlossen.

Lissa Clearwater: ,,Sandro bist du da? Hör zu ich weiss das es für dich gerade nicht einfach ist aber was hältst du davon wenn du Mal rauskommen würdest damit wir zusammen reden können.''

Ich gab ihr keine Antwort. Wie kam diese Mistadlerin auf die Idee das ich, nachdem sie mich so lange belogen hatte, mit ihr reden wollte. Sie klopfte noch mehrere Male an meine Tür doch ich reagirte kein einziges Mal. Nach einer Weile hörte ich dann wie sich ihre Schritte von meinem Zimmer entfernten. Sie hatte wohl aufgegeben. Doch keine Viertelstunde später klopfte es erneut an meine Tür. Diesmal war es Bill Brighteye. Aber auch ihn ignorirte ich völlig. Auch er entfernte sich kurz darauf wieder. In den daurauffolgenden Stunden kamen noch sogut wie alle Lehrer vorbei und versuchten mit mir zu reden, aber sie alle gingen wieder ohne mit mir geredet zu haben. Ich wollte mit keinem von denen etwas zu tun haben. Doch leider gab es ein Problem und zwar meinen Magen. Gerade hatte der Schulgong zum Abendessen geläutet und ich spürrte mein Magenknurren deutlich. Mir blieb wohl keine andere wahl. Ich schloss meine Zimmertür auf und machte mich wohl oder übel auf den Weg zur Cafeteria.

Als ich dort ankam viel mir sofort auf das mich nun fast alle in der Cafeteria, ohne ihre Tischgespräche zu unterbrechen, anschauten. Doch ich blickte zu Boden. Ich wollte auch mit den anderen Schülern nichts zu tun haben. Ich schnappte mir von der Theke eine Portion vom Nudelauflauf und setzte mich, wie schon an meinem ersten Tag hier, alleine an einen Tisch. Ich ass alles so schnell wie möglich auf, gab mein Tablett bei der Rückgabe ab und verliess die Cafeteria sofort wieder. Hatte ich zumindest so geplant. Doch noch ehe ich die Cafeteria hatte verlassen können hatten mir Edward und sein Bruder Tom den Ausgang versperrt.

Edward: ,,Du willst schon wieder gehen? Aber du bist doch gerade erst gekommen. Ausserdem jetzt wo ich weiss wer deine Alten sind sollten wir uns vielleicht nochmal unter sechs Augen unterhalten.''

Ich gab ihm keine Antwort. Denn Idioten hatte ich schon gehasst als meine Zeit hier anfing, doch gerade war er drauf und dran mich so weit zu treiben ihm irgendwas zu brechen.

Edward: ,,Was ist los hast du deine Zunge verloren oder was? Wenn du nicht freiwillig redest dann bringe ich dich zum reden.''

Edward hob seine rechte Faust an. Jetzt hatte er den Bogen überspannt. Noch eher er ganz zum Schlag ausgeholt hatte schnappte ich mir seinen Arm, drehte ihm diesen auf den Rücken und tratt ihm mit voller Wucht gegen die rechte Schulter. Das Knacken in der Schulter war unüberhörbar gewesen. So wie es aussah hatte ich ihm gerade die Schulter ausgekugelt. Edward schrie auf, ich liess ihn los und schickte ihn mit einem weiteren Tritt, gegen seinen Rücken, zu boden wo er wimmernd liegen blieb. Ich drängte mich an Tom, der mich schockiert anblickte, vorbei und verliss nun die Cafeteria. Ich ging auf direktem Wege zurück zu meinem Zimmer, knallte die Tür zu und schloss sie ab.

Woodwalkers Andrew Millings RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt