C L A R K
Blinzelnd starre ich Jules an und öffne meinen Mund, ehe ich ihn eine Sekunde später wieder schließe. Kein Laut dringt über meine Lippen, während ich über ihre Worte nachdenke. Hat sie nicht bemerkt, dass wir uns wie ein Paar verhalten?
Klar, am Anfang war ich nur ein Freund, der für sie da war, auch wenn die Gefühle schon immer da waren. Aber jetzt? Fühlt sie denn nicht das Gleiche wie ich, wenn wir zusammen sind?
»Was meinst du denn, was wir sind?«, stelle ich die Gegenfrage, um mehr Zeit zu gewinnen, weil ich nicht weiß, was ich darauf antworten soll.
Auf keinen Fall will ich sie erschrecken. Wenn sie dafür noch nicht bereit ist, dann warte ich. Alles nach ihrem Tempo. Und wenn ich ehrlich bin, gibt sie mir schon so viel, ohne das sie es mitbekommt. Ihre Anwesenheit, ihr Lächeln und auch ihre Berührungen katapultieren mich in ein anderes Universum. Außerdem ist sie feinfühlig, niedlich und trotz ihrer inneren Unsicherheit irgendwie selbstbewusst. Ich kann mit ihr über alles reden, lachen und weinen. Sie ist wie für mich gemacht.
Ich bin hin und weg von dieser Frau.
Habe ich ihr das nicht deutlich genug gezeigt, sodass sie nachfragen muss?
»Hey! Ich habe zuerst gefragt«, kontert sie sofort, bevor sie ihre Hände vor ihrer Brust verschränkt, nachdem sie das Besteck neben dem Teller abgelegt hat.
Verdammt. Ich habe sie nur noch mehr verunsichert.
»Jules, ich glaube, dass du die Antwort darauf kennst.«
»Wenn ich sie wissen würde, dann würde ich nicht fragen.«
Punkt für sie.
Ich muss ihr das anders erklären und einen anderen Versuch starten, bevor ich sie vergraule.
»Meinst du, dass ich dich küssen würde, wenn ich nicht eine Beziehung mit dir möchte? Dass ich jede Sekunde mit dir verbringen will, wenn keine Gefühle im Spiel wären?«
Die Röte auf ihren Wangen verstärkt sich, sodass ich am liebsten meine Hand nach ihr ausstrecken möchte. Wie hinreißend sie in diesem Moment aussieht.
»Nein, aber vielleicht … ach keine Ahnung. Kannst du mir nicht einfach die Frage beantworten?«
Langsam stehe ich auf und gehe zu ihr hinüber. Ich knie mich zu Jules hin, damit wir auf Augenhöhe sind und ich kann nicht anders, als sie sanft am Oberschenkel zu berühren. Leicht kreise ich mit meinem Finger auf ihre Haut.
Sofort fliegen die Funken zwischen uns und in meinem Inneren kribbelt alles. Ich kann nicht genug von dieser Frau bekommen und ich glaube, das werde ich auch nie. Wenn es nach mir ginge, würde sie morgen direkt bei mir einziehen, damit ich sie die ganze Zeit um mich herum habe.
»Meine kleine süße Zwergmaus. Machen wir es anders. Willst du meine Freundin sein? So ganz offiziell, mit allem drumherum?«
»Ähm … willst du das denn?«
Ich kann nicht glauben, dass sie mich das tatsächlich fragt!
»Mehr als alles andere, Jules.«
Leicht nickt sie mir zu. »So geht es mir auch«, murmelt sie leise, ehe sie sich auf die Unterlippe beißt.
Ihre Worte lösen ein Glücksgefühl in mir aus, dass ich nicht beschreiben kann. Es fühlt sich wie Geburtstag und Weihnachten zusammen an. Und ich liebe Weihnachten. Mein absoluter Lieblingsfeiertag.
Mein Blick wandert zu ihrem verführerischen Mund, ehe ich mit dem Finger ihre Lippen von den Zähnen löse. Das macht mich jedes Mal so verdammt wahnsinnig.
»Da das geklärt ist, darf ich nun meine Freundin küssen?«
Keine Sekunde später stürzt sich Jules in meine Arme und drückt ihre Lippen auf meinen Mund. Ein wohliges Seufzen entkommt uns beiden. Mit meinen Händen hebe ich sie hoch, lasse mich komplett auf den Boden fallen und setze sie auf meinen Schoss. Ich will sie so nah wie möglich an mir spüren.
Ihre Finger fahren durch meine Haare, ziehen leicht daran, ehe sie ihre Bewegungen wiederholt. Währenddessen dringt meine Zunge in ihren Mund, spielt mit der ihren. Ihr süchtig machender Geschmack lässt mich wiederholt aufstöhnen. Noch nie hat sich ein Kuss so intensiv angefühlt. So echt und so voller Liebe. Als hätte ich endlich mein Gegenstück gefunden.
Meine Hände streichen sanft ihre Seiten, wandern hinunter zu ihren Hüften, um danach wieder hinaufzufahren. Sanft wie eine Feder, sodass sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper bildet.
»Clark«, stöhnt sie außer Atem, nachdem wir uns gelöst haben und nach Luft schnappen.
Ich denke aber nicht daran aufzuhören, auch wenn unsere Lungen nach Sauerstoff verlangen. Viel mehr wandern meine Lippen ihren Kiefer entlang, bis zu ihrem Ohr und saugen sanft an ihrer empfindlichen Stelle.
Ihre Hände verkrampfen sich, als sie abermals leise aufstöhnt. Zusammen mit ihr in meinen Armen stehe ich auf. Vergessen ist das Essen, die Arbeit und alles andere. Einzig und allein Jules zählt, die mich mit jeder Bewegung und jedem Laut in den Wahnsinn treibt. Wenn sie ihre Hüften noch weiter so kreisen lässt, sind wir schneller fertig, als ihr lieb ist.
»Jules«, knurre ich und beiße sanft in ihre Haut.
Leise kreischt sie auf, ehe sie mich mit großen und lustvollen Augen anblickt. »Was denn?«
Verdammt nochmal! Diese Frau ist die pure Versuchung. Eine Sünde, an der ich mich gerne verbrennen will.
Und auch wenn ich eigentlich etwas ganz anderes sagen wollte, sprudeln die Worte nur so aus mir heraus.
»Ich liebe dich.«
Scharf zieht sie die Luft ein. »Sag das nochmal«, fordert sie mich nach einer endlos erscheinende Sekunde auf, während sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht bildet.
»Ich liebe dich so unglaublich sehr, Jules.«
Leidenschaftlich küsst sie mich. Das Lächeln weicht keine Sekunde aus ihrem Gesicht.
»Und ich liebe dich, Clark Stevens. So sehr«, flüstert sie zwischen den Küssen und macht mich damit zum glücklichsten Menschen auf dieser Welt.
Ich weiß nicht, wieso ich diese Frau verdient habe und ich werde es auch nicht hinterfragen, da sich alles so richtig anfühlt.
Ich bin ein verdammter Glückspilz und werde alles dafür tun, dass sie sich genauso fühlt wie ich.
Denn diese Frau verdient alles auf dieser Welt und ich werde versuchen ihr auch alles zu geben.
»Und jetzt mach endlich und trag mich zum Bett, damit wir endlich da weitermachen können, wo wir aufgehört haben.«
Zweimal muss sie mir das nicht sagen. Mit diesem sanften Befehl fange ich an und gehe ins Schlafzimmer. Ich kann es kaum erwarten, mit ihr vollständig zu verschmelzen und eins zu werden.
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Seelentröster
RomanceAlle denken, dass Clark Stevens ein normaler und sehr aufmerksamer Barkeeper ist. Wenn sie etwas auf dem Herzen haben, erzählen sie ihm ihre Geschichte, um die Last auf ihren Schultern für einen Moment verschwinden zu lassen. Nacht für Nacht hört de...