-(6)- Wie ich mich vor halb London blamiere

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Nehmen wir mal an ich wäre heute morgen im Bett liegen geblieben, was hätte ich mir dann ersparen können?

Zum einen müsste niemand sehen wie ich schon Zombieartig durch die Straßen tuckere.

Zum anderen müsste ich nicht in die Fresse eines Blondschopfs schauen, der mich fröhlich anlächelt und, meiner Meinung nach, viel zu nah, neben mir sitzt und wahrscheinlich so tuen wird, als wäre nichts.

Als ich schreie lacht er erst einmal.

Ich stehe schnell auf, stolpere dabei sodass es mich fast auf die Fresse legt,  und streiche mir dann mein Oberteil glatt.  Peinlich berührt versuche ich so zu tun, als wäre nichts.... Tut er jetzt etwa allen ernstes so als wäre nichts gewesen? Das muss dann allerdings doch auch heißen, dass er und sein Schnuckel mich nicht bemerkt haben, also weiß er nicht dass ich dabei war als sie.. na ja... ihren Spaß hatten.

"Emma, schön dich mal nicht im Fernsehen zu sehen", sagt er.

Seine Stimme hat sich kaum verändert, genauso wenig wie er selbst. Er sieht ein bisschen reifer aus, hat ein paar Stoppeln am Kinn. Aber seine Augen strahlen mich immer noch so sanft an. So... komisch. Ich schlucke und nicke dann.

Was machst du in London?"

"Lange Geschichte."

Ich klinge kälter als ich wollte, und auch Niall merkt die Kälte in meiner Stimme. Unsicher steht er auf, dann macht er einen Schritt auf mich zu, will mich wahrscheinlich umarmen, aber ich will das nicht.

Reflexartig trete ich weiter von ihm weg.

Nachdem seine Demi also keine Zeit hat bin ich wieder gut genug? Um das einmal festzuhalten; Ich bin nicht neidisch, okay? Ich will nur keine zweite Wahl sein.

Oder.... eine.... ja, mit wie vielen hatte er denn schon was? Ich bin mir ziemlich sicher, dass Demi nicht die Erste war.

Nialls Blick mustert mich fragend. Was erwartet er? Dass ich ihm glücklich in die Arme springe und ihn mit meinem Sabber vollschmiere?

Nein, aber nein Danke.

Ich könnte Louis fast um den Hals fallen, als er in den Raum kommt und uns beide komisch anschaut.

"Alles okay bei euch?", fragt er und ich nicke, vielleicht etwas zu hastig. Dann stelle ich mich neben Louis und stupse ihn an. Müde fühle ich mich gar nicht mehr.

"Können wir gehen?", frage ich und Louis nickt. In seiner Hand hält er etwas, das er Niall reicht. Aber er schaut nur mich an, und ich funkele zurück. Etwas verunsichert verabschiedet er sich keck und verschwindet im Studio. Ich atme erleichtert aus. Louis mustert mich von der Seite und grinst.

"Was?"

"Ich glaube du brauchst eine ganze Menge Spaß um all' den Stress abzubauen."

"Louis, Louis, Louis, Nein! Mach das nicht! Verdammt bleib stehen!" Panisch schreie ich ihm zu, versuche ihm irgendwie aus der Bahn zu rennen, aber mit einer riesigen Plastikkugel vor einem lässt sich das nicht so leicht einrichten.

Liam und Sophia klatschen sich ab und springen dann auf das Feld. Laura steht im Tor und versucht konzentriert sich eine Strähne aus dem Mund zu fischen, aber ihre Arme erreichen ihren Mund nicht im entferntesten. Ich lache, doch dann schmeißt Louis sich mit aller Kraft auf mich, sodass ich nach hinten knalle und auf dem Boden herum rolle. Das Ding ist nur, dass ich den Boden nicht einmal berühre und wahrscheinlich wie ein gestrandeter Buckelwal herumliege. Zumindest fühle ich mich so. Meine Beine zappeln krampfhaft herum.

"Louis das bekommst du zurück!", rufe ich und versuche irgendwie zurück auf die Beine zu kommen. Heute Mittag meinte er, dass er weiß wie er meine Laune heben kann. Also hat er vorgeschlagen Fußball zu spielen. An sich nichts besonderes. Aber er hat mir nicht gesagt, dass wir große Kugeln angezogen bekommen, mit denen wir Fußball spielen.

City Trouble (One Direction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt