4. Kapitel

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Nachdem wir gelandet sind, haben wir noch etwas auf unser Gepäck gewartet und ich bin erleichtert, dass mein ganzes Gepäck mit Moms Sachen nicht verloren gegangen sind.

Mit einem Taxi fahren wir noch ungefähr eine Stunde bis zu Dads Haus. Ich fühle mich so erschöpft von der ganzen Reise. Seit dem Unfall habe ich nur das Bedürfnis mich in mein Bett zu legen und mich auszuruhen. Der ganze Alltag ist mir viel zu viel. Der Umzug ist zu viel. Einfach alles. Ich fühle mich keiner Situation gewachsen.

"Wir sind da."

Überrascht hebe ich meinen Kopf an, welcher eben noch an der Autoscheibe gelehnt war.

Mein Dad öffnet mir die Autotür und ich schnalle mich ab, um dann aus dem Auto steigen zu können. Mit hochgezogenen Augenbrauen sehe ich das riesen Haus vor mir an, während mein Vater unser ganzes Gepäck aus dem Kofferraum zerrt.

"Das ist dein Haus?", frage ich verdutzt nach.

"Ja. Ich muss dir noch einiges erklären", meint er nur und ich nicke.

Zu diesem gigantischen Haus hätte ich tatsächlich gern eine Erklärung.
"Komm mit. Ich zeig dir dein Zimmer. Es ist natürlich noch nicht individuell für dich eingerichtet, aber ich hoffe trotzdem dass du dich etwas wohlfühlen kannst."
Ich folge meinem Dad die Treppe nach oben. Nach der Treppe die zweite Tür rechts ist dann wohl mein Zimmer.

Nicht individuell eingerichtet für mich?

Es sieht aus wie mein altes Kinderzimmer. Sogar Familienfotos sind im Zimmer verteilt.
"Ich..versteh nicht-", murmel ich verwirrt.

"Ich muss dir wirklich viel erklären. Was ich erst mal nur sagen kann ist, dass ich immer gehofft habe, dass wir wieder Kontakt haben und du wieder regelmäßig zu Besuch kommst. Es war mir wichtig, dass du dich wohlfühlst. Allerdings passt das hellrosane kitschige Zimmer für eine 17jährige wohl nicht mehr so ganz. Du darfst es natürlich umdekorieren und gestalten wie du willst. Es ist dein Zimmer."

"Es ist mein Zimmer. Es ist wirklich mein altes Kinderzimmer", hauche ich geschockt.

"Ich will es nicht umgestalten. Es muss unbedingt so bleiben", sage ich überzeugt und immer noch wie in Trance.

Mein Dad strahlt über sein ganzes Gesicht und drückt mir von der Seite einen Kuss auf meine nicht verletzte Schläfe.

"Lass dir Zeit", meint er ruhig und geht aus dem Zimmer. Er schließt hinter sich die Tür und ich gehe langsam durch das Zimmer. Es ist größer als mein altes Kinderzimmer aber genauso ausgerichtet, alles ist gleich. Der Schreibtisch, die beige Couch, die Bilder, meine Wandfarbe, wo mein Bett steht. Nur die Bettwäsche ist mir fremd, ansonsten hat mein Vater alles dafür getan, dass es genau wie mein Kinderzimmer aussieht. Allerdings bin ich verwirrt. Wenn er doch unbedingt Kontakt wollte, wieso hat er sich dann nie mehr gemeldet? Nicht einmal noch zu meinem Geburtstag. Das verstehe ich nicht.

Allerdings muss ich es auch nicht sofort verstehen. Er meinte, er muss mir noch einiges erklären. Aber das hat Zeit.

Ich setze mich auf mein Bett und starre das alte Familienfoto auf dem Nachttisch mit Mom und Dad an. Wir sahen so glücklich aus. Wäre der Unfall auch passiert, wenn sich meine Eltern nie getrennt hätten? Vielleicht wäre mein Dad an ihrer Stelle gefahren und hätte keinen Unfall gebaut.

Schnell verdränge ich wieder die Gedanken von dem Unfall aus meinem Kopf. Ich kann noch nicht lange daran denken. Ich habe sonst das Gefühl zu ersticken. Es wird wohl noch eine zeitlang dauern, bis ich damit klar kommen werde.

Ich seufze, stehe auf und öffne meinen großen Koffer. Unmotiviert suche ich mir eine neue kurze Hose, Unterwäsche und ein Top raus, um mich nach der Reise frisch zu machen. Als ich aufstehe, sehe ich eine zweite Tür in meinem Zimmer. Habe ich etwa ein eigenes Badezimmer?

Neugierig gehe ich auf die weiße Tür zu und öffne sie. Tatsächlich. Ein eigenes Badezimmer. Ich glaube ich habe noch nie so eine schöne Dusche und Badewanne gesehen. Was zum Teufel hat mein Vater die letzten Jahre getrieben? Hat er etwa eine Bank ausgeraubt?

Ich ziehe mich um und nutze sofort den Wäschekorb in dem Badezimmer und werfe dort meine dreckige Kleidung rein. Ich wasche mich noch kurz etwas ab, sprühe mir Deo unter die Arme und binde mir meine langen blonden Haare zu einem Zopf zusammen. Danach gehe ich aus dem Zimmer und laufe die Treppe wieder nach unten in das Erdgeschoss. Wohin muss ich jetzt? Nach rechts oder links?

"Dad?", rufe ich etwas hilflos.

"Komme", höre ich ihn zurückrufen. Allerdings kann ich kein bisschen einordnen, woher die Stimme kommt. Von rechts oder links?

Rechts.

Mein Vater kommt von rechts angehopst.

"Hast du Hunger?", fragt er mich und ich nicke leicht. Hunger ja, Appetit nein.

Trotzdem muss ich wenigstens eine Kleinigkeit essen. Es muss eben sein.

"Ich müsste erst einmal was einkaufen gehen, weil ich die letzten Tage ja nicht Zuhause war."

"Können wir uns nicht einfach eine Pizza oder so bestellen?", murmel ich fragend. Mein Dad weitet seine Augen:"Ja-Ja natürlich. Das ist eine gute Idee. Oh man, wie lange ich schon keine Pizza mehr gegessen habe. Das machen wir. Eine Pizza, kommt sofort! Ehm..was möchtest du für eine Pizza?"

"Einfach mit Salami", sage ich.

Er nickt, greift nach seinem Handy und ruft zum Bestellen an. Solange schaue ich mich weiter in dem großen Haus um. Bei der Treppe vorbei gelaufen in die linke Richtung kommt man in ein sehr geräumiges Wohnzimmer. Ich staune erst mal eine Weile.

Die große Couch ist schwarz, während die kleinen Schränke und der Tisch an der Couch weiß ist. Es sieht sehr modern aus. So modern, dass es kaum noch gemütlich ist. Man fühlt sich hier nicht wirklich wie Zuhause. Es ist zu übertrieben finde ich. Vielleicht urteile ich aber auch zu schnell, da ich hier einfach keine schönen Erinnerungen damit verbinde. Denn in diesem modernen Haus ist mein Kinderzimmer mehr als nur gemütlich.

Diese Geste von meinem Dad weiß ich wirklich zu schätzen, auch wenn ich sie nicht wirklich verstehe.

Aber ich bin mir sicher das werde ich noch.

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Hat euch das Kapitel gefallen?

Ich weiß bisher ist nichts spannendes passiert. Es sind wirklich Jahre vergangen seit ich an meinen letzten Büchern geschrieben habe. Da war ich ca. 15 Jahre alt. Mittlerweile bin ich 21. Ich habe mir ein altes Buch von mir durchgelesen und kann kaum glauben, dass das soviele geliebt haben. Besonders Kayden. Alles geht viel zu schnell und kaum eine Spannung steigt, da es in zwei Sätzen wieder vorbei ist. Viel zu unrealistisch alles geschrieben, uff. Ich war wirklich geschockt.

Ich möchte alles einfach besser ausschreiben, dem Buch zeit lassen, es realistischer machen. Ihre Gedanken, Gefühle und Beschreibungen länger machen, damit es auch wirklich ein gutes Buch wird. Ich bin natürliche keine professionelle Autorin, aber es sollte doch gut lesbar sein, sowie ich es mir vorstelle:)

Ich gebe mir wirklich Mühe, dass ihr Spaß beim Lesen habt und würde mich umso mehr freuen, wenn ihr kommentiert:)

Eure
Melli♡

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