13. Kapitel

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Charlotte hatte mir im Auto erklärt, dass Ethan bestimmt mal wieder blau gemacht hat.

Er schwänzt bereits am Montag schon die Schule?

Mein Dad fährt Caleb nach Hause, welcher zwei Straßen von uns wegwohnt und parkt dann anschließend in seiner Hofeinfahrt. Charlotte bedankt sich für die Heimfahrt und verabschiedet sich auch noch von mir, bevor sie zu sich nach Hause geht.

"Kleine Vorwarnung. Ethan ist bei uns Zuhause", sagt nun mein Vater.
Ich hebe meine Augenbrauen.

"Wieso?", hake ich nach.

"Es geht ihm nicht sonderlich gut."

"Wieso? Was ist denn passiert?", möchte ich wissen, um meinen Verdacht bestätigt zu bekommen.

Seufzend sieht mich mein Vater an. "Da mische ich mich nicht ein. Wenn er es dir erzählen möchte, wird er das schon noch tun."

Das verstehe ich. Auch wenn ich es jetzt am liebsten wissen möchte.

Ergeben folge ich meinem Vater ins Haus und werfe meine Schultasche am Eingang auf den Boden.

"Dir geht es allerdings besser habe ich das Gefühl", murmelt mein Vater unsicher.
"Ja, stimmt. Ich hatte einen lustigen Tag mit Caleb", gebe ich zufriedengestellt zu.

Ich setze mich auf die Couch und mein Dad kommt zu mir.
Er reicht mir einen Smartiejoghurt und ich schmunzel und nehme sein Angebot an.

"Sag mal, woher hast du denn jetzt soviel Geld?"

"Ich habe die letzten Jahre viel auf Baustellen gearbeitet und versucht etwas mehr Geld zu verdienen. Ich habe mir dann selbst beigebracht, das Geld in Krypto zu investieren und zu traden. Es hat sich gelohnt wie du siehst", meint er verlegen.

Das hätte ich von meinem Dad nicht erwartet.

Ich hätte noch so viel mehr Fragen an ihn. Wo war er die letzten Jahre? Hat er an mich gedacht? Wieso hat er sich nicht gemeldet?

"Cool", gebe ich nur von mir.

Nachdem ich meinen Joghurt aufgegessen habe, stehe ich wieder auf und gehe nach Oben. Leider kann ich das Bedürfnis nicht unterdrücken, nach Ethan zu sehen. Also klopfe ich an seiner Tür und öffne sie.

"Rachel!?", kommt es geschockt von Ethan und zieht in diesem Moment eilig seine Boxershorts an.

Statt die Augen zu schließen, reiße ich sie erschrocken auf und laufe ganz schnell aus dem Zimmer in das meine.

Ich werfe mich auf mein Bett und schließe nun die Augen. Noch schlimmer! Seine Nacktheit bleibt in meinem Kopf, als sehr deutliches Bild. Wieso kann ich nur daran jetzt denken?

Verschwinde aus meinem Kopf!

Ich befürchte sein Penis wird mich noch sehr lange verfolgen.

Plötzlich kommt jemand in mein Zimmer rein und das Bett senkt sich links von mir. Ich öffne ein Auge von mir und sehe nun Ethan an. Schnell schließe ich mein Auge wieder und lege zusätzlich noch meine Hände auf mein Gesicht.

Er soll mich nicht ansehen, ich will ihn auch nicht ansehen.

Nie wieder!

"Gib es zu. Du wolltest mich nackt sehen", schmunzelt Ethan. Nun reiße ich erneut geschockt meine Augen auf.

"Spinnst du? Ich werde nie wieder friedlich schlafen können", schimpfe ich.

Ethan verdreht grinsend die Augen.

"Werd erwachsen, Rachel."

"Was wolltest du eigentlich in meinem Zimmer?", fragt er und legt sich dann ganz auf mein Bett. Während er auf eine Antwort wartet, schlüpft er unter meine Bettdecke und macht es sich gemütlich.

Verwirrt sehe ich ihn an.

"Was tust du denn da?"

"Nachdem du mich ja jetzt schon nackt gesehen hast, müssen wir fast ein paar Dates und Kuscheleinheiten nachholen", sagt er ernst.

Augenblicklich bleibt mir die Spucke weg. Ich räuspere mich überfordert und weiß nicht was ich sagen soll.

Ethan fängt an zu lachen, packt mich an der Hand und zieht mich zu sich. Ich merke wie mein Gesicht rot wird, da es sich glühend heiß anfühlt.

"Nicht zu vergessen der Kuss, bevor man den anderen das erste Mal nackt sieht", haucht er vor meinen Lippen. Mein Körper bekommt Gänsehaut und ich fühle mich wie erstarrt.

Plötzlich entfernt sich Ethan etwas von mir und fängt laut an zu lachen. Perplex sehe ich ihn an und verstehe im ersten Moment nur Bahnhof.

Hat er mich..gerade verarscht?

Böse funkel ich ihn an und krieche dann auch unter meine Bettdecke. Ethan hört nicht auf zu grinsen. Auch wenn die Aktion fies war, freue ich mich trotzdem für ihn, dass er etwas lachen kann.

"Was wolltest du denn jetzt wie gesagt von mir?", fragt er erneut nach.

"Ich wollte nur wissen wie es dir geht", kommt es leise und verlegen von mir.

Ethan fängt an liebevoll zu lächeln.

"Ich glaube wir müssen wirklich ein paar Dates nachholen, wenn du schon anfängst dir Sorgen um mich zu machen", grinst er frech.

"Ethan, das ist nicht lustig. Jemand hat dir sehr weh getan und ich bin nicht dumm. Das angebliche Gästezimmer ist definitiv dein eigenes Zimmer, weil du scheinbar so oft bei uns schläfst. Ich habe mitbekommen wie dein Vater dich angeschrien hat letzte Woche. Er schlägt dich, oder?", sprudelt es aus mir heraus.

Ich bin nicht in ihn verliebt.

Wir sind nicht einmal Freunde.

Ich kennen ihn kaum.

Aber ich werde nicht dabei zu sehen, wie jemand von seinem eigenen Vater misshandelt wird.

◇◇◇◇◇◇
Meinung?

Eure
Melli♡

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