23. Kapitel

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Betrunken löse ich mich von Caleb und taumel auf Ethan und Charlotte zu.

Charlotte ergreift die Flucht während ich mir geschockt eine Strähne aus dem Gesicht puste. Ich stolpere den letzten Meter auf Ethan zu und er stützt mich eilig.

Ethan schluckt angestrengt als wir uns in die Augen sehen. Mein Herz beginnt zu rasen und ich verfluche mich dafür.

"Ethan, ich-"

Plötzlich geht die Musik aus.

"Rachel!", brüllt jemand durch das ganze Haus.

Meine Augen weiten sich.

Mein Dad kommt zu mir und verdonnert mich dazu, vor allen Leuten in sein Auto zu steigen.

"Jo, Adam-", beginnt Caleb und versucht mich zu verteidigen.

Doch mein Dad wirkt nur wütend.

"Du auch und Ethan. Wo ist Charlotte?"

"Sie ist auf die Toilette gegangen, Adam", erklärt Ethan ihm in einem ruhigen Ton. Ethan lässt sich nicht von Adams peinlicher Aktion aus der Ruhe bringen und schiebt seine Hände in die Hosentaschen.

Mein Dad merkt, dass Ethan nicht betrunken ist und nickt ihm zu.

"Bring die beiden in mein Auto."

Irgendein Gast schmeißt die Musik wieder an und ich bin mehr als nur erleichtert darüber.

Ethan stützt mich weiterhin etwas, da sich meine Beine wie Wackelpudding anfühlen. Mein Nachbar platziert mich auf den Rücksitz, wo sich Caleb neben mich hinsetzt und leise fragt, ob alles okay bei mir sei.

Ich nicke nur zaghaft.

Charlotte kommt zum Auto und hinter ihr mein Vater. Sie setzt sich auf den Beifahrersitz, während Ethan mir mit einer Handbewegung zeigt, dass ich in die Mitte des Rücksitzes rutschen soll. Zügig tue ich das was er von mir erwartet und nehme kurz darauf seine angenehme Wärme an meiner Seite wahr.

Ich fühle mich so beschissen.

Caleb ist so ein freundlicher Junge. Er hat es nicht verdient geküsst zu werden, während das Mädchen an einen anderen denkt. Wieso mache ich sowas auch?

Was macht Ethan nur mit mir?

Seine bloße Anwesenheit lässt mich schon erstarren und nervös werden.

Meine Gedanken werden unterbrochen, als mein Vater vor seinem Haus zum Stehen kommt.

"Steigt aus und geht ins Bett! Ich fahre Caleb noch nach Hause."

Erleichtert gurte ich mich ab, doch bevor ich aussteigen kann, drückt Caleb nochmal meine Hand und sagt:"Bis morgen, Rachel."

Ich lächel ihn nochmal kurz an und steige dann endlich aus dem Auto aus.

Ethan folgt stillschweigend seiner Schwester und beide lassen mich an der Straße stehen.

"Leute! Wartet!", rufe ich aufgebracht.

Ethan ignoriert mich und geht stur zu sich nach Hause, bis er hinter der Haustüre verschwindet.

Charlotte bleibt stehen und seufzt.

"Gute Nacht, Rachel. Das war-"

"Du magst ihn, oder?", frage ich sie dann sehr direkt.

Charlotte weitet ihre Augen.

"W-Wen meinst du?"

"Caleb."

Ich nicke in Richtung mein Haus und sie folgt mir stillschweigend. Wir setzen uns ins Wohnzimmer auf die Couch.

Bevor ich mit ihr weiterrede hole ich uns noch ein Glas Wasser aus der Küche, damit wir morgen keinen allzu schlimmen Kater haben werden.

Dankend nimmt sie das Wasser an und nippt an dem Glas.

"Also...habe ich recht?"

"N-Nein! Ich meine..ihr mögt euch doch offensichtlich", stammelt sie.

Ich seufze frustriert und fahre mir mit meinen Fingern durch die Haare.

"Ich war..Ich bin betrunken, Charlotte. Ich hab mich mitreißen lassen und war selbst überhaupt nicht bei der Sache. Der Kuss hat mir nichts bedeutet, außer ein fettes schlechtes Gewissen. Gegenüber Caleb und gegenüber dir. Du hast so aufgelöst danach ausgesehen. Ich sehe auch, dass du geweint hast. Es tut mir so leid", erkläre ich ihr die Wahrheit und ignoriere nebenbei meine anbahnende Übelkeit.

Überfordert starrt Charlotte den Boden ihres Glas Wassers an und schluckt.

"Wie lange magst du ihn schon?"

Sie lacht verletzt auf.

"Sag mir wann ich ihn jemals nicht mochte. Ich bin schon seit ich in der dritten Klasse war in ihn verliebt. Anfangs hat er mich nur als die kleine nervige Schwester von seinem besten Kumpel gesehen. Mittlerweile kann ich mich schon glücklich schätzen, dass er mich als gute Freundin ansieht."

"Wer sagt denn, dass er dich nicht auch mag?", frage ich sie.

"Eventuell seine Lippen auf deinen?", schießt sie geknickt zurück.

"Verzeihst du mir das? Hätte ich gewusst-..ich meine es war so oder so dumm von mir, aber ich hätte dir nie-"

"Ich weiß, Rachel. Ich muss dir nichts verzeihen. Ich bin nämlich gar nicht böse auf dich."

Erleichtert sehe ich sie an und sie schlingt plötzlich die Arme um mich. Ausversehen schütten wir uns beide etwas unser Wasser drüber, aber das ist im Moment egal.

Im Moment zählt nur unsere Freundschaft. Ich bin froh sie zu haben.

"Danke, Charlotte. Du bist die Beste", lächel ich.

"Die Beste? Soll das heißen ich bin deine beste Freundin?", quiekt sie und hat innerhalb einer Sekunde ihren Liebeskummer mit Caleb vergessen.

Ich lache auf.

"Das gleiche Gespräch hatte ich heute erst mit deinem Bruder", schmunzel ich.

"W-Was? Ihr seid beste Freunde??"

"Eigentlich schon. Aber er hat ziemlich böse geguckt nach dem Kuss mit Caleb", gestehe ich.

"Denkst du er ist verliebt in dich?", fragt Charlotte mich neugierig.
Sofort schüttel ich heftig den Kopf. "Hm, ich kann Ethan was Mädchen angeht echt schlecht einschätzen. Er hat zumindest noch nie ein Mädchen mit nach Hause gebracht. Ich glaube er ist nur flüchtig immer bei denen zu Besuch..Du weißt schon."

Plötzlich hören wir ein Fenster zerspringen und Glasscherben die draußen auf den Boden fallen. Beide zucken wir zusammen.

"Ist deine Mom Zuhause??", frage ich sie panisch.

"Nein. Sie besucht dieses Wochenende ihre Cousine. Warum fragst du das?", verwirrt sieht mich Charlotte an.

Er ist alleine.

Ethan ist alleine mit seinem Vater.

◇◇◇◇◇◇

Was sagt ihr zum Kapitel?

Wie findet ihr allgemein die Geschichte?

Eure
Melli♡

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⏰ Letzte Aktualisierung: 16 hours ago ⏰

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