5. Kapitel

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Erschöpft wache ich nach meinem drei stündigen Schlaf auf. Seit dem Unfall, kann ich kaum noch schlafen. Besonders dann, wenn ich versuche zu schlafen, bekomme ich Kopfkino von dem Unfall. Das halte ich nicht lange durch, stehe wieder auf und versuche mich abzulenken. So geht das die ganze Nacht. Und jetzt? Jetzt bin ich immer noch verdammt müde, aber es ist schon 14:00 Uhr. Irgendwann muss ich dann vielleicht doch mal aufstehen.

Frustriert von allem, schlendere ich barfuß zu meinem eigenen Badezimmer.
Ich öffne die Rollläden und kneife meine Augen, aufgrund des stechend hellen Lichts, zusammen. Ich brauche einen kurzen Moment bis ich mich daran gewöhnt habe und öffne dann das Fenster. Die frische Luft fühlt sich auf meiner Haut gut an. Ebenso für meinen vollen Kopf, welcher auch noch mit Kopfschmerzen zu kämpfen hat.

Als ich etwas am Fenster stehen bleibe, höre ich laute männliche Stimmen aus dem Nachbarshaus. Kurz darauf höre ich einen lauten Knall und zucke kurz zusammen, obwohl nur einer der wütenden Personen die Terassentür hinter sich zu geschlagen hat. Morgens, wenn ich noch müde bin, bin ich immer sehr schreckhaft. Mein Körper braucht dann immer etwas Zeit auf sein Leben klar zu kommen. Das war noch nie anders.

Neugierig spähe ich aus dem Fenster heraus und sehe einen Jungen, der in seinem Garten steht und sich die Haare rauft. Sein Körper bebt vor Wut und er geht unruhig und gestresst in seinem Garten umher.

Bevor der Junge noch die Chance bekommen würde, mich beim beobachten zu entdecken, ziehe ich mich langsam von dem Fenster zurück.

Ich stelle mich vor den Spiegel und zugleich vor das große Waschbecken und beginne meine Zähne zu putzen. Während dem Zähneputzen ließ ich meine Gedanken kreisen. Auch wenn es sich gemein anhört, hat der laute Streit von den Nachbarn mich tatsächlich für ein paar Sekunden vollkommen abgelenkt.

Ich spucke den Schaum von der Zahnpasta in das Waschbecken und spüle mir den Mund noch mit Wasser aus.

Anschließend kämme ich mir meine zerzausten Haare und wasche mich kurz ab. In meinem Zimmer ziehe ich mir neue Kleidung, passend für den Sommer, an und verlasse dann mal um 14:30 Uhr mein Zimmer.

Ich versuche mich wieder in dem Haus zurecht zu finden und entdecke dann einen hellgelben Zettel auf dem Esstisch kleben. Ich nehme ihn in die Hand und lese darauf: Du hast noch geschlafen, ich wollte dich nicht wecken. Bin beim Einkaufen, komme um 15 Uhr wieder, Dad."

Ich lege den Zettel wieder auf den Tisch und laufe dann in Richtung Wohnzimmer. Dort ist auch die Terassentür zu finden, welche ich gesucht habe. Ich öffne die Tür und steige immer noch barfuß auf die erwärmten Steinplatten am Boden. Auf der Terasse, steht an einer Wand ein großer Grill und in der Mitte ein großer Esstisch mit sechs Stühlen herum. An der anderen Hauswand, in der Ecke, hängt eine Hängematte.

Ich laufe daran vorbei und fühle dann die weichen Grashalme zwischen meinen Zehen und unter meiner Fußsohle. Das fühlt sich gut an. Meine Augenbrauen wandern anschließend nach oben, als ich den großen Pool, zehn Meter weiter vor mir, betrachte. Um den Pool herum sind braune Holzplatten und mehrere Liegestühle mit zwei Sonnenschirme. An einer Seite, von dem runden Pool im Boden, ist noch eine steinige Mauer mit Pflanzen herum. Das ist kein Zuhause.

Das ist ein Hotel!

Ich schüttel den Kopf und kann es nicht begreifen, wie mein Vater dazu gekommen ist.

Erneut höre ich wie die Terassentür von den Nachbarn etwas lauter zufällt. Ein Mädchen kommt aus dem Haus, läuft fröhlich auf den Zaun, der die Grundstücke voneinander trennt, zu und steigt über ihn. Verwundert beobachte ich ihr Vorhaben und merke, dass ich ihr Ziel bin.

"Hey!", sagt sie begeistert zu mir.

"Du bist wohl Adams Tochter. Ich bin Charlotte, deine Nachbarin", grinst sie stolz.

"Ehm, okay", gebe ich nur verwirrt von mir. Hatte sie ADHS oder wieso kommt sie einfach auf mein bzw. Dads Grundstück?

Ihre Aktion ist mir etwas unangenehm, weshalb ich auch kein Bedürfnis habe mit ihr zu reden.

Sie merkt, dass ich mich sehr distanziert ihr gegenüber Verhalte. Sie stutzt kurz und ist wohl überrascht, dass ich nicht auch so aufgedreht wie sie bin. Trotzdem hält sie das nicht davon ab weiter zu reden.

"Und du heißt?"

"Rachel", sage ich ihr und gehe näher an den Pool hin. Ich strecke meinen rechten Fuß hinein, um zu testen wie warm das Wasser ist. Das hat bestimmt zwischen 25 und 30 Grad.

"Das ist ein echt schöner Name", schwärmt sie und ist wirklich begeistert.

Wegen einem Namen?

Sie ist komisch.

Oder bin ich komisch?

"Danke", murmel ich leise.

"Mein Beileid..übrigens", sagt sie ruhig und mitfühlend.
Ich funkel sie an und es nervt mich, dass sie scheinbar davon weiß.
"Woher weißt du davon?", frage ich sie nur und gehe nicht auf ihr Mitgefühl ein.

"Adam..also dein Dad wurde vom Krankenhaus angerufen, als wir bei ihm waren", erklärt sie und merkt, dass ich wütend deshalb bin.

"Wir?"

◇◇◇◇◇◇

Was glaubt ihr passiert alles in der Geschichte?

Gefällt sie euch?

Wie stellt ihr euch den Jungen in der Geschichte vor? Mehr lieb sowie Kayden oder mehr so der Badboy?

Wer von den Lesern kennt noch meine alten bekannten Bücher?:)

Eure
Melli♡

You don't pay no rent - to live in my headWo Geschichten leben. Entdecke jetzt