Ich sah ihn an. Seine tiefen schwarzen Haare und leuchtenden blauen Augen durch das Plexiglas. Er sah mich an. Verwundert mich zusehen. War auch kein Wunder. Er durchbohrte mich mit seinem Blick, was mein Herz kurz aussetzten ließ. Dann widmete er sich Svetlana. Ich hörte nicht über was sie sich unterhielten aber als ich dann seinen genervten Blick sah und wie er auf mich zeigte, wusste ich nicht ob er mich lieber sehen wollte, oder ob er genervt war das ich da war. Svetlana drehte sich zu mir um. „Der Vollidiot der sich meinen Ehemann nennt will dich sehen." stöhnte sie genervt. Ich nickte und setzte mich ihm gegenüber. Ich nahm mein Telefon und sah ihn gespannt an. „Schön das du hier bist." er lächelte und kuschelte sich ins Telefon. Wie gerne hätte ich ihm gesagt das ich mich freue ihn zu sehen, aber aus irgendeinem Grund, konnte ich es nicht. „Wie geht es dir?" fragte er. Ich wusste worauf er hinaus wollte. „Ganz gut. Ich nehme meine Pillen, falls du das fragen wolltest." er grinste. Ich kannte ihn zu gut ohne zu wissen was er dachte. Er war über die Jahre, ein offenes Buch geworden. Immer wenn ich ihn ansah konnte ich ihn lesen, egal wie er mich ansah. Mir fehlte es ihm so in die Augen zu sehen. Ich hätte mich nicht von ihm trennen dürfen, aber was hätte es gebracht? Er wäre trotzdem hier und ich würde wie eine verzweifelte Ehefrau ihm hinter her rennen und ihn jeden Tag fragen ob er schon Freunde gefunden hatte. Ich liebte Mickey noch, das wollte ich nicht leugnen, weder vor ihm noch sonst wem. Aber er saß hier fest und das nicht grade kurz. „Ich habe ein neues Tattoo." sagte er stolz. Sobald er anfing seinen Anzug aufzuknöpfen, schlichen sich seltsame Gefühle ein. Mir wurde warm und ich hatte irgendwie gehofft das, dass nicht das einzige war was er ausziehe würde. Doch als ich auf das tattoo auf seiner Brust erkannte, was mich sofort wieder in die Realität zurück holte, hielt ich für einen kurzen Moment die Luft an. Ich konnte ganz schwer meinen Namen erkennen und noch schwerer meinen Nachnamen, der auch noch falsch geschrieben war. „Mick... Gallagher schreibt man mit zwei Ls und einem H." er sah mich schockiert an und dann auf seine Brust. „Nein" flüsterte er und ich konnte mir diesmal kein grinsen verkneifen. Auch wenn es total bescheuert war, fühlte es sich wunderschön an. Er zeigte mir dadurch das nur ich ein Platz bei ihm haben würde. Direkt auf seinem Herzen. Mein Herz schmolz, als ich drüber nachdachte wie Mickey sich das gestochen hatte und dabei wie ein verliebtes teenage girl grinste. Wie gerne hätte ich ihn dafür geküsst, nur einen Kuss. Aber das war nicht möglich. „Du bist echt bescheuert." er grinste nur. „Ian" „mhm?" „Ich liebe dich." er flüsterte es ganz leise, aber so das ich es noch verstand. Vorsichtig legte ich meine Hand auf Glas, wo kurz darauf seine ebenfalls lag. Ich hatte dieses Bild bei Augen, vor ungefähr 5 Jahren waren wir genau an diese Punkt schonmal gewesen, nur mit dem unterschied das wir da noch nichts richtiges hatten. „Ich liebe dich auch." Ich wusste nicht ob es stimmte, aber es fühle sich richtig an. Ich hatte nur so ein Gefühl wie bei Mickey, nicht mal bei Kash. Und ja, ich liebte Mickey, mit jeder Faser meines Körpers. Er würde immer ein Platz in meinem Leben und in meinem Herzen haben, wie ich bei ihm. „Wie lange musst du sitzen?" Ich war nervös. „15 Jahre... wenn ich mich gut führe, sind es vielleicht nur 8." er sah beschämt weg. „Wirst du warten?" Ich sah ihn an. Würde ich? Ja? Nein? Egal wie sehr ich ihn liebte, würde es ausreichen? Würde ich solange durchhalten ohne auch nur jemand anderen zu ficken? Ich wusste es nicht. Ich sagte nichts. „Du kannst ruhig lügen, 8 Jahre is eine verdammt lange Zeit." Ich schwieg. Ich liebte ihn. Aber es war zu schwer. „Ja Mick, ich warte..." Ich hatte mich entschieden, ich würde warten. Ich würde solange warten bis er wieder in meinen Armen lag. Bis wir wieder kuschelnd in meinem Bett lagen. Vielleicht in unserer eigenen Wohnung. Aber ich würde warten. Wie eine verzweifelte Ehefrau würde ich auf meinen Ehemann warten. Ich würde bei ihm sein, ihn unterstützen. Für ihn da sein, wie er für mich da war. Jetzt brauchte er meine Hilfe, meine Unterstützung, meine Nähe und ich würde sie ihm geben. Er sah mich an. „Versprochen?" meine Antwort war glasklar. „Versprochen!" Ich stand auf, legte das Telefon zurück an Ort und Stelle und sah nochmal in diese wunderschönen Augen. Ich war mir sicher, ich würde auf ihn warten, egal wie lange er sitzen würde. Ein Teil von mir würde immer zu ihm gehören und einer von ihm zu mir.
Jeden Tag hatte ich ihn in diesen 8 Jahren besucht, er wurde entlassen und wir führten das Leben was wir uns nach seinem outing gewünscht hatten...
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𝑮𝒂𝒍𝒍𝒂𝒗𝒊𝒄𝒉// 𝒐𝒏𝒆 𝒔𝒉𝒐𝒕𝒔
FanfictionVerschiedene one shots Von Gallavich. Traurige, Aber auch schöne.