𝑻𝒆𝒓𝒓𝒚 [𝒔𝒂𝒅]

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„Warte kurz Ian." sagte Mickey und drehte sich von mir weg. Er ging in eine Ecke und telefonierte. Er legte auf und kam mit einem entschuldigenden Blick auf mich zu. „Sorry Ian, ich muss weg. Schaffst du das alleine mit ihm?" er zeigte auf seinen gelähmten Vater. Ich wollte nicht alleine mit ihm sein. Ich hatte Angst vor ihm. Auch wenn es fast 10 Jahre her ist das er mich und Mickey erwischt hatte und dann Svetlana gerufen hatte... Mir wurde schlecht bei dem Gedanken wie ich zusehen musste wie die Liebe meines Lebens von einer schlampe vergewaltigt wurde die sein Vater dazu bezahlt hatte. Ich sah Mickey wieder in die Augen, dann nickte ich. „Ich versuche es." flüsterte ich. Mickey lächelte mich liebevoll an. „Dafür bekommst du heute Abend eine Belohnung." flüsterte er hungrig und wenn sein Vater mir nicht direkt im Nacken säßen würde, würde ich über ihn herfallen. „Bis später." lächelte er und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Jetzt war ich alleine mit ihm, mit dem homphoben, rassistischen Vater meines Ehemannes. Ich drehte mich zu ihm und er sah mich angewidert an. „Wieso müsst ihr Schwuchteln das immer machen wenn ich dabei bin?" fragte er pissig. „Entspann dich mal Terry, sei froh das wir nicht vor deinen Augen ficken." sagte ich wütend. Ich würde Terry gern eine reinhauen, aber Mickey versucht eine bessere Bindung zu ihm aufzubauen da wo er ihn jetzt nichts mehr antun kann. „Jaja Gallagher, das hab ich auch schon gesehen, schon vergessen?" er grinste mich hinterhältig an. Er wusste welche Gefühle er bei mir damit auslösen würde. Er machte es mit Absicht. Ich sah ihn nur böse an. „Gibts auch was anständiges zu essen? Mein Schwuchtel Sohn gibt mir nur Babyfraß." „Rede nicht so über ihn." Terry lachte. „Wie konntest du meinen Frauenheld Sohn nur zu einer Schwuchtel machen?" „Terry, er hat sich in mich verliebt, ich mich in ihn. Da ist es egal ob schwul oder nicht!" „Milkoviches ficken Muschis, das wird immer so sein!" Er verstand es nicht. Er verstand nicht das es nichts damit zutun hat wie man erzogen wurde. „Dein Sohn aber nicht, Terry. Liebe hat Mickey verändert. Es ist gut das er nicht wie sein homophober Arschloch Vater ist." Ich grinste Terry an. „Ich kenn meinen Sohn besser, er ist keine dämliche Schwuchtel." „er ist ja auch keine Schwuchtel, er ist schwul." Terry schüttelte den Kopf. „Sonst hätte er mich nicht geheiratet..." „Ein Versager ist er, ein dummer Versager!" Terry wurde lauter. „Er ist kein Versager und wenn er einer wäre, dann hätte er es von seinem Vater. Mickey ist ein guter Mensch, du nicht. Mickey baut sich eine richtige Familie auf, auch wenn er keine Frau und Kinder hat, hat er einen Ehemann der ihn genau so sehr liebt wie eine Frau es tun würde, nur mit dem unterschied das er sie nicht lieben würde." „das kannst du nicht wissen." „und ob. Mickey hatte eine Frau und ein Kind. Und was ist passiert? Richtig, er hat sie betrogen und sich dann vor dir geoutet. Ich bin stolz auf ihn, vielleicht bist du es nicht, aber sei doch wenigstens froh das dein Sohn verliebt und glücklich ist." Ich wurde leiser. Ich dachte immer Frank wäre ein schlimmer Vater, kein Vorbild. Er war nie da und ist nicht mal mein richtiger Vater. Er hat mich kaum geschlagen, selten, aber Mickeys Vater. Er tut mir leid. „Mein Sohn hätte eine Frau heiraten sollen." sagte er fest entschlossen. Ich stöhnte. „Terry, ich habe das Gefühl das du den Sinn hinter schwul sein nicht verstehst. Mick steht nicht auf Frauen, genau so wenig wie ich. Ja, Mickey hatte schon viele Frauen gefickt, Aber ficken heißt nicht gleich verlieben. Er war nicht in Svetlana verliebt und auch nicht in die ganzen anderen." Terry schüttelte weiter den Kopf. „Gibts was zu essen, oder soll ich hier verhungern?" stöhnte er genervt. „Sofort." Ich ging in die Küche und bereitete sein Fraß vor. Ich ging mit einer Schüssel Apfelmus zurück ins Wohnzimmer und setzte mich gegenüber von Terry. Ich nahm einen Löffel und schob es ihm in den Mund.

Terry und ich hatten während dem Essen kein Wort gewechselt. Es war auch gut so. Ich hatte einmal kurz mit Mickey telefoniert, er wollte wissen wie es lief. Ich saß auf der Couch und neben mir Terry. Ich sah auf mein Handy und er auf den Fernseher. „Terry?" „mhm?" „liebst du Mickey?" Terry sah mich verwirrt an. „Was das denn für nh frage?" „Liebst du ihn? Als deinen Sohn?" Terry drehte seinen Kopf weg. „Ja, wäre er keine Schwuchtel." sagte er fest entschlossen. Ich musste lachen. Ich war genervt. Ein genervtes lachen. „Wasn daran zu lustig?" er sah mich wieder verwirrt an. „Du liebst dein Sohn nur wenn er nicht schwul wäre?" Terry strengte sich an zu nicken. Genervt strich ich mit meiner Handfläche über meine Stirn. Ich stand auf. „Hör zu Terry, du hast ihn sein ganzes Leben lang wie Scheiße behandelt, du hast ihn verprügelt, eine bezahlt die ihn vergewaltigt. Dann sollte er sie noch heiraten weil diese Schlampe schwanger geworden ist. Du hast deine eigene Tochter vergewaltigt und sie geschwängert. Und soll ich dir mal was sagen? Alles was du Mickey angetan hast, würde er dir verzeihen, eine kleine Entschuldigung reicht und Mickey würde alles vergessen was DU getan hast. Aber Mickey hat mehr verdient. Du müsstest eine Rede für ihn halten, mit all den scheiß Dingen die du ihm angetan hast. Du müsstest auf die Knie gehen und um Vergebung bitten und selbst wenn du das tun würdest, hättest du es nicht verdient wenn er dir verzeihen würde. Aber es ist Mickey. Er hat über die letzten Jahre gelernt was es bedeutet Gefühle zu zeigen. Was Liebe ist. Wie man liebt und vor allem wen. Und ich bitte dich das erste mal um was, behandle ihn nicht wie ein Stück Scheiße, entschuldige dich bei ihm, denn er tut alles für dich damit du die nächsten Monate nicht verhungerst. Er behandelt dich als wärst du ein richtiger Vater, als hättest du Mickey bei allem unterstützt, aber das hast du nicht! Also verfickte Scheiße, Verhalte dich nicht wie typisch Terry Milkovich sondern kümmere dich um das was noch für dich da ist!" Ich schrie ihm ins Gesicht. Ich konnte klitzekleine Tränen in seinen Augen erkennen. Er versuchte mich nicht anzusehen. „Hey! Terry!" Ich wurde wieder lauter. Er sah mich entschuldigend an. „Bitte, entschuldige dich bei deinem Sohn." Ich spürte wie mir selbst die Tränen kamen. Vorsichtig nickte er.

Ich war nervös. Mickey müsste in kurze nachhause kommen und Terry saß einfach nur da, weiterhin mit Tränen in den Augen. Es sah so aus als würde er nachdenken. Er sah sich immer wieder im Raum um. „Hey Terry, alles klar?" er nickte nur. Ich starrte ihn weiter an bis mich ein Klopfen aus den Gedanken riss. Ich stand auf und drehte mich zu Terry. Ich lächelte und nickte. Ich ging zu Tür und mein Mann begrüßte mich herzlich. Seine Lippen lagen auf meinen. Ich löste mich. „Hab dich vermisst." er legte wieder seine Lippen auf meine aber ich ging ein Schritt zurück. „Komm" Mick sah mich verwundert an. „Terry" Man konnte ihm die Angst ins Gesicht geschrieben sehen und mit schnellem Schritt ging er ins Wohnzimmer und sah seinem Vater ins Gesicht. „Dad?" fragte er vorsichtig. Er drehte sich zu mir. „Er hat dir was zu sagen." Mickey drehte sich wieder zu seinem Vater. „Mickey..." flüsterte er. Er näherte sich ihm. „Ich... es tut mir leid... Alles. Alles was ich dir je angetan habe. Es tut mir leid das ich nie für dich da war, das ich dich öfters fast totgeprügelt habe und das ich deine Geschwister als auch deine Mutter vergrault habe. Ich wollte nie das es dir schlecht geht. Ich bin ein scheiß Vater, das habe ich eingesehen. Ich habe eine Nutte dafür bezahlt dich zu vergewaltigen während du eigentlich nur mit deinem damaligen Freund oder Liebhaber und heutigen Ehemann, glücklich sein wolltest. Ich habe dein ganzes Leben ruiniert, ich habe dir beigebracht wie man mit Waffen umgeht, du musstest mit Iggy, Drogen für mich kaufen und joints drehen.
Es tut mir leid das ich dir gedroht habe dich umzubringen, nachdem ich erfahren habe das du einen Mann heiraten wolltest. Du hast was besseres verdient. Es tut mir leid Mikhailo. Und Ian, es tut mir leid das ich auch dein Leben kaputt gemacht habe, du wolltest nur glücklich mit Mickey sein, es tut mir leid..." die letzten Sätze waren nur noch ein flüstern. Seine Stimme brach öfters während dem Satz ab und Tränen hatten ich in seinen Augen gebildet. Ich sah meinen Mann an. Ich konnte ebenfalls Tränen in seinen Augen erkennen. Er stand einfach nur da, den Blick auf seinen Vater gerichtet. Vorsichtig strich ich über seinen Rücken. Nun sah er mich an. Tränen flossen seine Wangen runter und mit einer schnellen Bewegung wischte ich sie aus seinem Gesicht. Er umarmte mich, seine Arme fest um meinem Körper geschlungen. Wir sanken auf den Boden, Mickey weiter an meinem Körper gepresst. Er sah mich an. Flehend, Schmerz in seinen Augen. Ich sah rüber zu Terry, er nickte. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf Mickeys. Ich schmeckte seine salziges Tränen. Mickeys Körper weiter an meinem gepresst. Mickey löste sich und sah zu seinem Vater auf. „Danke Dad." flüsterte er und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Ich drückte ihm ein Kuss auf die Wange und er sah mich liebevoll an.

𝑮𝒂𝒍𝒍𝒂𝒗𝒊𝒄𝒉// 𝒐𝒏𝒆 𝒔𝒉𝒐𝒕𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt