16. my personal hell.

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Nina:

Zwei Tage waren vergangen, seit Koko mir sein wahres Gesicht gezeigt hatte. Zwei Tage in denen ich versuchte zu verstehen, was überhaupt passiert war. Zwei Tage, seit wir zurück in Manhattan waren und Koko mich kein einziges Mal aus den Augen gelassen hatte. Ich fühlte mich, wie eine Gefangene in meinem eigenen zu Hause und konnte absolut nichts dagegen tun. Nicht einmal mit Izana konnte ich bisher über diese Sache reden, weil Koko es um jeden Preis verhinderte, dass wir alleine waren. Er wusste, dass Izana nur meinetwegen mit uns geflogen war. Zumindest ging ich davon aus, dass er es wusste.

Ich war gerade dabei, mir meine Haare zu flechten, als Izana ins Zimmer gestürmt kam. »Koko ist kurz weg. Erzähl mir was passiert ist.«, plapperte er drauf los. »Er erpresst mich. Wenn ich ihn verlasse, wird er Mikey den Mord an Kisaki anhängen und sein ganzes Leben zerstören.«, erzählte ich die Kurzfassung. »Woah, woah. Stopp. Du meinst das ernst?«, fragend sah er mich an. Er schien völlig fassungslos zu sein, denn ihm wich sämtliche Farbe aus dem Gesicht. »Ja. Er kontrolliert auch mein Handy. Ich musste Mikey schreiben, dass er mich in Ruhe lassen soll. Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr er mich jetzt hassen muss.«, schluchzte ich. Mikey wollte nur eins. Er wollte, dass wir eine Zukunft gemeinsam haben und ich musste ihm widerwillig diesen Wunsch zu Nichte machen. »Soll ich mit Mikey reden?«, fragte er besorgt. »Das würdest du tun?« Ich hob meinen Kopf und sah ihn aus meinen verweinten Augen an. »Natürlich. Aber soll ich ihm die Wahrheit sagen?«, fragte er. »Auf keinen Fall. Wenn er erfährt, was Koko hier abzieht, wird er nicht zögern und einen Weg finden ihn umzubringen.« - »Verstehe. Ich lasse mir was einfallen. Kontrolliert Koko nur deine Nachrichten oder auch Telefongespräche?«, wollte er wissen. »So viel ich weiß nur meine Nachrichten.«, meinte ich schulterzuckend. »Gut. Dann rufe ich dich an, wenn ich mit Mikey geredet habe.» Er öffnete die Schlafzimmer Tür, blieb aber noch einmal stehen. »Kopf hoch, ja? Wir schaffen das schon irgendwie.«, sagte er lächelnd. »Danke, Izana.«, murmelte ich und versuchte mir ein Lächeln aufzuzwingen.

Die nächsten Stunden verbrachte ich auf meiner Dachterrasse. Ich war mit meinen Nerven total am Ende und wusste überhaupt nicht wo mir der Kopf stand. Alles in mir drohte zu zerbrechen und ich konnte nichts dagegen tun. Wie sollte ich aus dieser Lage nur wieder rauskommen? Koko schien einfach unberechenbar zu sein und ich hatte keine andere Wahl, als das zu tun was er wollte. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass Mikey für etwas büßen müsste was er nicht getan hatte. Lieber verzichtete ich auf eine Zukunft mit ihm, als sein Leben zu ruinieren. Ich wollte ihm so gerne schreiben, aber ich konnte einfach nicht. Aus diesem Grund scrollte ich durch die Galerie meines Handys und gab mich mit alten Bildern zufrieden.

Es tat weh, all die Bilder zu sehen

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Es tat weh, all die Bilder zu sehen. Es schmerzte so sehr, dass ich in Tränen ausbrach und kaum noch atmen konnte. Als würde mir jemand eine Schlinge um den Hals legen und mir so die Luft abschnüren. Die Zeit mit Mikey, war mit Abstand die beste meines Lebens, ganz egal wie viele Hürden wir überwinden mussten, wie viele Steine uns in den Weg gelegt wurden. Er war das Beste an mir. Zu wissen, dass ich ihn vielleicht nie wieder an meiner Seite haben könnte, um ihn zu schützen, machte mich wahnsinnig. Und aus diesem Grund, griff ich zu dem einzigen Mittel, dass mir in diesem Moment helfen konnte. Schluchzend griff ich nach dem Anhänger an meinem Hals. Es war ein Anhänger, in der Form eines kleinen Röhrchen's. Ich entfernte ihn von meiner Kette und drehte an dem Verschluss. Mit der kleinen Schaufel, die sich am Verschluss befand schüppte ich etwas Koks auf und hielt es mir unter die Nase. Es brannte höllisch, aber es war mir egal. Ich hatte keine Kraft mehr und ich wollte mich nicht mehr so hilflos fühlen.

BETWEEN - all the things we lost | TR ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt