21. bleeding love.

15 4 0
                                    

Nina:

Es dauerte einige Minuten bis ich mich gesammelt hatte und bereit war, mit ihm über diese Sache zu reden. ,,Nachdem was zwischen uns beiden auf Armin's Geburtstag passiert ist, habe ich Koko immer wieder abgewiesen, wenn er mit mir schlafen wollte. Und so war es auch an dem Tag, als wir nach LA geflogen sind um das Apartment zu verkaufen. Den ganzen Flug über, hat er kein Wort mit mir geredet. Also bin ich mit Izana um die Häuser gezogen und habe ihm erzählt was zwischen uns beiden passiert ist. Er hat mir gut zu geredet und mir dazu geraten, dass ich mich von Koko trennen sollte. Und genau das hatte ich vor, aber dann kam alles ganz anders." Ich machte eine kurze Pause, da ich bemerkte, dass Mikey etwas sagen wollte. ,,Und was ist dann passiert?", fragte er. ,,Als ich ihm sagte, dass ich mit dir geschlafen habe, meinte er nur 'Denkst du, das weiß ich nicht schon längst?' Ich war so erschrocken von seiner Reaktion, dass ich ihn erstmal nur doof angesehen hatte - aber als er dann meinte, dass es ja nicht so schlimm sei und Fehler passieren merkte ich, dass da irgendwas nicht stimmte. Also versuchte ich ihm zu sagen, dass ich mich trennen möchte, aber dann änderte sich plötzlich alles. Sein Gesichtsausdruck ließ mich erstarren und als ich dann hörte was er sagte, war ich vollkommen am Ende.", erklärte ich weiter. ,,Was hat er gesagt, Nina?" Mikey spannte sich neben mir an. ,,Er hat mir gesagt, dass wenn ich mich von ihm trenne, er dein Leben zerstören wird." - ,,Was will er schon reißen? Bevor er überhaupt was machen kann, habe ich ihm schon das Jochbein gebrochen.", unterbrach er mich wütend. ,,Das dachte ich auch .. bis ich gesehen habe, was er wirklich damit meinte .. er will dir den Mord an Kisaki anhängen, Mikey." Ich warf verzweifelt meine Hände in die Luft, weil mich das ganze immer noch so verdammt wütend machte. ,,Jeder weiß, dass es Eren war. Selbst die Bullen wissen das.", sagte er schulterzuckend. ,,Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe.", murmelte ich vor mich hin. ,,Und das wäre?", fragend sah er mich an und wartete auf meine Antwort.

,,Er hat eine ganze Akte und glaub mir, wenn ich dir sage, dass mit diesen Beweisen wirklich alles so aussieht, als hätte Eren aus Angst vor dir, die Schuld auf sich genommen.", sagte ich, während ich ihn so ernst wie möglich ansah. Er musste verstehen, dass es kein Kinderspiel war. ,,Aber wie? Ich habe doch überhaupt nichts getan. Wie kann er dann Beweise dafür haben? Das macht doch alles keinen Sinn, verdammt.", knurrte er wütend. Mittlerweile war er aufgestanden und lief Haare raufend durch sein Wohnzimmer. ,,Ich verstehe es doch selber nicht. Aber ich kann das nicht zulassen. Lieber sterbe ich, als dich in Gefahr zu wissen. Du bist .." Ich stoppte, denn egal was ich sagen würde, es würde die Situation nicht besser machen. ,,Ich bin?", fragte er. Seufzend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen und überlegte was ich jetzt sagen sollte. ,,Du bist alles was ich jemals wollte.", flüsterte ich, mehr zu mir selbst. ,,Dann lass uns abhauen. Irgendwohin, wo uns niemand kennt. Ich würde wirklich alles für dich zurücklassen, solange ich mit dir zusammen sein kann, ist alles andere nebensächlich." Er setzte sich neben mich und legte seine Hand an meine Wange. ,,Wo sollen wir denn hin?", schluchzte ich. Ich ertrug es nicht, ihn so verzweifelt zu sehen. ,,Ist das nicht egal? Die Hauptsache ist doch, dass wir zusammen sein können. Ich ertrage es nicht, dich bei ihm zu wissen. Wer weiß, was in seinem krankem Kopf noch alles so vor sich geht.", antwortete er. Ihm war das wirklich ernst.

Aber konnten wir wirklich alles zurücklassen? Konnten wir wirklich Glücklich werden, wenn es nur uns beide gab und niemand anderen sonst?

,,Ich kann nicht zulassen, dass er dir noch mehr weh tut, Babe. Niemand fasst mein Mädchen an.", sagte er, als ich nichts sagte. ,,Bitte - du hast mir versprochen, dass du nichts tun wirst.", flehte ich. ,,Ich halte mein Versprechen, aber du kannst nicht verlangen, dass ich einfach nur dabei zusehe, wie er dich zu Grunde richtet." Der Glanz in seinen Augen war verschwunden, stattdessen strahlten sie seine pure Verachtung aus. ,,Dann müssen wir uns irgendwas einfallen lassen, um unbemerkt abzuhauen.", seufzte ich. ,,Ich könnte schon jetzt von der Bildfläche verschwinden, aber du - du musst irgendwie anders verschwinden.", sagte er entschlossen. Und in diesem Moment kam mir eine Idee, wie wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten. ,,Was, wenn wir meinen Tod vortäuschen?" Ich hatte meine Worte so schnell ausgesprochen, dass ich selbst erschrak. ,,Spinnst du? Dann wären wir ja genauso wie mein Bruder.", zischte er, leicht gereizt. Anscheinend hatte sich zwischen den beiden, noch immer nichts wirklich geklärt. ,,Überleg doch mal. Wenn ich so abhaue, wird er mich überall suchen. Aber wenn er denkt ich sei tod, dann hat er keinen Grund mehr mich zu suchen. Vielleicht ist das, die einzige Möglichkeit für uns, endlich das Leben zu führen was wir uns immer gewünscht haben." - ,,Es gibt noch eine andere." Er ballte seine Hände zu Fäusten. ,,Ich bringe ihn einfach um.", führte er fort. ,,Und dann? Gehst du in den Knast und ich verliere dich. Schon wieder." Ich schüttelte verständnislos meinen Kopf, denn es war mir ein Rätsel wie er auf so eine schwachsinnige Idee kommen konnte. ,,Du hast Recht. Aber wie willst du deinen Tod vortäuschen?", fragte er seufzend. ,,Wir lassen es wie einen Mord aussehen, ganz einfach." Ich zuckte so selbstsicher mit meinen Schultern, dass er mich verdutzt ansah. ,,Und wer soll dein Mörder sein?" Er lachte leicht auf. Wahrscheinlich dachte er, ich hätte sie nicht mehr alle beisammen. Vermutlich war das sogar so, aber ich wusste mir anders einfach nicht mehr zu helfen.

BETWEEN - all the things we lost | TR ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt