13. emotional damage.

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Nina:

Seit den Ereignissen waren mittlerweile einige Tage vergangen und ich hatte mich einigermaßen mit der Situation arrangiert. Natürlich plagte mich mein Schlechtes Gewissen, aber ich versuchte mir selbst vorzumachen, dass überhaupt nichts passiert war. Die Tatsache, dass Koko mich heute Morgen angerufen hatte um mir mitzuteilen, dass er am Abend wieder zurück sein würde, sorgte zusätzlich dafür, dass ich mich noch schlechter fühlte. Mir war bewusst, dass ich eigentlich mit ihm reden müsste und ihm die Wahrheit über die Geschehnisse sagen musste, aber ich war einfach zu Feige dafür. Gerade als ich dabei war, meine Sachen zu sortieren um mich etwas abzulenken, klingelte mein Handy.

 Gerade als ich dabei war, meine Sachen zu sortieren um mich etwas abzulenken, klingelte mein Handy

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Genervt warf ich mein Handy in die Ecke und schrie mir die Seele aus dem Leib. Ich wollte das alles nicht mehr. Ich wollte am liebsten einfach abhauen und alles für immer hinter mir lassen. Aber was würde das bringen? Vermutlich würde ich ihn sowieso nie vergessen können, ganz egal wie sehr ich es versuchte. Mein Herz schrie jeden Tag mehr nach ihm und egal was ich versuchte, ich konnte ihn einfach nicht abschütteln. Ich hasste es ihn noch immer zu lieben, aber noch mehr hasste ich mich dafür, dass ich zu so einem Schlechten Menschen geworden bin. Das ich immer nur an mich dachte und nicht an die Menschen die ich mit meinem Verhalten immer und immer wieder vor den Kopf stieß. Zuerst war es Mikey, dann war es Eren und dann Shin. Und jetzt war es wieder Mikey und irgendwie auch Koko. Ich war ein Teufel und das konnte ich einfach nicht länger leugnen.

»Warum sitzt du so zusammengekauert auf dem Boden?« Als ich seine Stimme hörte, schreckte ich auf.

Was machte er hier? Und wie war er überhaupt hier reingekommen?

»Wie bist du hier reingekommen?«, fragte ich, während ich panisch aufstand und meine Kleidung zurecht rückte. Er lief einen Schritt auf mich zu, weshalb ich zurückwich. »Deine Schwester hat mich reingelassen.«, meinte er schulterzuckend. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte kaum atmen. »Du musst gehen.«, sagte ich entschlossen. »Und was wenn ich nicht gehe?« Er lief noch einen weiteren Schritt auf mich zu und als ich an meiner Wand ankam und nicht mehr weiter nach hinten laufen konnte, stand er bereits ganz dicht vor mir.

»Mikey, bitte. Du weißt, dass es falsch ist.« Meine Stimme zitterte und ich war kurz davor den Verstand zu verlieren. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und alles in mir schrie danach ihn zu küssen. »Es ist doch völlig egal, ob es falsch ist. Solange es sich richtig anfühlt, werde ich nicht zulassen, dass du vor deinen Gefühlen davonläufst.«, sagte er ruhig. Seine Stimme klang rau und dieser Klang machte mich schon immer verrückt. »Bitte - bitte geh einfach. Ich kann das jetzt einfach nicht.«, flüsterte ich benommen von meinen eigenen Gefühlen. »Ich werde nicht gehen - hörst du? Und ich weiß, dass du insgeheim auch gar nicht willst, dass ich gehe.« Er legte seine Hand unter mein Kinn um es anzuheben. Und in dem Moment als seine Augen auf meine trafen, vergaß ich alles um mich herum. Sie brannten sich in meine Seele und ließen mich all meine Probleme für einen kurzen Augenblick vergessen. »Ich - ich..« Er legte seinen Finger auf meine Lippen um mich zum schweigen zu bringen. »Hör mir einfach zu.«, sagte er, weshalb ich nickte und seinen Worten lauschte. »Ich liebe dich und das werde ich vermutlich immer tun. Aber wenn du mir sagst, dass ich dich wirklich aufgeben soll dann verspreche ich dir, dass ich es tun werde. Wenn du mir sagst, dass du mich nicht mehr liebst dann gehe ich. Aber solange du es nicht sagst, werde ich nicht aufgeben und um deine Liebe kämpfen.« Jedes seiner Worte brannte sich ganz tief in meinen Kopf. Ich hatte immer gewusst, dass er mich noch liebte aber das er wirklich um mich kämpfen wollte, verstand ich einfach nicht. Nicht, nach allem was ich ihm angetan hatte.

BETWEEN - all the things we lost | TR ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt