BETWEEN - all the things we lost | TR ff

O7. wild hearts.

Mikey:

»Ich muss hier raus.« Ich war noch nie so schnell vor meinen Gefühlen weg gerannt wie in diesem Augenblick. Ihre Nähe, war wie Gift für mich und alles in mir verzerrte sich nach ihr. Seit ich sie am Hudson River geküsst hatte, konnte ich an nichts anderes mehr denken, als daran sie an meiner Seite zu haben. Noch nie, hatte ich es so sehr bereut sie verlassen zu haben, wie an diesem Tag. Ich hatte mich benommen wie ein Feigling, wie jemand der nicht Mann genug war, über seinen eigenen Schatten zu springen. Dabei wusste ich doch immer, dass sie mich nicht betrogen hatte. Und trotzdem hatte ich sie, seit dem Tag an dem ich sie verlassen hatte, immer wieder so behandelt, als hätte sie genau das getan. Ich war wirklich, der größte Vollidiot auf diesem verfickten Planeten. Als sie sich vor einem Jahr aus dem Staub gemacht hat, habe ich nichts unversucht gelassen um sie zu erreichen. Ich hatte Leute beauftragt nach ihr zu suchen und als man sie dann endlich gefunden hatte und mir sagte, dass sie Glücklich mit Koko ist, wollte ich sie nicht wieder in den Abgrund reißen. Sie hatte viel zu viel durchgemacht und ich war froh, dass sie endlich wieder lachen konnte, auch wenn ich selbst dadurch mein Lachen verloren hatte. Sie stand für mich an erster Stelle, schon immer!

Ich weiß nicht mehr, wie viele Tage und Nächte ich damit verbracht hatte, über alles nachzudenken. Irgendwann war mir einfach alles zu viel geworden, weshalb ich mit Kenny und Baji in die Hamptons gefahren bin und dort ein paar Wochen verbracht hatte um wieder runterzukommen. Ich wollte mich selbst finden und die Vergangenheit hinter mir lassen. Das ich gerade dort jemanden finden würde, der mir half alles zu vergessen hätte ich nicht gedacht. Katie war das pure Leben. Sie lachte immer, zu jeder Tageszeit und sie war jemand, der dich alles um dich herum vergessen ließ. Ich mochte sie vom ersten Augenblick an, aber ich konnte nie wirklich richtige Gefühle für sie entwickeln. Sie war einfach nicht Nina. Ich konnte sie nicht loslassen. Selbst dann nicht, als ich mich auf eine Beziehung eingelassen hatte. Katie wusste, dass ich nicht verliebt in sie war und trotzdem wollte sie unbedingt diese Beziehung mit mir. Warum das so war, konnte ich mir selbst nicht erklären. Aber ich war bereit, dieser Frau eine Chance zu geben. Vielleicht würde ich mich irgendwann in sie verlieben, dass hatte ich mir immer wieder selbst gesagt. Doch als Nina plötzlich wieder in ihrem alten zu Hause im Wohnzimmer stand, wurde mir sofort klar, dass sich rein gar nichts geändert hatte. Meine Beine fühlten sich in diesem Moment wie Wackelpudding an und ich hatte Mühe, mich nicht von meinen Gefühlen übermannen zu lassen. Ich hatte nicht das Recht dazu, sie wieder unglücklich zu machen. Jetzt wo sie aussah, als hätte sie das schönste Jahr ihres Lebens gehabt. 

»Willst du auch noch absteigen?« Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht einmal mehr mitbekommen hatte, dass ich bereits vor Kenny's Haustür stand. »Oh, Sorry.«, murmelte ich vor mich hin. »Alter, du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen. Was ist passiert?«, fragte er, als ich von meinem Motorrad stieg und meinen Helm im Sitz verstaute. »Ich hatte eine Auseinandersetzung mit meinem Bruder.«, sagte ich schulterzuckend und griff nach den Zigaretten in meiner Hosentasche. »Du hast was?«, fragte er aufgeregt. »Können wir uns in eure Garage setzen und einfach ein bisschen rumschrauben? Dann erzähle ich dir alles.«, seufzte ich genervt. Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust darüber zu reden, aber er würde so oder so nicht locker lassen. Er nickte und lief um die Ecke des Hauses, wo sich die Garage seiner Familie befand. Dort angekommen griff ich nach dem erstbesten Werkzeug und setzte mich vor das Motorrad, dass er bereits auseinander genommen hatte, während er sich neben mich hockte.