Komme was wolle

Kapitel 7

Severus Snape tippte ungeduldig mit dem Fuß im Raum der Wünsche in Hogwarts. Schulleiterin McGonagall stand zu seiner Rechten, gefärbt von dem großen Buntglas hinter ihnen an der Wand. Der Raum hat sich in eine schlichte Halle verwandelt: dunkle Holzböden, die Decke darüber wurde von massiven X-Holzbalken gehalten, weiße Vorhänge hingen an der ganzen Wand. Über ihnen schwebten blassblaue Kerzen und warmes Licht strahlte durch den Raum.

Er musste zugeben - es war eine schöne Kulisse für das, was es war. Er hatte sich nie vorgestellt, dass er heiraten würde, geschweige denn das Granger-Mädchen. Severus wollte unvoreingenommen bleiben, doch bei dem Gedanken, ihr Babysitter zu sein, wurde er zunehmend ängstlich und dann wütend. Er blickte über seine Schulter. Harry Potter drehte Däumchen und blickte in die Luft zu den Kerzen. Severus verdrehte die Augen und wusste genau, dass Potter von Ginny mitgeschleppt wurde.

Die Türen öffneten sich und Ginny ging den kurzen Weg hinunter zu Severus und Harry. Sie trug ein knielanges, marineblaues Wickelkleid und watschelte unter dem Gewicht ihres schwangeren Bauches leicht. Severus lächelte die Hexe angespannt an und beobachtete, wie sie sich ihm gegenüber hinstellte. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Türen. Hermine kam herein und Severus wartete mit angehaltenem Atem.

Hermine machte sich auf den Weg zu ihren Freunden, die hautfarbenen Pumps an ihren Füßen klapperten auf dem Holz. Sie trug sie aus Trotz, wohl wissend, dass sie ihren zukünftigen Ehemann verärgern würden. Aber Severus bemerkte, dass er sehnsüchtig auf ihre schlanken Beine und kräftigen Waden blickte. Ihr Haar war zurückgesteckt, braune Locken fielen ihr ins Gesicht. Er atmete scharf ein und drückte seine Hände. Er bemerkte, wie das Kleid schwankte, als sie auf ihn zukam. Ihre Wangen waren rosig, entweder durch Rouge oder durch einen natürlichen Farbton, und ihre Wimpern waren lang und schwarz ... Mascara? Er bemerkte, dass sie Make-up aufgetragen hatte.

Dann, bevor sie es wussten, schob Hermine einen Ring an Severus Finger und er tat dasselbe bei ihr. McGonagall schloss das schwere Buch in ihren Händen und verkündete, dass sie verheiratet seien. Ginny und Harry klatschten beide unbeholfen und dies hallte unangenehm laut in dem kleinen Raum wider. Als neues Paar ergriff Severus Hermines Hand und machte sich auf den Weg zu den hohen Doppeltüren des Raums der Wünsche. Sie spürte, wie ihre Handfläche unter dem Griff von Severus schwitzte. Er ließ es los, sobald sie den Raum verließen und trat einen Schritt zurück, während Hermine auf die Potters wartete.

,,Danke fürs kommen." Hermine lächelte gezwungen und zog Ginny und Harry in eine Umarmung.

,,Du sieht wirklich toll aus. Gratulation, Mrs. Snape." Ginny grinste frech.

,,Ugh... Zu früh" scherzte Harry und zog seine Frau an ihrer Hüfte zu ihm. ,,Brauchst du Hilfe beim Umzug?" fragte er.

,,Nein. Dobby hat heute Morgen meine Sachen schon rüber gebracht" sagte Hermine. ,,Ich schreibe euch bald." Hermine umarmte sie noch einmal und sah zu, wie sie mit Professor McGonagall davongingen. Sie seufzte schwer und machte sich auf den Weg zu Snape.

Er blickte sie noch einmal an und bemerkte, wie ihre haselnussbraunen Augen in der Abendsonne, die durch die Fenster schien, leuchteten.

,,Ähm... sollen wir?" fragte sie und beobachtete, wie er seinen Blick wieder auf ihre Augen richtete. Snape drehte sich auf dem Absatz um und bewegte sich mit alarmierend hoher Geschwindigkeit den Flur entlang. Hermine konnte mit ihren Absätzen kaum mithalten und legte irgendwann ihre Hand gegen die Steinmauer, um sie zu entfernen. Snape war weit vor ihr im Korridor, also beschleunigte sie das Tempo und fing beinahe an zu rennen. An ihrem verdammten Hochzeitstag!

Sie gingen durch das Schloss und bogen nach links in einen Korridor ab, den Hermine noch nie betreten hatte. Es wurde immer dunkler und schließlich pechschwarz. Snapes Schuhe hallten in der steinernen Halle wider, Hermine war ein paar Meter hinter ihm. Sie konnte nur seine Gestalt sehen und nichts weiter. Alle paar Schritte leuchtete eine Kerze an der Wand. Snape zog seinen Zauberstab und beleuchtete die Spitze. Er blieb abrupt stehen und deutete auf den Boden. Hermine richtete ihre Aufmerksamkeit darauf und studierte das Zeichen genau.