Komme was wolle

Kapitel 15

Wochen vergingen und das Paar geriet in eine angenehme Routine. Die eine Hälfte Lehrling und Meister, die andere Hälfte Ehemann und Ehefrau. Am Abend lasen Hermine und Severus im Wohnzimmer und zogen sich dann ins Schlafzimmer zurück, wo sie bequem nebeneinander schliefen. Die wöchentliche Vollendung verlief für beide Seiten gut. Die Samstagabende waren nicht mehr so ​​unerträglich wie früher.

An einem Montagmorgen im Spätherbst trug Hermine eine Jeanshose, braune kniehohe Reitstiefel und einen dunkelorangefarbenen Rollkragenpullover. Überall auf dem Schlossgelände hatten die Blätter begonnen, sich zu verändern. Leuchtend rote, gelbe und orangefarbene Blätter waren überall verstreut. Als Hermine den Zaubertränke-Klassenraum betrat, blickte Severus mit hochgezogener Augenbraue von seinem Schreibtisch auf. Sie hüpfte fröhlich vor ihm auf und ab. In ihren Händen hielt sie ein kleines, quadratisches Stück Pergament.

,,Ja?" fragte Severus misstrauisch.

,,Ginny hat das Baby bekommen!" kreischte Hermine und hob die Arme an. Sie schüttelte das Pergament in der Luft und kniff vor Aufregung die Augen zusammen. ,,James Sirius Potter. Bitte, oh bitte, können wir sie besuchen? Wir haben heute nichts vor! Bitte!?" flehte sie.

Severus verdrehte die Augen und seufzte tief. Er entfaltete seine Beine und streckte einen Finger aus, um sich am Auge zu kratzen. ,,Na gut. Wir werden unser Besuch nicht überdauern. Ich vermute nicht, dass Mrs. Potter sich schon besonders wohlfühlt für Besucher."

,,Sie hat mir geschrieben und gefragt, ob wir kommen würden! Lass uns gehen, Severus!" rief sie und eilte um den Schreibtisch herum, um ihren Mann an der Hand hochzuziehen. Severus schüttelte sie aus seinem Griff und verfiel in einen schnellen Schritt hinter ihr.

Die beiden kamen in ihren Gemächern an und zogen beide ihre Mäntel über. Severus hatte seine Lehrerrobe abgelegt und sich für seinen knielangen schwarzen Wollmantel entschieden. Hermine legte sich einen pflaumenfarbenen Schal um den Hals und knöpfte den letzten Knopf ihrer schwarzen Cabanjacke zu. Sie lächelte Severus an, als sie sich auf den Weg zum knisternden Feuer in der Mitte des Raumes machten.

,,Oh! Ich hab das Geschenk vergessen!" ruft Hermine und hält einen Zeigefinger hoch. Sie eilte ins Schlafzimmer und kam eine Minute später mit einem mit Bindfäden zusammengebundenen Paket zurück. ,,Tut mir leid" entschuldigte sich Hermine und errötete. Sie streckte die Hand aus und ergriff Severus Hand. Er atmete aus und griff in das Glas mit Flohpulver im Kaminsims.

,,Nummer 7 Greenwich Platz" sagte Severus, warf das Pulver ins Feuer und trat mit seiner Frau vor.

Als sich der grüne Dunst vor ihnen lichtete, saßen Ginny und Harry auf ihrem kastanienbraunen Sofa, ihre Beine übereinander gelegt. Es war ein uriges Wohnzimmer, in dem eine Bildergalerie an einer blassblauen Wand hing. Hermine eilte aufgeregt um den kleinen hölzernen Couchtisch herum und grinste breit. In Ginnys Armen, in ein helles Musselintuch gehüllt, lag Harrys und Ginnys Sohn. Hermines Herz war kurz davor, aus allen Nähten zu platzen und ihr Stolz wuchs.

,,Ah, Gin! Er ist reizend. Und Harry, du hast einen Sohn!" rief Hermine mit gedämpfter Stimme, um das schlafende Baby nicht zu wecken. Seine Haut war rot und das Haar auf seinem Kopf dick und schwarz. Ginny zog einen Rand der Decke zurück und fuhr mit dem Zeigefinger über seine Stirn.

,,Danke... Ginny hat es großartig gemacht. Es war alles sie." Harry lächelte, hob seine Beine von der Couch und legte seinen Arm um seine Frau.

,,Du hast mich geschwängert. Also bist du zur Hälfte auch für James verantwortlich!" Die rothaarige Hexe verdrehte die Augen. Hermine bemerkte, dass ihr Bauch immer noch groß war und ihr Haar zu einem Knoten zurückgebunden war. Ginnys Augen waren blutunterlaufen, ein Beweis für die Erschöpfung der Arbeit. ,,Möchtest du ihn halten? Hier, setz dich!" sagte sie und deutete mit dem Kopf auf einen Sessel neben dem Zweiersofa.