Komme was wolle

Kapitel 11

Hermine betrat die Große Halle, ein Lächeln breitete sich auf ihrem strahlenden Gesicht aus. Severus saß am Tisch vorne im Raum, direkt links vom Tisch von Hermine. Als sie sich an den kleinen Tisch setzte, der für Lehrlinge reserviert war, blickte die junge Hexe auf den langen Tisch vor ihr, darauf wartend, ihren Freund zu sehen. Viktor fing ihren Blick auf und lächelte sie an. Er trug eine tiefblaue Jacke mit hohem Kragen, die bis zu seinem kräftigen, gespaltenen Kinn zugeknöpft war. Vorn war eine silberne Schärpe drapiert, an der Brust steckte eine Medaille. Hermine spürte, wie ihre Wangen warm wurden und blickte nach unten, um an der kleinen Portion Eier und einer Wurst auf ihrem Teller zu knabbern. Sie aß schnell, blickte auf und sah Severus, der den Tagespropheten las. Sein Gesicht war von den schwarz-weißen bewegenden Bildern verdeckt. 

Als die Schüler begannen sich aus der Großen Halle zu zerstreuen, stand Hermine auf um ihren schwarzen Pullover zu glätten. Sie richtete ihren Blick auf Severus, der das Papier zusammenfaltete und um den Tisch herumging. Er stieg herunter und näherte sich der Hexe, wobei er das Papier unter seinen linken Arm klemmte. 

,,Guten Morgen" sagte er sofort zu ihr. Hermine drehte ihren Kopf in Richtung des Zauberers und musterte ihn misstrauisch von oben bis unten. 

,,Guten Morgen?" fragte sie und sah sich nach Viktor um. Er befand sich in einer Gruppe von Studenten, die steif lächelten, als sie ihm Pergamentstücke zum Signieren hinhielten. 

,,Wir haben heute einen anstrengenden Tag. Die Sechstklässler brauen den Trank der lebenden Toten. Ich werde dich bitten, mir bei der Beaufsichtigung zu helfen. Es gibt eine große Gruppe von Slytherins und Ravenclaws." Severus folgte dem Blick der Hexe, der auf den bulgarischen Zauberer gerichtet war. 

,,Sicherlich. Ich sehe dich dann dort" murmelte sie und strich ihr Haar glatt. Als Severus gerade gehen wollte, erblickte er, wie Viktor Krum mit rasender Geschwindigkeit auf seine Frau zukam. Seine dicken Augenbrauen schmiegten sich eng an seine Augen, sein Haar war fast bis zur Kopfhaut rasiert. Hermine strahlte und lächelte, während Krum sich vor ihr verneigte. Sie kicherte, als er ihre Hand nahm, sie an hob um sie sanft zu küssen. 

,,Es ist wundervoll dich zu sehen, Hermine" rief Krum aus und richtete sich auf. ,,Das muss dein Ehemann sein." Der bulgarische Zauberer richtete seine Aufmerksamkeit auf Severus und der ältere Zauberer nickte leicht mit seinem Kopf. 

,,Oh ja! Das ist Severus Snape. Severus, das ist Viktor Krum." 

Severus streckte widerwillig seine Hand aus und beobachtete, wie seine Frau vor Aufregung strahlte. Krum nahm diese und schüttelte kräftig, ihre zusammengekniffenen Augen trafen sich für einen kurzen Moment. 

,,Professor. Vielen Dank, dass ich noch einmal in dieses Schloss eingeladen wurde . Es ist mir eine Ehre." 

,,Vielen Dank, dass Sie eine so ... wichtige Position besetzt haben." Severus grinste frech und neigte erneut seinen Kopf. ,,Ich muss mich entschuldigen. Wir müssen nun in unsere Klasse" warf er ein, als er sich zu Hermine bewegte. Viktor nickte verständnisvoll und blickte erneut zu Hermine. Severus Hand ruhte auf ihrem Rücken und Hermine versteifte sich. 

,,Wir sehen uns später. Guten Tag." Krum verneigte sich noch einmal und ging mit kniehohen Stiefeln aus der Großen Halle. 

,,Wir sind spät" sagte Severus und ließ seine Hand von ihrem Rücken fallen, während Hermine ihn finster ansah. 

,,Fass mich nicht an" spie sie aus, ihre Lippen waren verärgert nach unten gerichtet. Die Hexe stürmte aus dem Raum und eilte durch das Schloss zum Klassenzimmer für Zaubertränke. Severus und sein wallender Lehrerumhang flogen durch die schwere Tür. Hermine saß auf einem Hocker rechts von der Tafel.