Severus strich mit seinen Händen über die schwarze Jacke und warf sich eine dicke Haarsträhne aus dem Gesicht.
,,Was ist so wichtig, dass du mich stören musstest?" fragte Severus sauer.
Minerva sah ihn nichts sagend an. ,,Sybil kam und hat mir ein Besuch abgestattet."
,,Was hat das mit mir zu tun?"
,,Hör mir zu" befahl Minerva ihn und redete weiter. ,,Der Meister der Dunkelheit und des Lichts und der Gelehrte, der den Einen immer wieder gerettet hat, können ohne ihre Hälfte nicht existieren, sondern müssen die Schlange ein für alle Mal vernichten, um die Zeit zu überdauern."
,,Geht es um das, was ich denke?" fragte Severus, seine Hände ringend, sein Gesicht zu McGonagall gerichtet.
,,Ich denke. Und natürlich hast du es ihr immer noch nicht gesagt."
,,Nein. Es ergab sich noch nicht" antwortete Severus.
,,Severus! Es muss getan werden. Es muss heute Abend erledigt werden. Schau dich selbst an, du hast nicht mehr viel Zeit."
,,Mit dem Trank geht es schon."
,,Es verschafft dir lediglich ein paar Minuten, obwohl du weißt, dass du Tage, Wochen ... Jahre brauchst. Das kannst du nicht alleine schaffen."
,,Sie wird gehen, wenn ich es ihr sage" sagte Severus frustriert. Minerva legte eine Hand auf seine Schulter und blickte ihm besorgt in die Augen.
,,Du kannst es nicht wissen, wenn du es nicht versuchst."
,,Und bist du dir der Prophezeiung sicher?"
,,Der Meister und der Gelehrte? Wer sonst?" fragte Minerva leise. Ein Moment der Stille unterbrach das Gespräch.
,,Heute Abend also" sagte Severus schwer seufzend. Er fühlte sich besiegt, seine Schultern waren schwer. Severus beobachtete, wie Minerva selbstbewusst und zustimmend nickte, sich umdrehte und ihn verließ. Er ging einige Augenblicke auf und ab und dachte über seinen nächsten Schritt nach. Das Wissen, dass er es Hermine in dieser Nacht sagen musste, reichte aus, dass er sich übergeben musste.
Hermine blieb noch eine Minute länger in der Ecke stehen und atmete schnell. Was ist passiert? Ihr Herz raste und hämmerte gegen ihre Brust - die Hexe konnte es in ihrer Kehle spüren. Severus hatte dieses Geheimnis monatelang vor ihr geheim gehalten und die Hexe konnte es nicht länger ertragen, dass er es für sich behielt.
,,Was hat das hier zu bedeuten?" Hermine stürzte auf Severus zu und schlug ihre Hände gegen seine Brust. Der Zauberer fiel gegen die Steinwand der Nische.
,,Wie kannst du es wagen!" Mit erhobener Stimme hatte Severus seine Nasenflügel geweitet und seine Augen zusammengekniffen.
,,Worüber hast du und McGonagall gesprochen? Sag es mir!" schrie Hermine.
,,Es ist nichts, was dich angeht!" spuckte er aus und hob vor Wut seine Hand in die Luft. Severus richtete seine Aufmerksamkeit auf den Boden und wich der Hexe aus.
,,Beantragst du die Scheidung?"
Die Worte kamen ihr über die Lippen, bevor sie es überhaupt merkte. Aber es gab kein Zurück. Severus drehte seinen Kopf zu ihr herum, seine Augen leuchteten. ,,Sag es mir!" schrie Hermine, die Hände in die Luft gereckt. Severus öffnete seinen Mund, als wollte er etwas sagen, presste aber seine Lippen zusammen und schüttelte leicht den Kopf.
,,Nein...Warum denkst du so etwas?"
,,Ich habe keine Ahnung, was zum Teufel gerade los ist und es schien mir die logischste Erklärung zu sein!" sagte die Hexe verzweifelt. ,,Hat das etwas mit dem Gespräch zwischen dir und McGonagall im Drei Besen vor ein paar Wochen zu tun?"

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Komme was wolle
FanfictionEinige Jahre nach der Schlacht von Hogwarts treffen Hermine Granger und Severus Snape zufällig in einer romantischen Verstrickung aufeinander. Nach einer interessanten Wendung der Ereignisse ist Hermine schockiert als sie herausfindet, dass Severus...