M I N H O
______DIE SONNE STRAHLTE auf meine Haut hinunter als sich meine Füße aufgeregt durch die gefüllten Straßen kämpften. Drei Tage waren vergangen, seitdem meine Mutter mich vor dem Tanzstudio besucht hatte und ich hatte meine Wege gefunden, um die nötige Finanzierung für meinen Vater aufzubringen.
Dass es dabei tatsächlich um illegale Handlungen ging, musste ich natürlich außen vor lassen, genauso wie ich es vor dem Boss geheim halten sollte, warum ich wieder in sein Business einsteigen möchte.
Das letzte Mal, als ich mich aus seinen Verstrickungen befreit hatte, wurde ich wochenlang von seinen Leuten verfolgt und zwischendurch immer wieder gewaltvoll bedroht, dass ich bloß nicht meinen Mund aufmachen und reden sollte. Oft genug musste ich die blauen Flecke vor Felix und Hyunjin oder meinen Eltern verstecken. Es war einfacher, immer einen weiten Pullover zu tragen anstatt ihnen erklären zu müssen, warum ich aussah als wollte ich die Identität eines Aliens annehmen.
Mit einem kurzen, prüfenden Blick bog ich in die dunkle Gasse ein und lief geradeaus auf Yang Dongho zu.
Dongho war ein Mann mittleren Alters, komplett mit Tattoos übersät, ein wenig mollig und nur schwarze Klamotten tragend. Der typische Gangster, wie man ihn aus dem Bilderbuch nehmen würde. Schulterlange, dunkle Haare, die er sich hinten zu einem kleinen Zopf gebunden hatte und natürlich seine übliche, bedrohende Mimik, die er mir schenkte, als ich vor ihm Halt machte.
Für einen Moment sagten wir beide nichts und sahen den jeweils Anderen nur mit abwartenden Blicken an, als würden wir unserem Gegenüber zum Reden auffordern. Ich könnte beim besten Willen auch nicht sagen, wie man so ein Gespräch ideal starten sollte. Aber ich wagte einen Versuch und nahm einen tiefen Atemzug:»Ich möchte wieder in deinen Diensten stehen, Dongho-hyung.«
»Spar dir das 'Hyung', wir sind hier in geschäftlichen Dingen«, spuckte er zurück. Seine Hände hatte er durchgehend in die Taschen seiner etwas zu engen Jeans gestopft, bereit, das herauszuholen, warum wir beide hier waren.
»Wie auch immer, ich brauche dich«, wiederholte ich mich auf einer klareren Weise und behielt meine Augen auf ihm, während er immer mal wieder an mir vorbei schielte. Ungeduldig schniefte er durch seine Nase und erwiderte meine ununterbrochene Starre mit einem ernsten Blick.
»Hör zu, ich möchte nicht nochmal so einen Ärger mit dir haben, verstehst du das?«, fragte er warnend, seine Stimme scheinbar immer tiefer gehend mit jedes einzelnen Wortes. Es klang nicht als wollte er eine Antwort von mir. Es sollte mich wohl eher einschüchtern und an die Ursache für meine damaligen Hämatome erinnern. Und es funktionierte, aber ich behielt mein eindrucksloses Gesicht auf.
»Verstehst du mich, Minho?«, knurrte er dieses Mal ein wenig lauter, die Hände in seinen Taschen sichtbar zu Fäusten ballend.
»Ich verstehe«, machte ich klar, »Keinen Ärger.«
»Gut, denn ich möchte sicher gehen, dass mein Geschäft sauber bleibt und dafür kann ich keinen entscheidungsschwachen Bastard, der nur dann wieder angekrochen kommt, wenn er einen Anteil von meiner Kohle braucht, verstehst du?«, sprach Dongho weiter, während er einen Schritt auf mich zu ging, um seine Drohung noch klarer zu deuten. Es funktionierte immer noch, denn mein Herz übersprang mindestens einen Schlag als ich seinen starken Zigarettenatem wahrnahm und sein billiges Parfüm in meine Nase dringen spürte.
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𝗙𝗔𝗞𝗘 | 𝖬𝖨𝖭𝖲𝖴𝖭𝖦
FanficNach einer verlorenen Wette muss Jisung sich auf der Dating Plattform "Love-Shot" anmelden und sich dort für vier Wochen aufhalten. Minho wurde von seinen Freunden ein Streich gespielt und ebenfalls auf dieser App angemeldet. Jisung ist ein schüchte...