Nach einer verlorenen Wette muss Jisung sich auf der Dating Plattform "Love-Shot" anmelden und sich dort für vier Wochen aufhalten. Minho wurde von seinen Freunden ein Streich gespielt und ebenfalls auf dieser App angemeldet. Jisung ist ein schüchte...
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M I N H O ______
ICH SCHAFFTE ES NICHT, Jisung von allem zu erzählen. Dazu war ich einfach noch nicht bereit. Er hatte in den letzten Tagen soviel von mir gesehen, was er nicht einmal an unseren schlimmsten Tagen hätte sehen sollen. Und er hat diesen Anblick gehasst.
Aber wir hatten es durchaus geschafft, uns über uns auszusprechen. Wo wir standen und wie es mit uns weitergehen würde. Offensichtlich hat unsere Beziehung darauf basiert, dass ich überhaupt ein Dealer war. So haben wir uns kennengelernt, uns gegenseitig mit Witzen aufgezogen, uns an Grenzen gebracht und es hat uns letztendlich indirekt zu unserem ersten Ich liebe dich gebracht.
Jetzt war das weg und damit so viele andere Dinge, die uns - leider - ausgemacht haben. Ich war nun... naja, arbeitslos. Ich hatte niemanden mehr, der mich wöchentlich unter Druck setzte. Ich hatte nichts mehr, was mich fertig machen würde. Nun, nicht direkt zumindest.
Eine Sache war da noch offen.
Jisung und ich hatten uns nach dieser Unterhaltung, anderweitiger Aktivitäten und einer erfrischenden Dusche bei mir Zuhause auf mein Sofa gelegt. Der Komfort des Abends ummantelte die ruhige Situation, in der wir uns endlich befanden. Wir waren uns einig darüber, dass wir das zusammen schaffen würden, wenn wir auch wirklich ehrlich miteinander sein.
»Was ist denn jetzt dein Plan?«, fragte Jisung, nachdem er es sich auf meiner Brust gemütlich gemacht und sein Bein über meine gelegt hatte. Sein Blick galt aber nur mir und seine Augen funkelten mich mit solch einer Unschuld an, dass man ihm seine folgende Aussage als nicht-wahr abkaufen würde:»Möchtest du weiter boxen? Nur halt... jetzt ohne den Einfluss eines Drogenbosses.«
Ich verzog meine Miene, da ich tatsächlich selbst noch nicht genau darüber nachgedacht habe. Es wäre wahrlich nichts, von dem ich abgeneigt wäre. Allerdings war ich mir auch ziemlich unsicher.
»Vielleicht«, murmelte ich, während ich vorsichtig und behutsam mit einer Hand durch seine weichen, gerade trocken gewordenen Haare ging,»Ich denke aber eher nicht. Ich glaube nicht, dass ich auf Dauer mit meinem Gewissen klarkomme, wenn ich monatlich Jemanden verdrosche, nur um mir das Gejubel meiner Fans anzuhören.« Jisung schmunzelte und schüttelte seinen Kopf.
Verwundert sah ich zu ihm herunter und fragte neugierig nach:»Was ist?« Sein Kopf schüttelte sich weiter, als er belustigt erklärte:»Ich denke gerade nur zurück daran, als die Anderen alle durchgedreht sind, als du plötzlich den Spieß umgedreht und deinen Gegner doch noch besiegt hast. Sie haben so laut geschrien, dass ich kurz davor war, mir die Ohren zuzuhalten.«
Überraschenderweise konnte ich in sein Lachen mit einsteigen und meinte:»Oh ja, das war wirklich laut. Es hat sich angehört, als würden lauter vierzehnjährige Mädchen meinen Namen kreischen!« »Und dabei waren das alles weitaus erwachsene Männer!«, fügte er hinzu, wobei sein Lachen immer lauter und herzvoller wurde.
