➥ CH.50 | "ICH BRAUCHE DICH"

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M     I     N     H    O______

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M     I     N     H    O
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ICH WUSSTE NIE, was Einsamkeit wirklich war oder wie es sich genau anfühlte, bis ich mich selbst willentlich in diesen Zustand gebracht hatte. Ich hätte nie gedacht, dass es so schmerzen würde, sich so in Jemandem zu täuschen, der einem die Welt bedeutete.

Keine Beschreibung dieses Universums könnte deutlich machen, was in mir vor sich ging. Ich wollte die Hoffnung bewahren und Klarheit schaffen. Aber war da wirklich noch Platz für Klarheit? Er klang ziemlich überzeugend, als er mir offenbart hatte, dass das alles nur ein Spiel für ihn war.

Ich war nichts Besonderes für ihn. Ich war nicht das, was er immer so beteuert hatte. Ich war absolut nichts für ihn.

Mit allem, was für mich möglich war, versuchte ich meinen Schmerz auszublenden und weiter zu machen. Aber es ging nicht. Ich bekam mich nicht einmal aus dem Bett, obwohl ich nie geschlafen habe. Vielleicht mal ein oder zwei Stunden, wenn die Müdigkeit Überhand gewann. Und immer, wenn ich dann wieder wach wurde, hoffte ich darauf, dass das alles nur ein böser Alptraum war, der sich in meinem Kopf zersetzt hatte.

Aber ich wurde alleine wach. Da war niemand neben mir, der mich anlächelte, sobald ich meine Augen öffnete. Da war niemand, der mir den Komfort und die Wärme gab, die mir Kraft schenkte, um nicht aufzugeben.

Ich war alleine. Das Einzige, was mir blieb, waren meine Katzen, die ich vor wenigen Tagen zu mir geholt hatte. Meine Mutter hatte sich zu große Sorgen gemacht und hatte mich besucht.

Natürlich war sie entsetzt. Hielt mir erst einen Vortrag, wie ich mich denn so gehen lassen könnte. Wie ich meine Freunde so vernachlässigen könnte. Wie ich es mir denn erlauben könnte, mich bei niemandem zu melden, der sich wahrlich um mich scherte. Dabei wusste ich nicht einmal, ob es da überhaupt noch Jemanden gab.

Aber als ich ihr erzählte, was passiert war, war sie geschockt. Sie war nicht wütend auf Jisung oder mich. Sie war nicht traurig, dass wir uns... getrennt haben. Sie machte mir keine Vorwürfe, dass ich mich kindisch verhalten hatte. Wobei das der einzige Gedanke war, der mich seit Tagen verfolgte.

Hatte ich überreagiert?

Jedes erneute Mal, wenn ich darüber nachdachte, hatte ich eine andere Antwort. Ich lag jedes Mal hier auf dem Sofa, wie jetzt gerade, und dachte darüber nach, was ich hätte anders machen sollen. Ob ich nicht aufmerksamer hätte sein sollen. Ob ich nicht hätte sehen müssen, dass Jisung offensichtlich selbst bereute, es überhaupt angesprochen zu haben.

Aber ich kam jedes Mal auch zum selben Entschluss; Wenn er es wirklich ernst gemeint hätte, hätte er keine Wette daraus gemacht.

𝗙𝗔𝗞𝗘 | 𝖬𝖨𝖭𝖲𝖴𝖭𝖦Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt