Lena atmete tief durch und nickte langsam. Die Worte von Jule drangen endlich durch die Mauer ihrer Selbstzweifel. "Ich werde es versuchen," flüsterte sie.
Die folgenden Tage waren ein Auf und Ab der Gefühle für Lena. Manchmal fühlte sie sich stark und unbesiegbar, unterstützt von ihren Teamkolleginnen und besonders von Jule. An anderen Tagen überwältigte sie die Angst und die Selbstzweifel drohten, sie zu ersticken. Doch jedes Mal, wenn sie zu fallen drohte, war Jule zur Stelle, um sie zu stützen.
Trotz dieser Unterstützung blieben Lenas Zweifel hartnäckig. Sie fühlte sich oft wie ein Betrüger, der jeden Moment enttarnt werden würde. Die Erwartung, immer stark und perfekt zu sein, lastete schwer auf ihr. Selbst im Alltag, abseits des Trainings, konnte sie die dunklen Gedanken nicht abschütteln.
Eines Abends, nach einem besonders anstrengenden Tag, trafen sich Lena und Jule in einem kleinen Café, das sie beide gerne besuchten. Die gedämpfte Beleuchtung und die ruhige Atmosphäre boten einen willkommenen Rückzugsort. Lena starrte gedankenverloren in ihre Tasse Tee, während Jule ihr gegenüber saß und sie besorgt beobachtete.
„Lena, du siehst erschöpft aus," bemerkte Jule sanft. „Was geht in deinem Kopf vor?"
Lena sah auf und versuchte ein schwaches Lächeln. „Es ist einfach alles zu viel, Jule. Ich fühle mich, als würde ich unter dem Druck erdrückt werden. Ich habe solche Angst, nicht gut genug zu sein. Was, wenn ich alle enttäusche? Was, wenn ich dich enttäusche?"
Jule griff über den Tisch und nahm Lenas Hand in ihre eigene. „Du könntest mich niemals enttäuschen, Lena. Du bist unglaublich stark, auch wenn du es nicht immer siehst. Und du musst diese Last nicht alleine tragen. Lass mich dir helfen."
Lena seufzte und spürte, wie die Tränen in ihren Augen brannten. „Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Manchmal fühle ich mich so verloren."
Jule stand auf, ging um den Tisch herum und setzte sich neben Lena. Sie legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie sanft zu sich. „Lena, es ist okay, sich so zu fühlen. Aber du bist nicht allein. Ich bin hier für dich, und ich werde immer für dich da sein."
Lena lehnte ihren Kopf an Jules Schulter und spürte die beruhigende Wärme ihrer Nähe. „Ich wünschte, ich könnte glauben, dass ich wirklich stark genug bin."
Jule hob Lenas Kinn und sah ihr tief in die Augen. „Du bist mehr als stark genug. Und es gibt noch etwas, das ich dir schon lange sagen wollte. Ich empfinde mehr für dich als nur Freundschaft. Ich liebe dich, Lena."
Lena blickte überrascht, aber tief berührt, in Jules Augen. „Jule, ich... ich habe Angst. Angst, dass ich nicht genug bin, selbst für dich."
„Lena," sagte Jule sanft, „Liebe bedeutet, auch die Schwächen des anderen zu akzeptieren und zu unterstützen. Du musst nicht perfekt sein. Ich liebe dich so, wie du bist, mit all deinen Stärken und Schwächen."
Unsicher, aber entschlossen, neigte sich Lena näher zu Jule. Ihre Lippen trafen sich in einem zarten, liebevollen Kuss. Es war ein Moment voller Zärtlichkeit und gegenseitigem Verständnis. Als sie sich voneinander lösten, sahen sie sich tief in die Augen.
„Ich habe immer noch Angst, Jule. Was, wenn ich wieder Zweifel habe?" fragte Lena leise.
Jule hielt Lena fest und sagte mit fester Stimme: „Dann sind wir gemeinsam stark, Lena. Wir gehen diesen Weg zusammen. Du bist nicht allein, und ich werde immer an deiner Seite sein."
In diesem Moment fühlte Lena, dass sie alles überwinden konnte. Mit Jule an ihrer Seite war sie bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen. Gemeinsam würden sie alles schaffen, was das Leben ihnen entgegenstellte.