Sydney LohmannxKlara Bühl// Angst 2

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Die Tage im Mannschaftshotel vergingen, und die Saison neigte sich dem Ende zu. Klara und Sydney hatten in der Zeit seit dem Vorfall eine unausgesprochene Verbindung aufgebaut. Klara fühlte sich Sydney näher denn je, doch je mehr sie über ihre Gefühle nachdachte, desto mehr nagte die Angst an ihr. Es war, als würde ein Schatten über ihr Herz gelegt, ein ständiger Kampf zwischen dem Wunsch nach Nähe und der Angst vor Verlust.

Klara stand am Fenster ihres Zimmers und starrte in die Dunkelheit. Die Welt draußen schien so weit weg, so unerreichbar. In den letzten Wochen hatte sie oft mit Sydney trainiert, lachte mit ihr, teilte ihre Geheimnisse und Ängste. Doch die Ungewissheit über das, was zwischen ihnen war, schnürte ihr die Kehle zu. Sie fragte sich, ob Sydney ahnte, was sie fühlte.

Die Unsicherheit wurde unerträglich, und Klara beschloss, es endlich zu klären. Am nächsten Tag stand ein wichtiges Spiel an, aber in der Nacht zuvor hatte sie kaum geschlafen. Der Druck in ihrer Brust war wie ein dröhnender Puls, der sie daran erinnerte, dass sie eine Entscheidung treffen musste. Als die Morgensonne durch das Fenster schien, spürte Klara, dass sie nicht länger warten konnte.

Im Mannschaftsraum, bevor sie das Feld betraten, suchte Klara nach Sydney. Als sie sie schließlich fand, saß Sydney mit anderen Teamkolleginnen und lachte. Das Lächeln, das Klara so sehr liebte, schnitt ihr ins Herz. Sie trat näher und spürte, wie ihre Knie weich wurden.

„Sydney, können wir kurz reden?", fragte Klara, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. Sydney blickte auf, ihre Augen voller Wärme. „Klar, was gibt's?"

Klara führte Sydney in einen ruhigeren Flur, abseits von den anderen. „Ich muss dir etwas sagen", begann sie und spürte, wie ihre Stimme zitterte. „Ich... ich kann nicht mehr so weitermachen. Ich muss dir einfach sagen, was ich fühle."

Sydney sah sie an, und Klara bemerkte, wie sich in ihren Augen ein Hauch von Besorgnis spiegelte. „Was ist los, Klara? Du machst mir Sorgen."

Klara holte tief Luft. „Ich habe mich in dich verliebt." Die Worte kamen heraus wie ein Schrei in die Stille. Klara fühlte, wie der Boden unter ihren Füßen schwankte, als die Wahrheit in die Luft schwebte.

Sydney blinzelte, als ob sie die Worte nicht sofort verarbeiten konnte. Ein Moment der Stille entstand, und in diesem Moment spürte Klara, wie ihre Welt auseinanderbrach. „Klara...", begann Sydney zögernd, aber Klara wollte es nicht hören.

„Ich weiß, das ist verrückt. Ich weiß, es wird alles nur komplizierter machen. Ich wollte es dir nicht sagen, aber ich kann nicht mehr. Es tut mir leid, wenn ich alles kaputt mache", sprach Klara hastig und fühlte, wie Tränen in ihren Augen brannten. „Es tut mir leid, dass ich dir so etwas antue, aber ich kann nicht mehr."

Klaras Stimme zitterte, und sie konnte den Schmerz, den sie fühlte, nicht mehr zurückhalten. Sydney sah sie lange an, ihre Miene wechselte zwischen Verständnis und Sorge. „Klara, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist viel. Ich habe keine Erfahrung mit solchen Dingen. Wir sind Teamkolleginnen. Was wird das für uns bedeuten?"

Der Gedanke an das, was sie gerade aussprach, schnürte Klara die Kehle zu. „Ich habe nicht erwartet, dass du... dass du etwas zurückfühlst. Ich wollte nur ehrlich zu dir sein, weil ich nicht mehr so tun kann, als wäre alles in Ordnung."

Die Worte blieben in der Luft hängen, und Klara spürte, wie die Kluft zwischen ihnen immer größer wurde. Sie wollte, dass Sydney sie in die Arme nimmt, sie beruhigt und alles so macht, wie es einmal war, aber die Realität war eine andere.

„Klara, ich... ich schätze dich wirklich sehr, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich so fühlen kann. Ich habe nicht darüber nachgedacht, und ich will unser Team nicht gefährden. Was, wenn das alles kaputtmacht?"

„Ich weiß, dass ich damit alles gefährde", murmelte Klara und fühlte, wie ihr Herz in ihrer Brust zerbrach. „Ich wollte nur, dass du die Wahrheit weißt. Ich kann nicht mehr so tun, als wäre nichts. Es tut mir leid."

Klara wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Sydney sie einfach umarmen würde, dass alles zurück zu dem werden könnte, was es einmal war. Aber stattdessen sah Sydney einfach weg, ihre Augen verrieten, dass sie unsicher war. „Ich muss nachdenken", sagte sie schließlich, und Klara spürte, wie die Welt um sie herum ins Wanken geriet.

Der Rest des Tages war ein Schatten für Klara. Sie spielte das Spiel, aber jede Berührung von Sydney fühlte sich an wie ein Brandstifter in ihrem Herzen. Nach dem Spiel war es unerträglich, und sie fand sich allein im Stadion wieder, während die anderen feierten.

Klara war am Boden zerstört. In den letzten Tagen hatte sie sich gefühlt, als würde ihre Verbindung zu Sydney immer stärker werden, doch jetzt fühlte sie sich wie ein Schatten ihrer selbst. In den folgenden Wochen schien Sydney sich von ihr zu distanzieren. Das Lachen, das sie früher geteilt hatten, war verschwunden, und Klara spürte, wie die Kluft zwischen ihnen immer größer wurde.

Eines Abends, als Klara allein im Aufenthaltsraum saß, kam Sydney vorbei. Sie sah traurig aus, und Klara fühlte, wie sich ihr Herz zusammenzog. „Klara", begann Sydney, ihre Stimme leise und zögerlich. „Ich habe viel nachgedacht über das, was du gesagt hast. Es tut mir leid, wenn ich dir das Herz gebrochen habe, aber ich kann nicht so fühlen, wie du es tust."

Klaras Herz schien in ihrer Brust stehenzubleiben. „Ich weiß... ich verstehe. Ich wollte nicht, dass es so endet. Ich wollte nur ehrlich zu dir sein."

Sydney nickte. „Ich schätze deine Ehrlichkeit. Aber ich muss das für mich selbst klären. Wir müssen Abstand halten."

Der Satz traf Klara wie ein Schlag ins Gesicht. „Abstand?", wiederholte sie, unfähig, die Tränen zurückzuhalten. „Ich kann das nicht..."

„Es ist das Beste für uns beide", sagte Sydney mit einer Traurigkeit in der Stimme, die Klara das Herz brach. Sie wusste, dass sie nicht länger zusammen sein konnten, und in diesem Moment fühlte sie sich, als wäre alles, was sie je aufgebaut hatten, in Stücke zerbrochen.

Klara wollte schreien, wollte Sydney festhalten und sagen, dass sie es nicht ertragen konnte, sie zu verlieren. Doch stattdessen stand sie nur da, ihre Welt war in Scherben gefallen. Sie sah Sydney an, die sich umdrehte und ohne ein weiteres Wort ging.

Die Stille um Klara war ohrenbetäubend. In der Dunkelheit des Raumes fühlte sie sich verloren, ihre Gefühle wie ein unerbittlicher Sturm, der alles in ihrem Inneren zerfetzte. Der Verlust war überwältigend, und sie wusste, dass es kein Zurück mehr gab. Sydney war nicht nur ihre Teamkollegin; sie war der Teil von Klara, den sie nie wieder zurückgewinnen konnte.

Die Erinnerungen an die glücklichen Zeiten, die sie geteilt hatten, schmerzten wie offene Wunden, und Klara wusste, dass sie das nicht überwinden konnte. Sie war in der Stille des Raumes gefangen, ein Echo der Traurigkeit, das ihr Herz für immer begleiten würde.

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