Sara DoorsounxLena Oberdorf// Ein etwas holpriger Sommer

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Die Sonne strahlte heiß über den azurblauen Himmel, und das Rauschen der Wellen mischte sich mit dem leisen Murmeln der Strandbesucher. Lena Oberdorf und Sara Doorsoun hatten beschlossen, sich nach einer langen und anstrengenden Saison eine wohlverdiente Auszeit zu gönnen. Ihr Reiseziel? Ein traumhafter Strand in Süditalien, wo der weiße Sand die Füße kitzelte und das türkisfarbene Meer dazu einlud, den Alltag für eine Weile zu vergessen.

„Ich kann es nicht fassen, dass wir endlich hier sind“, sagte Lena und ließ sich mit einem zufriedenen Seufzen auf das große Strandtuch fallen, das sie gemeinsam ausgebreitet hatten. Der Duft von salzigem Meerwasser lag in der Luft, und die Sonne brannte angenehm warm auf ihrer Haut. „Das ist genau das, was ich gebraucht habe.“

Sara, die sich neben Lena hinlegte und die Sonnenbrille auf die Nase schob, lächelte. „Ich auch. Endlich mal kein Stress, keine Spiele und keine Termine. Nur wir zwei und dieser endlose Strand.“

„Und leckeres Essen“, fügte Lena grinsend hinzu. „Ich kann es kaum erwarten, die ganzen Pasta-Gerichte zu probieren.“

Sara lachte. „Natürlich, Essen steht bei dir ganz oben auf der Liste. Aber hey, wir haben Urlaub, also warum nicht?“

Für einen Moment schwiegen sie beide, ließen den Augenblick auf sich wirken und genossen die friedliche Atmosphäre. Lena spürte, wie ihre Anspannung nach und nach von ihr abfiel, während sie in die Ferne starrte, wo das Meer und der Horizont miteinander verschmolzen. Es war ein perfekter Tag, fast zu schön, um wahr zu sein.

Nach einer Weile drehte sich Lena zu Sara um. „Lust, ein bisschen im Wasser zu planschen? Das Meer sieht perfekt aus.“

Sara hob eine Augenbraue und lächelte herausfordernd. „Wer zuletzt im Wasser ist, zahlt das Abendessen!“

Lena sprang sofort auf, als hätte sie auf diese Worte gewartet. „Du wirst verlieren!“, rief sie und rannte bereits los, bevor Sara überhaupt richtig reagieren konnte. Die beiden stürmten lachend Richtung Wasser, ihre Füße versanken tief im heißen Sand, während das Wasser immer näher kam.

Doch kurz bevor Lena das kühle Nass erreichte, geschah es. Sie trat auf einen unsichtbaren Stein, der im Sand versteckt war, und knickte unglücklich mit dem Fuß um. Ein stechender Schmerz durchzog ihren Knöchel, und sie konnte nicht verhindern, dass sie stolperte und auf den weichen Sand fiel.

„Aua!“, rief Lena, und sofort wich das Lachen aus ihrem Gesicht, als sie den Fuß an sich zog und vor Schmerz die Zähne zusammenbiss.

Sara, die bereits das Wasser erreicht hatte, drehte sich erschrocken um, als sie Lenas Ruf hörte. „Lena! Was ist passiert?“

Schnell rannte sie zurück zu ihr und kniete sich neben ihre Freundin. „Hast du dich verletzt?“

Lena verzog das Gesicht und nickte, während sie ihren rechten Fuß hielt. „Ich bin umgeknickt. Ich glaube, ich habe mir den Fuß verstaucht.“ Sie klang frustriert, als sie den Fuß vorsichtig in den Sand sinken ließ und das Gefühl prüfte. „Es tut echt weh.“

Sara sah sich sofort den Fuß an, der bereits leicht anschwoll. „Okay, das sieht nicht gut aus“, murmelte sie, ihr Blick war konzentriert. „Wir müssen das kühlen und du solltest den Fuß erstmal nicht belasten.“

„Ach Mann…“, stöhnte Lena und ließ sich in den Sand zurückfallen. „Wir sind gerade mal einen Tag hier, und schon passiert so was. Typisch.“

Sara schüttelte lächelnd den Kopf, auch wenn sie die Sorge in ihren Augen nicht ganz verbergen konnte. „Du hast wirklich ein Talent dafür, im unpassendsten Moment Unfälle zu bauen.“

„Danke“, antwortete Lena sarkastisch. „Das hilft echt.“

Sara legte sanft eine Hand auf Lenas Schulter. „Hey, keine Sorge. Wir kriegen das hin. Wir sind doch im Urlaub, das wird uns nicht den Spaß verderben.“ Sie stand auf und sah sich um. „Bleib hier, ich hole schnell etwas Eis oder kaltes Wasser, um das zu kühlen.“

Lena nickte nur, während sie versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Sie war immer diejenige, die es gewohnt war, sich durch Herausforderungen zu kämpfen, aber das hier war frustrierend. Sie wollte den Urlaub genießen, und jetzt würde sie vermutlich den Rest der Zeit mit einem geschwollenen Knöchel am Strand sitzen.

Wenige Minuten später kam Sara zurück, bewaffnet mit einer großen Flasche kaltem Wasser und einem Handtuch. Sie setzte sich neben Lena und goss vorsichtig das Wasser über das Tuch, bevor sie es um Lenas Knöchel wickelte. „Das wird nicht sofort helfen, aber es sollte die Schwellung etwas lindern.“

Lena biss die Zähne zusammen, als die Kälte auf ihren geschwollenen Knöchel traf, aber sie sagte nichts. Sara war so fürsorglich, und das tröstete sie mehr, als sie zugeben wollte. In Saras Gegenwart fühlte sie sich sicher, selbst wenn es um so eine Kleinigkeit ging.

„Du wirst mich den Rest des Urlaubs rumschleppen müssen, weißt du das?“, sagte Lena mit einem schiefen Lächeln.

Sara grinste. „Ich hätte sowieso nichts anderes vorgehabt. Ein kleiner Muskelaufbau-Urlaub.“

Lena schnaubte und legte den Kopf in den Nacken. „Großartig. Ich wollte eigentlich entspannen und jetzt muss ich zusehen, wie du mich durch die Gegend schleppst.“

„Dafür sorge ich dafür, dass du nicht verhungerst“, antwortete Sara grinsend. „Ich kümmere mich um alles, okay? Du kannst dich entspannen, und ich spiele deine persönliche Krankenschwester.“

„Na, das klingt doch gar nicht so schlecht“, erwiderte Lena und streckte sich auf dem Handtuch aus, als hätte sie sich schon mit der Situation abgefunden.

Der restliche Tag verlief ruhiger als geplant. Sara half Lena zurück zu den Liegen, wo sie es sich mit einem Buch gemütlich machte und den Fuß hochlegte. Obwohl der Schmerz noch da war, fühlte sich Lena irgendwie getröstet – allein durch Saras Gesellschaft und die Tatsache, dass sie wusste, dass sie sich auf ihre Freundin verlassen konnte.

Am Abend, als die Sonne langsam im Meer versank und der Himmel in sanften Rosatönen leuchtete, saßen die beiden auf der Terrasse ihres Strandhauses, mit einer großen Schale Pasta vor sich.

„Siehst du“, sagte Sara und prostete Lena mit einer Gabel zu. „Du hast es dir bequem gemacht, und ich habe uns das beste Essen organisiert. Was will man mehr?“

Lena lachte, auch wenn sie beim Bewegen ihres Fußes das Gesicht verzog. „Na ja, vielleicht einen gesunden Knöchel.“

Sara schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Sorgen. Der heilt, und bis dahin habe ich dich im Griff. Du wirst sehen, wir machen das Beste aus diesem Urlaub.“

Lena sah Sara an und spürte eine tiefe Wärme in ihrer Brust. „Danke, Sara“, sagte sie leise. „Du bist echt die Beste.“

Sara grinste breit. „Ich weiß. Jetzt iss, bevor die Pasta kalt wird.“

Und obwohl Lenas Fuß pochte, war sie sich sicher, dass sie keinen besseren Sommerurlaub hätte haben können – denn was zählte, war nicht, ob alles perfekt lief, sondern mit wem man die Zeit verbrachte. Und in Saras Nähe fühlte sich jeder Moment genau richtig an.

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