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Es dauert ein bisschen und sie brauchte mehrere Anläufe, um ihre Augen zu öffnen, bevor sie dann tief einatmete, was einen stechenden Schmerz in ihrem Brustkorb verursachte. Ihr verschwommener Blick wurde immer schärfer, doch das Einzige, was sie sehen konnte war eine graue Decke.

Bis auf ihre Finger und ihre Zehen, konnte sie ihre anderen Gliedmaßen nur schwer bewegen und es erschöpfte die junge Frau ungemein, sodass sie es aufgab und es schließlich sein ließ.
„Wo bin ich?", murmelte sie leise und versuchte ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Der pochende Schmerz, durch das tiefe Einatmen, wollte einfach nicht nachlassen.

Unauffällig sah sie sich um, entdeckte aber keine weiteren Personen, weswegen sie darüber nachdachte nach jemanden zu rufen, unterließ es dann aber. Wenn sie sich nicht einmal sicher ist, wo sie sich überhaupt befand, hatte es auch keinen Sinn nach jemanden zu rufen. Sie kennt hier niemanden und außerdem würde irgendwann schon jemand nach ihr sehen, oder? Immerhin sah es ein bisschen so aus wie auf einer Krankenstation.

Stumm ließ sie sich ihre Gedanken durch den Kopf gehen, wurde dabei aber immer unruhiger.
Wie ist sie eigentlich hierhergekommen? Und je länger sie darüber nachdachte, desto mehr Fragen stellte sie sich.
Wo war sie?
Was war überhaupt passiert?
Und warum tat das Atmen so weh?
Immer und immer mehr Fragen kamen auf und Maron hoffte inständig, dass bald jemand auftauchen würde, da die junge Frau zunehmend unruhiger wurde.

Zu ihrer Erleichterung erfüllte sich ihr der stumme Wunsch bald darauf und die stählerne Tür öffnete sich. Ein Mann trat an sie heran, überprüfte die Gerätschaften, welche an die Rothaarige angeschlossen waren und blickte dann in ihr Gesicht, was ihn sichtlich zusammenzucken ließ.

„Seit wann bist du wach?", fragt er als er seine Fassung wiedererlangt hat und zog sich unbewusst seine Mütze ein bisschen weiter ins Gesicht.
„Noch nicht sehr lang", antwortete sie leise und der Mützenträger öffnete den Mund, ehe er sich umdrehte und aus dem Raum verschwand.
Verwirrt blickte sie ihm hinterher und ließ sich dann seufzend weiter in ihr Kissen sinken. Leise räusperte sie sich und versuchte dann sich langsam aufzusetzen. Sie war heiser, aber wen wunderte es auch, immerhin musste sie mehrere Tage weg gewesen sein und als sie versuchte ein paar weitere Worte mit ihren Lippen zu formen, musste sie sich wieder mehrere Male räuspern, da sich ein unangenehmes Gefühl in ihrer Kehle ausbreitete. Doch der fremde Mann war schon lange über alle Berge, weshalb jegliche Wörter sowieso nichts mehr gebracht hätten.

Er hatte nett ausgesehen in seinem weißen Anzug und dieser amüsanten Mütze, die er auf Kopf trug. Schade dass man seine Augen nicht sehen konnte.

Nur kurze Zeit später waren leise Schritte im Gang zu hören und nur wenige Momente danach ging die Tür ein weiteres Mal auf und nun stand neben dem Mann von eben noch eine zweite Person.
Die junge Frau musterte den anderen Mann neugierig, als er sich einen Hocker heran zog und dann zu ihr ans Bett setzte. Er hatte auch eine Mütze auf, welche sie an etwas erinnerte. Doch sie wusste nicht genau an was.
Unter seiner Kopfbedeckung stachen pechschwarze Haarsträhnen hervor und als sie den Blick zu seinen Augen wandern lässt, trafen sturmgraue, kühle Iriden auf warme, karamellfarbene.

Es war ein kurzer und flüchtiger Blickkontakt. In seinem Blick lag etwas schweres, etwas trauriges. Wie viel dieser Mensch wohl schon gesehen und durchgemacht haben musste?

Eine Szene blitzte vor ihrem Auge auf, in der sie genau diese Augen bereits traf, und der sie die Kiste mit der Teufelsfrucht anvertraut hatte, die sie nach mühseliger Arbeit diesen Piraten klauen konnte.

„Hast du Schmerzen?", fragt der Schwarzhaarige, welcher seine Patientin musterte. Ihm war ihre Erkenntnis nicht entgangen.
Immerhin hatte sie ihn regelrecht angestarrt und ihm unverblümt in die Augen gesehen, ohne dass es ihr in irgendeiner Weise unangenehm zu sein schien.

Aus dem Schatten ins Licht (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt