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Nach circa einer Woche war es so weit, die Heart Piraten erreichten endlich die Insel Punk Hazard auf der sich Law niederlassen und dann auf den Strohhut warten wollte um ihm das Angebot mit der Allianz zu unterbreiten. Seine Männer sollten derweil weiter nach Zou, Bepos Heimatinsel segeln, wo er dann, nachdem er Doflamingo bezwungen hatte, wieder zu ihnen stoßen würde.

Doch bevor er die Polar Tang verließ, hatte er das dringende Bedürfnis noch ein abschließendes Gespräch mit Maron führen zu müssen, da er sie definitiv nicht mit sich nehmen würde und das obwohl sie es immer noch glaubte. Doch wenn er ehrlich war, dann würden sie und seine Gefühle ihr gegenüber bei seiner Mission nur stören und das konnte er einfach nicht gebrauchen, immerhin arbeitete er schon seit mehreren Jahren an diesem Plan.

„Also was willst du besprechen?", fragte Maron neugierig als er die Tür zu seiner Kabine schloss, denn die Flure des Ubootes waren hellhörig.

„Möchtest du der Crew von uns erzählen?", scherzte Maron, da sie genau wusste, dass er solche Anspielungen nicht besonders gerne mochte. Law war schon immer so, dass er lieber aus allem und jedem ein Geheimnis machte und vor allem seine Frauengeschichten nicht an die große Glocke hing.

„Shachi und Penguin schöpfen schon Verdacht."
„Wie kann man die skeptischen Blicke der beiden nicht bemerken?", fragte Law ironisch und verzog seine Miene nicht einen Millimeter, weshalb Maron genau bemerkte, dass mit dem Captain der Heart Piraten etwas nicht stimmte. Er wirkte sehr angespannt.

„Beschäftigt dich etwas?", murmelte sie nach einem kurzen Moment der Stille. Law strich mit seinen Fingern durch sein Bart. Bisher war ihr diese Angewohnheit selten aufgefallen, doch er tat dies immer, wenn er intensiv nachdachte. Seine Schatten unter den Augen waren dunkler als sonst, was ihr sagte, dass er anscheinend mal wieder spät zu Bett gegangen war. Vermutlich saß er noch Stunden an seinem Schreibtisch und las oder brüteten über seinem Plan, als er sicher sein konnte, dass Maron schon schlief.

„Maron... ich werde allein gehen."

„Ja, ich weiß. Du sagtest bereits, dass die Heart Piraten, in Bepos Heimat, nach Zou segeln sollen."
„Nein, ich meine ganz allein."

Laws graue Pupillen trafen Marons karamellfarbene, die ihn weiterhin irritiert musterte.

„Was? Aber ich dachte ich komme mit und helfe dir. Du weißt, dass ich die Mera Mera no Mi um jeden Preis haben muss."

„Natürlich. Aber das ist alles zu gefährlich. Ich werde morgen früh von Bord gehen. Allein. Das ist mein letztes Wort."

„Das kannst du nicht machen! Du hast es mir zugesagt!" In Marons Blick wechselten sich Fassungslosigkeit und Ärger immer wieder ab, während sie ihn am liebsten einfach nur geschüttelt hätte.

„Ich habe mich nun mal umentschieden. Wo ist das Problem?!"

„Das Problem?!"

„Du würdest mich nur behindern und das kann ich nicht gebrauchen. Deshalb bitte ich dich hier bei Shachi, Bepo und den anderen zu bleiben. Ich werde dann wiederkommen und bringe dir irgendwie diese Frucht mit."

„Soll das ein Scherz sein?!" Maron lief nun doch auf ihn zu und packte seinen Hemdkragen, während Law weiter mit unveränderter Miene vor ihr stand.

„Wie willst du Doflamingo schlagen und gleichzeitig auch noch die Feuerfrucht an dich nehmen?! Du wirst mit einem schon genug zu tun haben!"

„Das lass mal meine Sorge sein! Und der Strohhut ist ja auch noch da. Er wird mein Angebot nicht ausschlagen, da bin ich sicher."

„Law, ich werde mitgehen!"
„Wirst du nicht."

„Du hast mir nichts zu sagen, immerhin bist du nicht mein Captain!" Die junge Frau spürte wie die Wut in ihm empor kroch, aber wer konnte es schon verübeln, zumal es ihr in dem Moment haargenauso ging. Wütend funkelten die beiden sich an, ihre Hände zu Fäusten geballt, während Law seine vor der Brust verschränkte.

„Na schön... mach was du willst", seufzte er schließlich und gab sich somit geschlagen. „Aber komm nicht an, wenn du in Gefahr gerätst."

Glücklich huschte ihr ein kleines Lächeln über die Lippen, das in genau dem Moment erlisch, als sie am Morgen aufwachte und Law plötzlich verschwunden war.

...

Ein paar Tage später, saß Maron allein in der Kombüse und wusste nicht wohin mit ihren Gedanken oder ihren Gefühlen. Law war einfach gegangen und die Heart Piraten weitergereist, ohne dass sie von Bord gehen oder sich von ihm verabschieden konnte. Die Wut die die junge Frau seit dem Tag in sich trug, wuchs unaufhörlich, wodurch sie sich vermehrt in die Küchenarbeit stürzte um sich wenigstens etwas abzulenken. Jegliche Aufmunterungsversuche seitens Bepo oder Penguin gingen jedes Mal ins Leere. Ihr Körper kam einfach nicht zur Ruhe, so wie die anderen Tage auch schon, die Angst ihm könnte etwas zustoßen wurde immer größer und wieder verfluchte sie diesen Mann für seine kalte und herzlose Art und das, obwohl sie doch ganz genau wusste, dass er auch anders sein konnte.

Die Tatsache, dass sie die Teufelsfrucht haben wollte war nach wie vor ihr Ziel und niemand würde sie von diesem Ziel abbringen. Nur wie brachte sie es fertig Bepo darum zu bitten, sie in Dressrosa abzusetzen. Law hatte ihm den Auftrag erteilt auf dem schnellsten Weg nach Zou zu segeln und sicherlich würde er nie dem Widersprechen was sein Captain ihm auftrug.

Doch Maron war sicher, sie musste etwas tun, denn sonst würde sie auf einer Insel festsitzen, auf der sie nichts verloren hatte und wo sie sich fehl am Platze fühlen würde. Das Law sie einfach hier zurückgelassen hatte, dass nagte doch stark an ihrem Vertrauen zu ihm und das würde sie ihm auch nicht so schnell wieder verzeihen.

Entschlossen stand sie auf und machte sie auf den direkten Weg in die Steuerzentrale ganz nach unten.

„Bepo, wir müssen reden!" Ihre Stimme forsch und auffordernd.
„Ähm... Maron... gerade ist es schlecht. Wir müssen noch durch diese Strömungen..."
„Bepo! Sofort!"

Bei ihrem Tonfall zuckte er merklich zusammen, folgte ihr dann aber nach draußen, wo sie allein waren.
„Du musst mich auf Dressrosa von Bord lassen."
„Aber, der Captain hat gesagt..."
„Mir ist klar was er gesagt hat, aber Law ist nicht der Einzige mit einem Ziel. Bitte lass mich gehen!"
„Maron... dass kann ich wirklich nicht... Entschuldigung."

Die junge Frau spürte wie ihre Hände und ihr Unterkiefer zu zittern begannen, während sich die Tränen in ihren Augen sammelten. „Bitte Bepo!"

„Aber der Captain hat gesagt..."

„Ich weiß, was er gesagt hat, aber ich kann nicht länger hier herumsitzen und nichts tun!"

Als die erste Träne fiel, stieg das Unwohlsein des Eisbären. „Hast du noch nie jemanden so sehr vermisst, dass du alles dafür getan hättest, um wenigstens das letzte Andenken an diese Person in Besitz nehmen zu können?"

„Bitte beruhige dich..." Bepos Blick wanderte unsicher von ihren Augen zurück zum Steuerraum und wieder zurück.

„Ich verspreche dir, Law wird mein Problem sein! Aber wenn ich hierbleibe, dann drehe ich noch durch!"

Nun liefen die Tränen in immer unregelmäßigeren Abständen ihr Gesicht hinab, bis sie schlussendlich auf den Boden tropften und Marons Körper zuckte und zitterte. Was sie auf einmal so überkam, wusste sie nicht, ihr war nur klar, dass sie bereits das zweite Mal von einem Mann unfreiwillig verlassen wurde und es schmerzte. So sehr, dass sie es nicht in Worte fassen konnte.

„Na schön... aber du musst mir versprechen auf dich aufzupassen. Sobald du diese Frucht hast, verstecke dich und warte dort auf Law. Er wird dich dann wieder mit zurücknehmen."

„Danke!"

Aus dem Schatten ins Licht (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt