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Ein Stechen in der Brust, Luftmangel und um sich herum überall nur Bäume und Sträucher. Wie es schien, befand sich Maron weit ab von jeglicher Zivilisation, auf der Flucht vor Pinkbeard und seinen Männern, die ihr mal wieder nach dem Leben trachteten.

Vollkommen müde und erschöpft sprang sie über den umgefallenen Baumstamm, stolperte und verlor dabei fast das Gleichgewicht. Nur ein Fehler und dieses Monster hätte sie. Maron lief immer weiter, immer tiefer in die Dunkelheit, die Schmerzen im Körper ignorierend. Bis sich auf einmal eine dunkle Wand vor ihr auftat.

„Endlich habe ich dich, meine Süße. Bist du bereit zu sterben?" Der Mann mit dem ekligen Mundgeruch und seiner hässlichen Haarfarbe war nur noch wenige Meter von ihr entfernt.

„Scheiße!", schrie die junge Frau. Angst und Panik durchfluteten ihren Körper als der Mann nach ihr griff. Doch gerade als seine Hand ihr Handgelenk packen wollte, begann der Boden zu vibrieren und Maron sah einen hellen Lichtkegel auf sich zukommen. So hell, dass sie für einen kurzen Moment nichts mehr sehen konnte.

Wie eine gigantische Flutwelle schossen Flammen auf Pinkbeard zu und vergruben ihn unter sich, während der Mann schrie und jammerte und Maron konnte erleichtert aufatmen. Doch als sich aus der Dunkelheit eine männliche Gestalt auftat und sich ihr immer weiter näherte, kam die Angst und das beklemmende Gefühl zurück.

Doch etwas an diesem Mann kam ihr bekannt vor. War es sein Gang? War es die Haltung wie er sich bewegte, oder waren es diese warmen Flammen, die seinen Körper umgaben.

Erst als er aus dem Schatten hinaustrat, erkannte Maron um wen sich eigentlich bei ihrem Retter handelte, auch wenn sie, neben Pinkbeard, die ganze Zeit schon ein bestimmtes Gefühl verfolgt hatte.

„ACE?!"

„Hey Maymay!" Mit strahlenden Augen und empor gehaltener Hand, mit der er de junge Frau begrüßte, stand er vor ihr, ein Lachen so groß wie sein Herz und eine Coolness die selbst die stärksten Männer an sich zweifeln ließen. Das Einzige, was ihn zu seinem vorherigen Ich unterschied, war die riesige Narbe in Form eines Loches, die seinen Oberkörper verzierte, doch auch die ließ ihn kalt.

Maron spürte Tränen der Freude und Erleichterung in sich aufsteigen, ehe sie auf ihn zulief und ihre Arme um seinen muskulösen Oberkörper schlang. Den Kopf tief in seiner Brust vergraben, während Ace zu lachen begann. Seine Hände ruhten still auf ihrem Rücken, während er von oben auf sie hinabsah und es genoss endlich wieder die Nähe der Frau, die er liebte zu spüren.

„Hör auf zu heulen! Alles wird gut, glaub mir."

Doch sie hörte gar nicht auf seine Worte, sondern schluchzte und weinte weiterhin, und Ace spürte bereits, wie seine Haut schon ganz nass von ihren Tränen war.

„Maron... hey... alles wird gut."

Endlich packte er sich ihr Kinn und hob es zu sich hoch, bevor er ihr zärtlich die Tränen von der Wange küsste.

„Wie soll denn bitte alles gut werden, wenn du nicht mehr da bist?! Kannst du mir das mal sagen?!"

„Wie ich sehe, hast du neue Freunde gefunden. Sie scheinen nett zu sein, besonders dieser gruselige Eisbär."

„Bepo?" Maron spürte, wie sich ihr Körper langsam wieder beruhigte, dass war schon immer seine geheime Zauberkraft gewesen. Immer wenn es ihr schlecht ging, dann war er da und baute sie im Nu wieder auf.

„So heißt er? Komischer Name..."

Ace fing an zu lachen und schob Maron ein klein wenig von sich fort, damit er ihr besser in die Augen sehen konnte.

„Du bist immer noch so unverschämt hübsch, weißt du das?"

„Ace... was machst du hier? Bin ich tot?"

„Nein, deine Zeit ist noch lange nicht gekommen. Dafür werde ich selbst hier im Himmel noch sorgen und dich wie einen Schutzengel bewachen."

Nach diesen Worten begann sie erneut bitterlich zu weinen, während Ace die Welt nicht mehr verstand, und Mühe hatte sie zu beruhigen.

„Das habe ich doch gar nicht verdient...", schluchzte sie. „Ich... ich habe dich betrogen, Ace. Ich bin so ein furchtbarer Mensch! Aber Law und ich... wir haben..."

„Maron, wie willst du mich betrügen, wenn ich gar nicht mehr auf der Erde verweile?"

„Aber ich hätte fast etwas Schlimmes mit einem anderen Mann getan!"

„Was soll so schlimm daran sein? Ich möchte, dass du glücklich bist, dass du lebst. Trafalgar scheint ein guter Kerl zu sein. Ein bisschen verklemmt und spießig, aber ich glaube er mag dich. Wer tut das nicht?" Dann stoppte er kurz, bevor er fortfuhr. „Es war hart für mich, dich die letzten Monate zu sehen. So zerbrechlich, so traurig... du sollst lachen, das steht dir ziemlich gut, finde ich." Ein schelmisches Lächeln schlich sich um seine Mundwinkel. Dann strich er ihr erneut die Tränen aus dem Gesicht. „Es bringt nichts die ganze Zeit der Vergangenheit hinterher zu trauern."

„Aber du bist meine Vergangenheit!"

„Und wer weiß, vielleicht ist Law deine Zukunft. Sei offen Maron, versteck dich nicht und lebe ohne etwas zu bereuen! Vergiss das niemals!"

„Du fehlst mir so."

„Du mir auch", sagte Ace, ein kleiner Schleier der sich nun auch vor sein Blickfeld schob und den er schnell versuchte wieder zu verdrängen, indem er ihr liebevoll eine der langen Haarsträhnen hinter das rechte Ohr strich. „Vor allem der Sex."

„Arschloch!" Wütend holte sie aus und boxte ihm mehrmals auf den Oberarm, während das Sommersprossengesicht lachend in Deckung ging.

„Ich schütte dir hier mein Herz aus und du denkst nur an das eine?! Du bist echt unmöglich!" Manchmal wundert es mich, dass du nicht in der Hölle gelandet bist!"

Plötzlich stockte der Schwarzhaarige und richtete sich erschrocken auf. „Apropos! Ich muss wieder los."

„Was? Aber du bist doch grad erst hergekommen."

„Maron, meine Zeit hier ist abgelaufen. Ich bin froh, dass ich dich wenigstens noch einmal sehen durfte. Bitte versprich mir, endlich zu leben. Endlich wieder neue Abenteuer zu erleben und vor allem endlich wieder dein Herz zu öffnen. Dieses Einsiedlerleben hast du nicht verdient." Ace näherte sich ganz langsam dem Gesicht der jungen Frau, seine Lippen ganz nah, während er ihr Kinn umgriff und sie dadurch jeglichen Widerstand verlor und sie ihre Augen schloss. „Ich liebe dich, Kleine." Dann spürte sie nur noch so etwas wie ein Lufthauch auf ihren Lippen und als sie ihre Augen wieder öffnete, war er verschwunden.

Schweißgebadet schreckte Maron hoch und versuchte ihr pochendes Herz zu beruhigen. War es ein Traum? War es eine Wahnvorstellung oder diese bestimmte Verbindung zu Ace die es schon seit ihrem Kennenlernen gegeben hatte?
Egal was es war, er hatte Recht, wie sie betrübt feststellte. Es wurde Zeit, nach vorne zu schauen!

Aus dem Schatten ins Licht (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt