Kapitel 3

38 0 0
                                    

Aufgeregt blickte ich aus dem Fenster und hörte meinen Herzschlag in den Ohren. Der Langstreckenflug hatte keinerlei Verspätung und wir hoben pünktlich ab. Ich war dankbar für das kurze Flugerlebnis von Düsseldorf nach Holland. So konnte ich feststellen, dass ich flugtauglich war und entspannte mich etwas, als wir über den Wolken ankamen und uns abschnallen durften.

Mehr als elf Stunden. Was macht man so lange? Gibt es hier gute Filme?

Ich tippte auf dem Display vor mir herum und ging das Angebot durch. Filme ohne Ende, Spiele und Infos über den Flug waren zu finden.

Nach gefühlten hundert Filmen kam das erste Essen und meine Beine schrien nach Bewegung.

Sich bei den Japanern neben mir entschuldigend zwängte ich mich an ihnen vorbei und gelangte in den schmalen Gang.

Der Flug war gut besucht, weswegen ich beim Klo warten musste.

Wow! So eine Ausstattung hätte ich auch gerne zu Hause.

Laminierter Boden, ein komfortables Klo und ein verziertes Waschbecken luden zum Bleiben ein. Doch bei den ersten Anzeichen von Turbulenzen verzog ich mich auf meinem Platz zurück.

Da ich nicht viel geschlafen hatte lehnte ich mich nach fünf Stunden an das Fenster neben mir an und schloss die Augen. Kurz vorm Einschlafen grunzte etwas hinter mir und ich zuckte zusammen. Ein älterer Herr schnarchte, und dass nicht gerade dezent. In meine Kapuze gehüllt und mit Kopfhörern auf, versuchte ich einen zweiten kläglichen Versuch und machte die Musik lauter.

Irgendwann fand ich dann für ein paar Stunden meinen Schlaf und blickte verwundert umher, als sich alle anschnallten. Auf dem Display vor mir stand, dass wir uns im Landeanflug befanden und es nur noch wenige Minuten bis zur Landung seien. Neugierig schnallte ich mich schnell an und blickte aus dem Fenster.

Wir durchbrachen die Wolkendecke und unter uns bildete sich ein Land ab.

Ist das wirklich Japan? Es fühlt sich irgendwie surreal an hier zu sein.

Mein Finger kniff mich in die Wange und das Flugzeug ruckelte. Aus irgendeinem Grund konnten wir nicht sofort landen und flogen daher ein paar Schleifen in der Luft. Doch durch meine Aufregung verstrich die Zeit schnell und das Flugzeug dockte an dem Gate an.

Tausend Mal suchte ich jede Ecke meines Sitzes ab, damit nichts zurückblieb und schnappte mir meinen Rucksack aus dem Stauraum des Handgepäcks.

Die Stewardessen verabschiedeten die Gäste mit einer höflichen Verbeugung und ich gelangte nach dem Gang, der das Flugzeug mit dem Gate verband, in eine große Halle.

Menschen aus aller Welt liefen wie Ameisen durch die Gegend und manche rannten zu ihren Flügen.

Auf meinen Rucksack und Wertsachen achtend huschte ich zwischen den Leuten hindurch und kam nach einem erbitterten Kampf bei der Kofferausgabe an. Mit nervösen Beinen wartete ich, bis mein Gepäck auftauchte und ging in Richtung Check-out. Eine lange Schlange hatte sich am Terminal gebildet und ich rechnete mit gut einer Stunde Wartezeit. Nach läppischen zwanzig Minuten war ich erstaunlicherweise an der Reihe. Eine freundliche Japanerin kontrollierte meinen Reisepass und fragte mich ein paar Sachen bevor sie mich dann bat, weiterzugehen.

Mit der Hand vor dem Mund gähnte ich ausgiebig und erblickte den lauten Schnarcher mit seiner Familie.

Ma sagte, dass sie jemanden schicken würde, um mich abzuholen.

Meine Augen suchten in dem Getümmel nach einem Schild mit meinem Namen drauf und brauchten einige Moment, um den kleinen Japaner ganz hinten zu erblicken.

Yakuza - You are my love, my torture, my homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt