Kapitel 15

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Ich schlug meinen Brieffreund in allen Gebieten. Er war so ein blutiger Anfänger, aber das war irgendwie auch wieder niedlich an ihm.

Danach verbrachte ich einige Tage in Takas Wohnung und vergaß meist das Geschehene. Ich freundete mich sogar etwas mit meinem erzogenen Wachhund an. Wobei sich das Reden mehr auf ein Nicken und Hms beschränkte. Jedoch sah ich Nobu langsam mit anderen Augen. Kannte man ihn etwas mehr erschien der grimmige Yakuza viel weniger abschreckend und eher wie ein guter Freund von jemanden. Das machte mich neugierig. Mittlerweile faszinierte mich dieser Mann regelrecht. Seine Gesten und Handlungen passten überhaupt nicht zu seinem Äußeren. Besonders dieser ständige Gesichtsausdruck. Er half mir sogar bei der Geschenkeauswahl für Takas Geburtstag. Ja, auch ein Yakuza wurde irgendwann geboren und feierte dieses Ereignis zudem ich leider eingeladen wurde.

Die Geschenke waren so eine Sache... Was schenkt man jemanden der alles besitzt oder sich kaufen konnte und doch in vielen Bereichen arm war? Ein normales Leben konnte ich ihm schlecht schenken. Deswegen wollte ich unbedingt zwei Dinge besorgen. Eines für den Mann aus den Briefen und die andere Sache war für... meinen Freund. Nobu riet mir unfreiwillig zu einem breiten Lederarmband und einer Gürtelschnalle mit Kamelien. Sein Hm wirkte bei den Sachen ansprechender als bei anderen, darum nahm ich sie mit. Ich hatte noch nie einem Mann etwas geschenkt und fühlte mich das erste Mal verloren in dieser großen Stadt zwischen all den verschiedenen Geschäften.

Und wenn sie ihm nicht gefallen? Ach, ich gebe sie ihm einfach und verzieh mich aufs Klo oder so...

In Gedanken versunken ging ich in das bekannte Hochhaus und wurde gleich von einer Empfangsdame begrüßt.

»Willkommen, Miss Miller. Folgen Sie mir bitte.«

Nach dem Verbeugen führte die elegant gekleidete Frau zum Aufzug und wählte die zehnte Etage an.

Bevor es zur Feier ging, hatte ich bei mir Zuhause noch mal vorbeigeschaut, ein paar Sachen mitgenommen und Mimi eine weitere Ausrede aufgetischt. Ich war angeblich bei meiner Mutter die Tage gewesen und klärte meine Familienverhältnisse. Sie glaubte mir nur so halb und nickte misstrauisch. Was sollte ich machen? Sie bitten mitzukommen?

Im Kopf ging ich meine Sachen durch und legte mir einen Plan zurecht, wie ich mich für die Feier fertig machen sollte. Nobu erzählte mir, dass ich in ein Zimmer geführt werden würde, wo ich mich zurecht machen konnte und dann abgeholt werde. Das war auch der Fall, nur mit mehr Leuten als erwartet.

»Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, Miss.«, sagte die Empfangsdame und ließ mich mit den zwei unbekannten Japanerinnen allein.

Wieso grinsen die mich so an?

Wir verbeugten uns höflich.

»Wir sind heute Ihre Hilfen fürs Ankleiden. Haben Sie irgendwelche Wünsche oder sollen wir gleich anfangen?«, fragte eine der beiden Schönheiten und kam zu mir.

»Äh, Ankleiden? Ich schaffe das schon allein«, erklärte ich und hob meine Tasche hoch, in der ein schnell gekauftes Kleid verstaut war und noch andere Utensilien.

Sie lächelte breiter. » Herr Tsubaki hat sich bereits um alles gekümmert. Kommen Sie!« Mit einer Hand zeigte sie auf das hintere Zimmer.

Was heißt gekümmert? Jetzt bin ich verwirrter als vorher.

Im Nebenraum befand sich ein Bett mit mehreren Kartons darauf und ein vorbereiteter Frisierbereich. Langsam wurde mir mulmig zu mute.

Das ist nicht das, was ich denke, oder?

»Bitte, setzten Sie sich. Wir fangen sofort an.«

Schwer schluckend setzte ich mich an den Schminktisch und starrte die Person im Spiegel an.

Yakuza - You are my love, my torture, my homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt