Kapitel 43

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Als wenn ihm etwas einfallen würde, ließ Nobu den Kopf hängen und suchte seine Hose. »Ich bring sie um«, murmelte er mies gelaunt und lehnte die Tür an.

Natürlich schlich ich zum Spalt und lauschte, wer uns unterbrochen hatte.

Es klingelte erneut, als Nobu die Tür öffnete. »Ich sagte, ich ruf euch an.«

»Du hast dich nicht mehr gemeldet. Da dachten wir, wir schauen einfach mal vorbei. Aber wie ich sehe, kommen wir anscheinend ungelegen.«

Die junge männliche Stimme sagte mir nichts, jedoch hatte die zweite einen bekannten Ton inne.

»Sie hat dich anscheinend doch nicht rausgeschmissen. Dürfen wir reinkommen?«

Ich hörte Nobu grummeln und zwei Japaner traten in die Küche. Der eine hatte blondgefärbtes Haar und einen Sidecut. Lauter Ohrringe hingen dem jungen Mann aus den Ohren und ich erkannte keine Tattoos an ihm. Genau wie bei seinem Begleiter, dem ich schon öfter begegnet war.

Hide? Das ist Hide aus dem Ramen Laden.

»Hey, Jura!«, rief er und winkte mir zu.

Ungewollt vergrößerte sich der Türspalt und Nobu eilte zu mir. Drückte mich zurück ins Zimmer und knallte sie hinter sich zu.

Er sah mich verärgert an.

Ein Blick an mir herunter genügte, um mich auf meine Umstände aufmerksam zu machen.

Nur mit einer Bettdecke sollte ich vielleicht nicht gerade zu ihnen gehen.

Nobu schnaufte mit verschränkten Armen und ich räusperte mich ertappt. Mit kurzen Handgriffen suchte ich mir meine Klamotten zusammen und schlüpfte zuerst in die Hose und dann in meinen BH, was Hände zu mir brachte. Sie strichen mit Leichtigkeit meine Träger wieder ab und Lippen legten sich auf meine Schultern.

»Nobu, wir haben besuch!«

»Soll das eine Strafe sein?«

Ich drehte mich um.

»Dass du so zur Tür gehst, wenn unbekannte Männer die Wohnung betreten?«

»Das war keine Absicht. Ich war eben ... neugierig«, erklärte ich und kicherte leicht, als sich ein Kuss an meinen Hals legte. »Und der eine ist kein Unbekannter.«

»Hm«, grummelte es unter meinem Kinn und Arme engten mich ein.

Ich musste lachten. »Hide gehört zu deinen Leuten und du bist eifersüchtig?«

»Keine Eifersucht, nur Bedenken«, murmelte der bärtige Mund und küsste mich. Liebkoste meine Ober- und Unterlippe. »Du hast dich in mich verliebt, warum also nicht auch in jemanden in deinem Alter?«

Die Frage entlockte mir ein Grinsen. »Mir macht unser Altersunterschied nichts, Nobu. Ich find es sogar irgendwie besser.«

Das brachte eine seiner Augenbrauen in die Höhe.

»Wirklich!«, versicherte ich ihm und betrachtete die unsicheren Gesichtszüge. Ja, jetzt erkannte ich die Ähnlichkeit. Zwischen Mariko und ihm. Sie hatten den gleichen bekümmerten Blick in den Augen, die selben Stirnfalten.

Soll ich es ihm sagen, dass ich es weiß? Vielleicht verletzt es ihn. Vermutlich sollte ich es gar nicht wissen.

Seine Augen wanderten zwischen meinen her und Nobu hob mein Kinn an. »An was denkst du?«

Ich biss mir auf die Unterlippe.

»Hey, Kyodai! Dürfen wir sie jetzt sehen oder nicht?«, klopfte es gegen die Zimmertür und mein Gegenüber rollte mit den Augen. »Ihr könnt gleich noch Nettigkeiten austauschen!«

Yakuza - You are my love, my torture, my homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt