Kapitel 28

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Sonnenstrahlen weckten mich und Nobu war immer noch unterwegs.

»Wir haben gleich schon zwölf Uhr.«

Ich legte das Handy weg und mein Magen meldete sich zu Wort.

Ich zog mir schnell was über und ging in die Küche. Der Kühlschrank war so leer wie mein Magen.

Was isst der Kerl, wenn er zu Hause ist?

Ich blickte mich um.

Dem fast unbenutzten Herd nach zu urteilen sehr wenig.

Noch mal auf die Uhr geschaut tippte ich nervös auf den Arm.

Nobu ist noch nicht da. Aber vielleicht kommt er jeden Moment zurück. Andererseits gibt es hier in der Nähe einen kleinen Lebensmittelladen. Ich könnte also wieder hier sein, ohne dass er was merkt.

Ich erblickte einen Schlüssel an der Garderobe und probierte ihn an der Haustür aus. Er passte.

Ich beeile mich!

Schnell angezogen und meine Haare zu einem Zopfknäul zusammengebunden, schlenderte ich durch die Straße und war an der nächsten Ecke schon am Laden angekommen.

Geschlossen?

An den Türen hing ein Zettel.

Neujahr. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können...

Um trotzdem nicht mit leeren Händen zurückzugehen, suchte ich nach den berühmten Automaten für die Japan bekannt war. Stolz wie Oskar, fand ich sogar welche mit frischen Eiern, Fisch und Fleisch. Schnell noch Instantnudeln geholt, eilte ich in meinem kurzen Kleid und Nobus Pulli durch die Straßen und schloss hastig die Tür auf.

Hoffentlich ist er noch nicht zurück. Mein Ausflug hat länger gedauert als ich dachte.

Gerade als ich eintrat, stand auch schon der Hausherr vor mir und hielt sich sein Handy ans Ohr.

»Oh! Hi. Musst du schon wieder los?«

Seine Schultern entspannten sich und er sah mich nur wortlos an. Da er am Telefonieren war, schwieg ich und quetschte mich an ihm vorbei. Den Einkauf kam auf den Tisch und ich machte mich sofort daran alles wegzuräumen und das Essen vorzubereiten. Allerdings fehlte noch eine kleine Info und ich beobachtete Nobu dabei, wie er träge sein Handy auf den Tisch legte und seine Jacke auf den Stuhl hing.

»Ich geh ins Bad«, sagte er grimmig und sah mich kaum an.

Habe ich was falsch gemacht? Er wirkte irgendwie ... verstimmt.

Ich schüttelte den Kopf und hörte, wie die Dusche ging.

Dann bleibt er vermutlich hier.

Meine Freude legte sich etwas.

Ist er sauer, weil ich noch hier bin? Aber er sagte doch, dass ich hier sein soll, wenn er kommt. Oder habe ich es wirklich falsch verstanden?

Langsam war ich mir nicht mehr so sicher und kam ins Wanken. Trotzdem entschloss ich mich das Essen zuzubereiten, auch weil mein Magen wieder anklopfte.

Es war keineswegs ein fünf Sterne Essen, aber mit liebe gemacht. Die Nudeln waren fast fertig und der Fisch und das Fleisch ebenso. Mit dem Ei wartete ich, bis der gnädige Herr im Bad fertig war, was sich leider in die Länge zog.

Er duscht immer noch...

Langsam wurde ich unruhig und schielte zu seiner Jacke.

Ich spioniere ihn nicht aus, sondern mache mir nur sorgen.

Yakuza - You are my love, my torture, my homeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt