"Aidan, fang!", rief Sam seinem Jüngsten zu, doch bevor der sich auch nur herumdrehen konnte, klatschte ihm auch schon der Schwamm, den sein Vater ihm zugeworfen hatte, an die Wange. Instinktiv griff Aidan danach und drückte den mit Seifenwasser vollgesogenen Schwamm nur noch mehr aus, so dass das Wasser an ihm hinunterfloss und sich in seinem Shirt festsaugte.
"Woah, Dad, wirklich?!", stöhnte Aidan genervt, weil er mal wieder Opfer einer der Streiche seines Vaters geworden war.
"Sam!", ermahnte Penny indessen ihren Ehemann, konnte sich das Schmunzeln aber auch nicht verkneifen, als sie um Venus herum schaute, die sie grade mit Ellie wusch, während die Männer mit Jupiter beschäftigt waren. Es war eine willkommene Abwechslung für ihre trüben Gedanken, die sie hegte, seit Mairi auf diesem Polizeieinsatz war. Dabei verstand sie nicht einmal, warum sie noch besorgter um ihre Tochter war, als sonst. Die eigene Tochter im Polizeidienst zu wissen nahm wohl keine Mutter auf die leichte Schulter, aber zu wissen, dass sie auf einer Undercover-Mission unter Drogendealern, Mördern und Waffenschiebern war, war wohl, was Penny so besorgte, egal wie rational sie zu sein versuchte, dass diese Sorte Menschen Mairi auch jeden Tag im Dienst begegnen konnten.
"Was denn? Ich wollte unseren Nachwuchs nur testen. Nicht dass er während der Arbeit vor lauter Langeweile einschläft", verteidigte Sam sich und tat so unschuldig.
"Du, als Hauptfeuerwehrmann, solltest dir solche Scherze nicht erlauben", stichelte sie frech und er verzog das Gesicht. Keiner brachte Sam weniger Respekt entgegen, nur weil er ab und an mal scherzte, aber sie liebte es, ihn damit aufzuziehen, seit er den Posten von Hauptfeuerwehrmann Steele übernommen hatte.
"Sagt die, die mir ständig irgendwelche Arbeiten aufbrummt, die auch noch grundsätzlich schief gehen", merkte Ellie skeptisch an und zog eine Augenbraue hoch, was Penny dazu brachte, leise zu lachen. Sie musste gestehen, dass sie ebenso Spaß daran hatte, ihre Kollegen ab und an zu necken, wie Sam auch.
"Jedem das, was er verdient, Ellie!", erwiderte sie nur grinsend, wusste sie doch, dass Ellie mindestens ebenso gut austeilen konnte.
"Ich bin so froh, wenn ihr in Rente geht. Keine Scherze mehr auf unsere Kosten, kein Geschnulze mehr in den Ecken...", seufzte Ellie genervt, während sie das Poliertuch über den Lack von Venus 3.0 fahren ließ. Nachdem ihr altes Mädchen schlapp gemacht hatte, hatten sie eine modernere Version des kleinen Löschfahrzeugs bekommen, das Penny aber mit den vielen Extras mindestens ebenso viel Spaß machte, wie die Alte, wenn sie auch nicht dieselben Erinnerungen damit verband.
"Träum weiter, Ellie. Ich habe grade die Erlaubnis erteilt bekommen, bis 67 arbeiten zu dürfen, damit Penny und ich zusammen sind, bis auch sie in Rente geht", warf Sam grinsend ein und legte den Arm um Penny, um sie an sich zu ziehen, damit er ihr einen Kuss stehlen konnte.
"Das muss wahre Liebe sein!", seufzte einer ihrer jüngeren Kollegen, der damals zu ihnen auf die Wache gekommen war, nachdem Sam Hauptfeuerwehrmann geworden und die Wachenleitung übernommen hatte.
"Vorsicht, Niall! Nur weil du meine Nichte geheiratet hast, nachdem sie Norman endlich in den Wind geschossen hat, heißt das noch lange nicht, dass du deinem Vorgesetzten gegenüber frech werden kannst", erboste Sam sich ernst und stemmte die Fäuste in die Hüften, um seinen jüngeren Untergebenen streng anzusehen.
"Oh, ähm, Sir. Ich habe das nicht so gemeint, wie sie verstanden haben. Ich wollte doch nur...", verfiel Niall sofort in unsicheres Gestammel, wie er es immer tat, wenn er Angst bekam, einem Vorgesetzten auf die Füße getreten zu haben. Nach all den Jahren sollte er mittlerweile wissen, wann Sam wirklich böse war und wann nicht, aber Sam konnte ihn immer und immer wieder austricksen.
"Sam!", ermahnte Penny ihren Mann deshalb wieder und erneut fehlte der nötige Ernst.
"Was?", fuhr der zu ihr herum, während alle anderen über Niall lachten, der jetzt doch begriff, dass er schon wieder auf seinen Boss reingefallen war."Lass mich die Jungspunte doch ein bisschen ärgern. Sonst ist im Moment doch eh nichts zu tun. Außerdem sind wir auf der Arbeit und ich dein Vorgesetzter. Du hast mir hier also nichts vorzuschreiben!", verteidigte Sam sich, das letzte warf er mit einem hochmütigen Grinsen ein. Oh, wie oft hatte er schon versucht, seine Frau damit davon abzuhalten, ihn auf die Schippe zu nehmen - vergeblich natürlich!
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Ties that bind us - German
FanfictionMairi Jones, Tochter von Sam und Penny, hat all ihre Träume erreicht. Sie ist eine erfolgreiche Polizistin mit der höchsten Aufklärungsrate im Dienst der Kriminalabteilung der Newtown Polizei, als sie mit ihrem wahrscheinlich größten Fall konfronti...