Kapitel 16

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Nachdem er sich angezogen hatte, saßen wir zusammen in der Küche. Ich hatte einen Tee in der Hand und er einen starken Kaffee. Ich hatte ihm mehrmals versichert, dass es mir besser ging und ich auf mich achten würde. "Vater, ich habe eine Bitte." "Du möchtest, dass Fili bei dir einzieht." Ich starrte ihn perplex an. "Vater, woher-" Er lächelte mich liebevoll an. "Ich wusste, dass diese Frage kommen würde. Und ich habe nichts dagegen einzuwenden. Ich fände es gut. So könnte er auch ein Auge auf dich werfen und wäre nicht so weit weg." "Vater. Fili ist aber nicht mein Babysitter. Ich liebe ihn." Er hob beschwichtigend die Hände. "Ich weiß, mein Engel, aber so würde ich mich auch sicherer fühlen. Du weißt, dass er Tronfolger ist, oder?" Ich nickte. "Ja, ich weiß, du bist auch nur ein besorgter Vater. Natürlich. Wieso?" "Naja, ich denke, dass er irgendwann um deine Hand anhalten wird. Immerhin bist du seine Geliebte und er liebt dich wirklich. Ich habe außerdem vor, die beiden Zwerginnen zu bestrafen. Was sie getan haben, ist unerhört." "Meinst du, dass er das wird? Vater, ich weiß, was sie getan haben ist falsch, aber eine Bestrafung halte ich nicht für gut. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit." "Wie meinst du das, Tochter?" "Sie sollen sich bei mir und bei dir entschuldigen, dazu solltest du das auch noch öffentlich kundtun, dass ich nicht anders als ihr seit. Meine Vergangenheit ist nicht von Belangen. Was wichtig ist, ist das hier und jetzt. Wir sind eins. Wir sind alle eine Familie. Ach und sie sollen Tauriel ja nichts tun. Ich weiß, dass du immernoch etwas skeptisch der Beziehung von Kili und ihr gegenüberstehst, aber sie scheinen sich wirklich zu lieben." "Das ist eine sehr gute Idee. Ich werde gleich mit Balin und Ori alles absprechen. Was Tauriel und Kili angeht, hast du mal wieder Recht Tochter. Ich habe gesehen, dass Tauriel's Liebe wahrhaftig ist - Kili gegenüber. Am besten wir lassen die beiden auch zusammen ziehen, oder was meinst du?" Ich nickte und wir besprachen noch einiges, was das Leben im Berg anging. Er wollte, dass viele Zwerge wieder ihren Geschäften nachgingen. So würde Bofur wieder einen Spielzeugladen aufmachen können, Bombur würde in der Küche arbeiten dürfen. Er war wirklich ein guter Koch. Dwalin, Gloin konnten wieder zur Wache gehören. Und ich konnte Gloin's Sohn Gimli kennenlernen. Ich war schon gespannt. Als es Mittag war, ging ich wieder. Vater sollte noch Besuch von Dwalin und Balin bekommen. Da wollte ich nicht stören. Ich umarmte ihn zum Schluss, bedankte mich nochmal und ging in meine Wohneinheit. Als ich die Tür aufmachte kam mir ein aufgewühlter Fili entgegen. "Alanah, wo warst du? Ich bin gerade aufgewacht und du warst nicht da." sagte er panisch. Ich ging lächelnd auf ihn zu, nahm sein Gesicht in meine Hände und sah ihn an. "Fili, es ist doch alles gut. Ich bin doch da. Beruhige dich." Ich küsste ihn und nahm ihn in den Arm. Er schlang seine Arme um meine Taille und vegrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich strich ihm sanft über den Hinterkopf. Er drückte mich fester an sich, als hätte er Angst, ich würde wieder gehen. So standen wir eine Weile mitten in meiner, bald unserer Wohneinheit. Ich genoss diesen ruhigen Augenblick und hoffte er würde ewig andauern. Aber meine Hoffnung wurde jäh zerstört, als es klopfte. Fili sah mich nur komisch an. Ich ging zur Tür und empfing Kili und Tauriel. "Bereit?" fragte ich sie und beide nickten wissend. "Komm Fili." Ich nahm seine Hand und zog ihn mit. Er schloss noch schnell die Tür hinter sich und lief neben mir. "Engel, was ist hier los?" "Tauriel wird zu euch in die Wohneinheit ziehen." Fili nickte nur und schlug seinem Bruder stolz auf den Rücken. "Ich freue mich für dich Kili. Aber ich hoffe ich werde Nachts nicht wach." Ich musste laut loslachen und Fili stimmte mit ein. Wir fingen uns einen empörten Blick von Kili ein und Tauriel sah beschämt zu Boden. Dann kamen wir in Tauriel's Zimmer an. Fili und Kili fingen an ihre Sachen einzuräumen. Ihre Kleidung hatte sie natürlich schon in einen Korb gelegt. Ich gab Kili und Fili schnell Bescheid, dass Tauriel und ich noch etwas zu erledigen hatten. Kili wusste natürlich was ich meinte und so gingen wir eilig in die Wohneinheit von Fili und Kili. Wir mussten schnell sein. Ich begann Fili's Kleidung in eine große Kiste zu packen und seine ganzen Waffen natürlich auch. Tauriel zog in der Zeit sein Bett ab und packte andere Sachen von ihm in eine kleinere Kiste. Ich war erstaunt wie viele Waffen Fili überall versteckt hatte. Thranduil hatte allen Zwergen ihre Waffen wiederbringen lassen, worüber sie sehr froh schienen. Nach kurzer Zeit waren wir fertig und trugen gemeinsam die Kisten zu einem Karren vor der Wohneinheit. Wir hatten nicht mehr viel Zeit, denn wir hörten schon die Stimmen von Kili und Fili. Schnell schoben wir den Karren mit Fili's Sachen um die Ecke und zu meiner Wohneinheit. "Tauriel, laufe lieber zurück und hilf Kili und Fili, sonst schöpft Fili noch Verdacht. Ich danke dir. Den Rest schafe ich so." Sie umarmte mich. "Nein, mellon, ich danke dir." Dann eilte sie schnell zurück. Ich schob den Karren noch zu meiner Wohneinheit. Erschöpft kam ich dort an. Ich wollte die Kisten gerade anheben, als jemand mich rief. "Alanah, brauchst du Hilfe?" Ich drehte mich um. "Hallo Nori. Ja, das wäre sehr nett. Ich muss diese Kisten nur in meine Wohneinheit bringen, aber sie sind so schwer." Er nickte und packte mit an. Nach ein paar Minuten waren wir fertig und ich bedankte mich bei ihm. "Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Und danke noch einmal." Ich verbeugte mich vor ihm und er ging. Ich trank erstmal zwei Gläser Wasser, ehe ich weitermachte. Ich legte Fili's Waffen auf das Bett im Gästezimmer, nachdem ich es bezogen hatte. Natürlich legte ich sie ordentlich nebeneinander, sodass er sie gut sehen konnte. Seine Kleidung ließ ich ordentlich sortiert in der Kiste und stellte sie auf den Schreibtisch im Zimmer. Die andere Kiste mit seinen Sachen stellte ich in den Schrank. Plötzlich klopfte es. Ich machte auf und Fili stand, außer Atem vor mir. Ich grinste ihn an. "Was gibt es Schatz?" " Wir...sind fertig...aber meine Sachen..alle weg." Ich nahm seine Hand und zog ihn in mein Heim. In unser Heim. Ich holte aus der Küche einen Krug Wasser und drückte ihm Fili in die Hand. Er war immer noch außer Puste, aber nahm den Krug an und stürzte das Wasser runter. Ich setzte mich neben ihn, winkelte meine Beine an und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Also deine Sachen sind hier." Er sah mich verwirrt an. Ich nahm seine Hände in meine und fragte ihn. "Fili, würdest du gerne mit mir zusammen ziehen wollen? Also willst du bei mir einziehen?" Jetzt schaltete er und verstand. "Natürlich. Ich freue mich riesig." Er stand auf, zog mich hoch und wirbelte mich herum. Dann stellte er mich wieder ab und sah mich böse grinsend an. "Und Kili und Tauriel wussten es. Es war ein ausgefuchstes Spiel. Ich fasse es nicht. Auf so etwas kannst nur du kommen." Dann begann er mich durchzukitzeln.

the silent disastrousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt